Schulmedizin — ein Segen?

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barbara
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#1 Schulmedizin — ein Segen?

Beitrag von barbara » Do 31. Okt 2013, 15:57

Thema abgetrennt aus: Pestizide belasten die Umwelt



piscator hat geschrieben: Natürlich ist mir schon klar, dass der durchschnittliche Kinderarzt ein reiner Apparatemediziner ist, hörig der Pharmaindustrie und gar nicht
bereit, Kinder zu heilen, weil sonst seine Einnahmequelle wegbrechen würde.

nun ja, das bringt der Beruf und die Ausbildungsinhalte halt so mit sich. Aber das weiss man ja, bevor man eine solche Person konsultiert, und kann sich darauf einstellen.


Zum Glück haben wir Heiler, Heilpraktiker, Homöopathen, Schamanen und Reikis, die mit uuuuraltem Wissen völlig selbstlos ihren Dienst am
Menschen verrichten. Leider sterben die allmählich aus, weil sie aufgrund ihrer Selbstlosigkeit mangels Honoraren verhungern.

naja, jene die mit den dicken Autos sich in schicke Seminarhotels einladen lassen, sind in der Tat eher die Chemisch-Pharmazeutischen. die Alternativen können sich sowas in aller Regel nicht leisten. Die haben auch nicht die automatische Selbstbedienung aus dem Krankenkassen-Prämientopf.



Aber es gibt auch noch Kinderärzte, die chinesische Heilkunst anwenden. Wie wir alle wissen, werden Chinesen nicht krank, gehen nicht aufs Klo (oder hat
jemand schon mal Bruce Lee oder Jackie Chan auf der Toilette gesehen?) und die sterben auch nicht, deshalb gibt es auch so viele Chinesen. :thumbup:

hahaha. sehr witzig. selten so gelacht :roll:


Also, wenn man mal eine[d]überverkanditelte[/d][d]Supermutti[/d]Eso-Tusse mit einem völlig verzogenen [d]Nervzwerg[/d] [d]Balg[/d] [d]KInd[/d] Menschheitsbeglücker
trifft, dann darf man sich von den Götter gestreichelt fühlen.

Du fühlst dich auch nie andern Menschen auf absolut arrogante und unerträgliche Weise in jeder Hinsicht überlegen, gell? Bravo, mach weiter so! Du bist ja ein solcher Gewinn für die Menschheit - liebevoll, verständnisvoll, weise, immer höflich, immer elegant. Wenn sich die Nervzwerge ein Beispiel an dir nähmen, würde sich ihr Verhalten sicher massiv verbessern.

gruss, barbara

piscator
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#2 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Beitrag von piscator » Do 31. Okt 2013, 16:39

barbara hat geschrieben: und weil früher alles noch viel schlimmer war, sollen wir zufrieden sein, dass es heute einfach schlimm ist und nicht schlimmer? Was ist das denn für eine seltsame Argumentation?

Eine ganz vernünftige Argumentation, finde ich.

So schlimm, so wie es geschildert wird, ist heute gar nichts. Die Lebensmittel werden überwacht, außerdem sind die seriösen Vertreiber bzw. Hersteller stark daran interessiert, gute Ware anzubieten, da sie nur so ihre Kundschaft auf Dauer halten können.
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#3 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Beitrag von Pluto » Do 31. Okt 2013, 16:56

barbara hat geschrieben:Es ist nun mal leider so, dass es noch zu wenig Studien dazu gibt. Was erwartest du eigentlich von mir, Verweise auf eine Bibliothek der Veröffentlichungen der Jahre 2015-2025? Falls ich je die Zeitmaschine erfinden und überleben sollte, bring ich dir Literatur aus der Zukunft mit. Im Moment ist mir das leider nicht möglich.
Ich erwarte drei Dinge von dir:
Erstens dass du mit der sinnlosen Polemik aufhörst, wenn dir keine Argumente mehr einfallen.
Zweitens, dass du beim Thema bleibst und nicht die Torpfosten dauernd verschiebst (50-100 Jahre hast DU gesagt).
Drittens, dass auf meine Frage antwortest, und mir nicht einen Votrag über Lobbies in der Pharmaindustrie hältst.

