Aberglaube im 21. Jahrhundert

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sven23
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#111 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von sven23 » Sa 4. Apr 2015, 14:47

closs hat geschrieben: Es fehlte noch, dass die Preußenkriege in Deutschland bis 1866, der deutsch-französische Krieg 1870, WK I und WK II als un-aufgeklärte Kriege christlicher Provenienz bezeichnet werden würden. :lol:

Na ja, so weit hergeholt ist das auch nicht. Für Gott und Vaterland war damals ein geflügeltes Wort. Und auf den Nazi-Koppelschlössern stand "Gott mit uns". Kanonen wurden von Priestern gesegnet.
Und Hitler sagte:
"So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn".
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closs
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#112 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von closs » Sa 4. Apr 2015, 17:35

sven23 hat geschrieben:Na ja, so weit hergeholt ist das auch nicht.
Doch - das ist extrem weit hergeholt. - Man kann aus einer formalen Tradition, die nichts, aber auch gar nichts mit den jeweiligen Kriegsgründen zu tun hat, keine Legenden basteln.

Faransil hat geschrieben:Glaubens-Vakuum? Was soll das sein?
Das ist das Vakuum, das dann entsteht, wenn die Sinnfrage rein egozentrisch beantwortet wird - und genau das passiert ja bei dem, was man heute "Aufklärung" nennt.

Faransil hat geschrieben:Demokratie hat keine Verantwortung.
Dann hätte der Souverän keine Verantwortung - ist das so gemeint?

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sven23
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#113 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von sven23 » Sa 4. Apr 2015, 18:20

closs hat geschrieben:Doch - das ist extrem weit hergeholt. - Man kann aus einer formalen Tradition, die nichts, aber auch gar nichts mit den jeweiligen Kriegsgründen zu tun hat, keine Legenden basteln.
Die Kriesgsgründe mögen unterschiedlich sein. Die Begleitmusik in Form des göttlichen Beistandes zieht sich durch die meisten Kriege. Kein Wunder bei dem kriegsliebenden Gott es AT.

closs hat geschrieben: - und genau das passiert ja bei dem, was man heute "Aufklärung" nennt.
Dann hast du den Begriff kontaminiert. :lol:
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#114 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von closs » Sa 4. Apr 2015, 18:32

sven23 hat geschrieben:Die Begleitmusik in Form des göttlichen Beistandes zieht sich durch die meisten Kriege.
Das würde heute in den USA immer noch passieren - wenn man das NT nicht verstanden hat (und das AT ohnehin nicht), kommt so was.

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sven23
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#115 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von sven23 » Sa 4. Apr 2015, 19:13

closs hat geschrieben:Das würde heute in den USA immer noch passieren - wenn man das NT nicht verstanden hat (und das AT ohnehin nicht), kommt so was.
Man könnte aber auch sagen: weil man das AT verstanden hat, neigt man zur Gewaltanwendung. Das Auge um Auge Prinzip ist ja gerade im religiös aufgeladenen Biblebelt noch sehr präsent.
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#116 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Münek » Sa 4. Apr 2015, 19:58

closs hat geschrieben:
Faransil hat geschrieben:Glaubens-Vakuum? Was soll das sein?
Das ist das Vakuum, das dann entsteht, wenn die Sinnfrage rein egozentrisch beantwortet wird - und genau das passiert ja bei dem, was man heute "Aufklärung" nennt.

Ein "Glaubensvakuum" konnte und kann nicht entstehen.

Der Mensch ist zu sehr "Glaubenswesen", als dass er ein solches Vakuum entstehen lassen würde.

Siehe: Glaube an Götter und übernatürliche unsichtbare Wesen der verschiedensten Art, Spiritis-
mus, Okkultismus, Astrologie, Channeling (New-Age-Bewegung), Esoterik in allen Formen, Satanis-
mus, Geistheilen und und und...


Da gibt es SPIRITUELL nichts, was es nicht gibt.... :) Der Glaube und die Fantasie sind schier unbegrenzt.

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#117 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von closs » Sa 4. Apr 2015, 19:58

sven23 hat geschrieben:Man könnte aber auch sagen: weil man das AT verstanden hat
Jein - da ist einerseits was dran, andererseits ist das "Aug-um-Aug-Prinzip" historisch ein Riesen-Fortschritt gewesen. - Man sollte als das AT im historischen Kontext verstehen oder es lassen. - Insofern hat man dann doch eher NICHT das AT verstanden. - Im übrigen: Das NT ist verbindlich.

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#118 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von closs » Sa 4. Apr 2015, 20:06

Münek hat geschrieben:Der Mensch ist zu sehr "Glaubenswesen", als dass er ein solches Vakuum entstehen lassen würde.
Aber er gibt nicht zu oder erkennt nicht, dass er glaubt. - Denn die größte Glaubensgemeinschaft des Westens im 21. Jh. ist der aufgeklärte Materialismus - der sich jedoch verbitten würde, als Glaubensgemeinschaft bezeichnet zu werden.

Insofern hast Du recht - was den Jüngern des aufgeklärten Materialismus aber unrecht wäre.

Münek hat geschrieben: Spiritismus, Okkultismus, Astrologie, Channeling (New-Age-Bewegung), Esoterik in allen Formen
Wie an anderer Stelle gesagt: Das alles gibt es bestimmt - komischerweise ist es mir im ganzen Leben noch nie begegnet. - Soooo verbreitet im "normalen" Volk scheint es nicht zu sein.

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sven23
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#119 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von sven23 » Sa 4. Apr 2015, 20:08

closs hat geschrieben:Jein - da ist einerseits was dran, andererseits ist das "Aug-um-Aug-Prinzip" historisch ein Riesen-Fortschritt gewesen. - Man sollte als das AT im historischen Kontext verstehen oder es lassen. - Insofern hat man dann doch eher NICHT das AT verstanden. - Im übrigen: Das NT ist verbindlich.
Tja, nun erklär das mal den Millionen, die das nicht verstanden haben. Die Gültigkeit wird unglücklicherweise ja durch Jesus selbst relativiert, indem er auf der Gültigkeit des AT besteht. Höchst ungeschickt gelöst das Ganze.
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#120 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von sven23 » Sa 4. Apr 2015, 20:11

closs hat geschrieben:Wie an anderer Stelle gesagt: Das alles gibt es bestimmt - komischerweise ist es mir im ganzen Leben noch nie begegnet. - Soooo verbreitet im "normalen" Volk scheint es nicht zu sein.
Mir auch nicht, was aber nichts heißen muß, weil ich vermutlich unbewußt den Kontakt zu solchen Kreisen vermeide. Am Phänomen der wachsenden Esoterik ändert das aber nichts.
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