Dass viele spirituelle Lehren von diesem "Geist" durchdrungen sind, überrascht mich nicht.Novalis hat geschrieben:Halman hat geschrieben: Ich meine Einflüsse aus der Gnosis und Parallelen zur Esoterik zu erkennen, die beide propagieren, dass der Mensch selbst "göttlich" sei und alles was er will erreichen wird
Was findest Du an solch einer Idee bedenklich? Dass nicht nur jeder Mensch göttliches Leben ist, sondern auch alles andere Leben in diesem Kosmos (also auch Meister Yoda und Chubaka Psalm 82:6 "Habe ich nicht gesagt ihr seid Götter und allesamt Kinder des Höchsten"? ) das ist nun wirklich eine zeitlose Aussage, die sich in jeder ernstzunehmenden spirituellen Lehre findet.
In Psalm 82:6 werden Menschen angesprochen, welche ihre machtvolle Autorität zu Richten nicht in rechter Weise gebrauchen. Als Richter sind sie Mächtige und in diesem Sinne walten sie wie "Götter" unter dem Volk. Und über diese "Götter" sagt Asaph:
aber ihr werdet sterben wie Menschen und wie ein Tyrann zugrunde gehen.
Vielleicht noch eine Anmerkung, bevor wir weiter diskutieren: Ich beziehe mich darauf, wie ich die Zitate von Walsch rezipiere. Deine Antwort zeigt mir, dass Du ihn offenbar ganz anders rezipierst. Dank Deiner obigen Erklärung verstehe ich nun, wie Du die Gedanken von Walsch interpretierst. Vielen Dank dafür, Novalis.
Allerdings lese ich dort etwas anderes und so manche Formulierungen befremden mich.
Ja, aber dies hat mit Esoterik meiner Meinung nach nichts zu tun.Novalis hat geschrieben:Was "Esoterik" angeht: der Glaube an die Auferstehung Christi ist ebenfalls eine "esoterische" Aussage, solange solch ein Ereignis naturwissenschaftlich nicht verifiziert wurde.
Dennoch glaubst Du daran.
Heutzutage sind "Seminare", in denen man durch "Lichtenergie" Erfolg haben kann usw., in. Diese Esoterik bedient sich auch gern der Gnosis und es hängt demzufolge von der Erkenntnis des Menschen ab, wie erfolgreich er darin ist, die spirituellen Energiequellen anzuzapfen.
So bekomme ich ab und zu E-Mails, mit der Einleitung: "Was ist Ihre Ausrede?" Da geht es um Seminare, in denen man Stress bewältigen soll oder um Motivation.
Das Fazit dieser Logik ist: Wenn Du den Stress nicht bewältigst, keine Motivation hast oder sonst ein Ziel nicht erreichst ("wo sind sie in fünf Jahren", blah-blah), dann ist man selber Schuld, weil es ja nur an einem selbst hängt, schließlich hänge es nur vom Willen ab.
Zudem geht es immer nur um den persönlichen Erfolg, um das Ego. Und die weniger Erfolgreichen wollen dann halt nicht, so fatale die Umkehrlogik.
Dieser "Geist" widerspricht meiner Lebenserfahrung und meiner Meinung nach auch dem christlichen Geist. Denn wenn jemand sein Ziel nicht erreicht, so muss dies zwingend nicht auf eine schlechte persönliche Einstellung zurückzuführen sein. Nicht jeder kann ein Spitzensportler oder Unternehmer werden (dies sollen nur Beispiele sein).
Übrigens kann sehr vieles nicht naturwissenschaftlich verifiziert werden, darunter fallen auch viele Alltagserfahrungen und zwar schlicht und ergreifend deshalb, weil diese nur selten zugleich objektiverbar, wiederholbar und formalisierbar sind. Dass macht diese Lebenserfahrungen aber nicht zu einer Teilmenge der Esoterik.
Mag sein, dass es mir an der geistigen Reife mangelt, die Zitate von Walsch zu verstehen. Allerdings sind manche Formulierungen von Walsch schon sehr absolut, jedenfalls empfinde ich es so.Novalis hat geschrieben:Dabei sind mir Menschen nicht lediglich selbstbestimmt. In unserem Bemühen um Selbstbestimmtheit, darin, unser Glück zu schmieden, schmieden äußere Umstände kräftig mit, sei es durch Krankheit, sei es durch Vorgesetzte und Behörden usw. Wir sind fremd- und selbstbestimmt. Wir sind NICHT die Urheber von allem, was im Leben geschieht. So ein Unsinn!
Hast Du die Bücher gelesen? Denn Walsch sagt ganz klar - und ich zitierte es bereits - dass wir alle Mit-Schöpfer sind. Das ist schon eine ganz andere Aussage. Da Du selbst ein Science-Fiction Fan bist, kannst Du dir vielleicht vorstellen, dass sich die Menschen der Zukunft dessen vollkommen bewusst sind?
Ich würde das einfach geistige Reife nennen.
In einem Kunstwerk steckt natürlich etwas vom Künstler, doch das Kunstwerk ist nicht der Künstler selbst. Das Tongefäß ist nicht der Töpfer.Novalis hat geschrieben:Meiner Meinung nach offenbaren die obigen Zitate einen Mangel an gesunder Bescheidenheit und einen Mangel an Demut
Sehe seine Ideen in ihrem Zusammenhang: wenn alle Dinge des Universums Aspekte von "GOTT" sind, dann gilt das für jeden Mistkäfer. Gerade solch eine Sicht der Dinge lehrt eine gesunde Bescheidenheit.