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von piscator » Di 29. Dez 2020, 14:24
Kaufverträge hin, Kaufverträge her.
Um was geht es hier eigentlich? Wir sind im antlken Kleinasien, wo die Masse der Bevölkerung als Hirten, Nomaden oder Siedler in kleinen Gemeinschaften lebte. Was man zum Leben brauchte, gab das Land her, Tauschhandel war mit Sicherheit die Norm. Selbst die Steuereintreiber werden sich mit Naturalabgaben genügt haben. Vereinbarunbgen wurden unter Zeugen mit Handschlag besiegelt. In Ausnahmefällen hat man wahrscheinlich einen Schreiber beauftragt und das Dokument mit Handzeichen besiegelt.
Natürlich gab es auch Städte und Marktzentren, wie Antiochia, das in der Antike deutlich größer war als heute. Dort gab es Arbeitsteilung, Handel, Lohnveredelung und Luxuswaren, was Verrechnungsmedien, wie Geld, zwangsweise hervorbringt. Eine umfassende Bildung war bestimmten Bevölkerungsschichten vorbehalten, der Normalbürger dürfte Lesen und Schreiben rudimentär beherrscht haben.
Das Gemeinwesen muss sich finanzieren. Lohnsteuern als eine der heutigen Haupteinnahmequellen des Staates gab es damals nicht. Somit verbleibt nur eine Möglichkeit, die der Umsatzsteuer, die den Handel und die Dienstleistungen mit Abgaben belegt.
Ein Weg ist, die Zugangswege zu den Städten zu kontrollieren und Abgaben beim Import von Waren und Rohstoffen zu erheben, ein weiterer Weg ist, den Handel innerhalb der Städte zu besteuern. Und damit das Ganze eine Struktur bekommt, werden Händler dahingehend lizensiert, dass sie eine Plakette, eine Münze oder ein Dokument erhalten, das sie für jederman sichtbar tragen müssen. Und mit der Zahl ist einfach nur der Kaiser in Rom gemeint, an dem die Steuer geht.
Der Endverbraucher hat kein Malzeichen, denn er konsumiert und bezahlt. Das Malzeichen hat der Händler, das ist seine Lizenz, die er haben muss um Handel treiben zu können.Der Händler, der kauft und verkauft, wird somit besteuert, entweder führt er einen Teil seines Umsatzes als Steuer an den Questor ab, oder er kauft für teures Geld eine Lizenz, was er mit dem Malzeichen bezeugt und was ihn somit legitimiert. Und Händler kann jeder sein, frei oder unfrei, groß oder klein.
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