Aberglaube bei Geschenken

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Ruth
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#31 Re: Aberglaube bei Geschenken

Beitrag von Ruth » So 20. Dez 2020, 17:35

In der Zeit, als ich noch ein Kind war, wurde mir beigebracht, dass Geschenke besondere Zuwendungen von Menschen sind, die einem etwas bedeuten. Damit würden auch Geschenke immer etwas Besonderes sein ... ganz unabhängig vom materiellen Wert.
Es hieß, dass man Geschenke nicht weiter verschenkt, oder gar wegwirft. Man denkt immer an den Schenkenden, wenn man das Geschenk anschaut, und dadurch hat jedes Geschenk seine ganz eigene Bedeutung ... je nachdem wie wertvoll einem dieser Mensch ist.

Außerdem hieß es immer, dass Geschenke freiwillig seien, und kein Gegengeschenk bedürfen. Ja, dass sogar ein Gegengeschenk eher abwertend wirken kann.

Aber zu den Zeiten damals gab es auch noch nicht viele Wegwerfartikel. Basteleien aus Pappe oder sonstigen Rohstoffen, die man heute nur noch als Abfall behandelt, wurden tatsächlich als Deko in dem Wohnzimmerschrank aufgestellt, als Erinnerung an den Schenkenden. Und wenn mal etwas von den Geschenken aussortiert wurde, dann kam es in besondere "Schatzkisten", die man immer mal wieder hervorholen konnte, um sich zu erinnern, zu welchen Gelegenheiten jemand etwas schenkt.

Bei mir zu Hause hatten Geschenke ziemlich lange diese Bedeutungen. Erst als ich aus meinem Elternhaus auszog, lernte ich, dass es sich langsam aber sicher beim Schenken dahin bewegte, dass es nur noch, wenn es "brauchbar" war, wirklichen Wert hatte, und dass man möglichst dem Schenker ein gleichwertiges Geschenk machen sollte, um ihm nicht etwas "schuldig" zu sein. Bei mir zu Hause hat die alte Art zu schenken wohl noch etwas länger angehalten, als in meiner Umgebung.

Ich finde es schade, dass der Wert des Schenkens heutzutage oft eher einem Handel gleicht. So als wenn man einen Anspruch hat auf ein gleichwertiges Geschenk, welches man dem anderen gemacht hat. Es führt dazu, dass es schwer fällt, Geschenke anzunehmen, wenn man nicht gleichwertig zurück schenken kann. Für mein Empfinden ist der eigentliche Wert des Schenkens damit verloren gegangen.

SilverBullet hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 09:39
Kann man auf das Schenken zwischen Erwachsenen verzichten
So, wie es meistens heute bewertet wird, tendiere ich tatsächlich eher in diese Richtung. Besonders auch dann, wenn es um jemand geht, der alles im Überfluss hat. Wenn man jemandem etwas schenkt, weil dieser Mensch etwas braucht, was er/sie sich selbst nicht leisten kann, dann fällt das nochmal unter eine ganz andere Kategorie. Dann geht es um Hilfe in der Not ... oder so ähnlich. Das kann man dann ganz unabhängig von besonderen Tagen (Geburtstage, Weihnachten etc) tun.

SilverBullet
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#32 Re: Aberglaube bei Geschenken

Beitrag von SilverBullet » Mo 21. Dez 2020, 14:17

Lena hat geschrieben: Dem andern zu schenken, das, was man sicher weiss, dass es ihn freut, er es gebrauchen kann, kommt immer gut an.
Ja, wenn man genau weiss, was man schenken sollte, dann wird dies auch gut funktionieren.
In diesem Fall kann man sogar auf "Überraschung" setzen.

Lena hat geschrieben: Ich verschenke vor allem mich selbst und meine Zeit.
Das geht in die Richtung, die ich ansprechen wollte:
Erwachsene, die für einander da sind, benötigen eigentlich keinen extra "Geschenkrhythmus".

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Ruth hat geschrieben: In der Zeit, als ich noch ein Kind war, wurde mir beigebracht, dass Geschenke besondere Zuwendungen von Menschen sind, die einem etwas bedeuten. Damit würden auch Geschenke immer etwas Besonderes sein ... ganz unabhängig vom materiellen Wert.
Es hieß, dass man Geschenke nicht weiter verschenkt, oder gar wegwirft. Man denkt immer an den Schenkenden, wenn man das Geschenk anschaut, und dadurch hat jedes Geschenk seine ganz eigene Bedeutung ... je nachdem wie wertvoll einem dieser Mensch ist.
Das ist ein sehr schöner und bewusster Umgang mit dem Vorgang des Schenkens.

Interessant ist dabei, dass das Objekt nicht für sich selbst stehen bleiben soll, sondern den schenkenden Menschen symbolisiert.

Das sehe ich auch eher als das eigentliche Ziel an, wie Erwachsene mit dem Schenken umgehen sollten.

Ruth hat geschrieben: Ich finde es schade, dass der Wert des Schenkens heutzutage oft eher einem Handel gleicht. So als wenn man einen Anspruch hat auf ein gleichwertiges Geschenk, welches man dem anderen gemacht hat. Es führt dazu, dass es schwer fällt, Geschenke anzunehmen, wenn man nicht gleichwertig zurück schenken kann. Für mein Empfinden ist der eigentliche Wert des Schenkens damit verloren gegangen.
Genau und ich denke in der Haltung "man überrasche mich adäquat zum jeweiligen Anlass" ist bereits ein Abwärtstrend enthalten, zumal diese Anlässe (meistens) über das Jahr festgelegt sind.

freeletter
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#33 Aberglaube bei Geschenken

Beitrag von freeletter » Sa 7. Aug 2021, 17:19

Bald ist es auch wieder so weit und man fängt an Weihnachtsgeschenke zu suchen und
zu kaufen. Ich denke tatsächlich schon ab und an darüber nach. Vor allem
über das Geschenk für meine Mutter.

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sven23
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#34 Aberglaube bei Geschenken

Beitrag von sven23 » So 8. Aug 2021, 08:41

freeletter hat geschrieben:
Sa 7. Aug 2021, 17:19
Bald ist es auch wieder so weit und man fängt an Weihnachtsgeschenke zu suchen und
zu kaufen. Ich denke tatsächlich schon ab und an darüber nach. Vor allem
über das Geschenk für meine Mutter.
Schade, dass die Geldbörsen nicht für Tante, Schwester oder Freundin geeignet sind.
Sonst hätte ich welche gekauft. :lol:

PS. Kommt davon, wenn man Weihnachten mit Muttertag verwechselt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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