Zur Erinnerung, nochmals meine Frage.
Pluto hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Das Problem dürfte eher darin bestehen, dass sich über die Jahre diverse Pesti- und andere -zide anreichern, miteinander interagieren, und auf diese Weise zu Krankheit beitragen.
Aber gibt es auch Belege für eine solche Überbelastung?
Ja oder nein, Barbara?

Das sind Freiwillige, und ich gehe davon aus, die wissen, welche Risiken sie eingehen. Es darf sich jeder nach seiner Fasson sein Leben versauen, dagegen habe ich nichts.
:lol: Das ist dieselbe Argumentation wie bei Al Kaida. "Die jungen Leute kommen freiwillig zu uns..."

Was ist das für ein Argument, von anderen zu fordern, was man selbst für unmöglich hält.
na, die haben zum Beispiel Milliardenbudgets und riesige Labors. Mein Bankkonto und meine Küche sind im Vergleich dazu ein Nichts.
Ich habe nicht gesagt, dass DU die Studien durchführen sollst, aber es gibt genügend gutbetuchte Umweltorganisationen die es tun könnten.
Warum tun sie es nicht?

Wenn ich deinen LInk öffne, komme ich auf eine Seite, die besagt, dass von 56 getesteten Lebensmitteln 14 die Grenzwerte für Pestizide überschreiten.
Ach Barbara... Du musst halt auch das kleingedruckte lesen. Z. Bsp:
Eigentlich hatten wir ja gedacht, das Problem mit überhöhten Pestizidmengen in Obst und Gemüse hätte sich im Großen und Ganzen erledigt. Das liegt insbesondere an einer besseren Qualitätssicherung der großen Handelsketten, die von ihren Lieferanten häufig verlangen, die offiziellen Rückstandshöchstmengen zum Teil zu einem beträchtlichen Prozentsatz zu unterbieten.
oder das hier in einem anderen Artikel:
Im Rahmen des BNN-Monitorings für Obst und Gemüse im Naturkosthandel sind seit Juni 2003 mehr als 4.300 Proben von biologisch erzeugtem Obst und Gemüse auf Pestizide untersucht worden. Bei 95 Prozent der Muster gab es keinerlei Grund zur Beanstandung. Die gesetzliche Höchstmenge überschritt ein Prozent der Proben.
[Quelle: http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?ar ... 0&bernr=04]

Welche denn? Bitte werde endlich konkret!
Adhs, Allergien, Diabetes, Krebse, Kreislaufkrankheiten, Depressionen... halt eben die aktuellen Volkskrankheiten.
Du strafst den Boten für seine Botschaft, Barbara.
Volkskrankheiten waren scho immer da und sie sind von der Wissenschaft erschaffen worden. Höher Lebenserwartungen und verbesserte Untersuchungsmethoden (die man der Wissenschaft sehr wohl zuschreiben kann) helfen, diese früher zu identifizieren.

das Argument besagt, dass neue Technologien neue Probleme bringen.
Richtig, also was ist die Lösung? Keine Entwicklung mehr?
Weißt du, Barbara: Es immer einfacher Kritik zu üben, als Lösungen zu bringen.

Röntgenstrahlen werden nach wie vor für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, nicht nur in der Medizin
http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6ntgen
Schau dir die Liste genau an. Wo genau siehst du da ein Problem?

Ausserdem war der Mindframe der Wissenschaftler von 18-sowieso genau dieselbe Forschrittsgläubigkeit, wie du sie hier propagierst. Solche Konstanten dürfen ja wohl noch benannt werden, nehm ich an?
Das hatten wird schon. Denk an Arhimedes.

äh - die 50'000 Menschen, die jährlich an der korrekten und verschriebenen Einnahme von Medikamenten sterben, sind die etwa kein Missstand...?
Auf die Medikamente Frage komme ich noch zurück.

Mal zu Verständnis: die Mentalität moderner Technik ist wenig jünger als die Aufklärung. Sagen wir, 400 Jahre jung. Breite Anwendungen von Pestiziden in der ganzen Welt, was das Threadthema ist, kamen seit den 60-er Jahren auf. Und werden heute weltweit massiv angewendet.
Entzückend.
Aber das ändert nichts daran, dass DU den zeitlichen Rahmen festgelegt hast. ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#4 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Beitrag von barbara » Do 31. Okt 2013, 17:32

piscator hat geschrieben: Eine ganz vernünftige Argumentation, finde ich.

So schlimm, so wie es geschildert wird, ist heute gar nichts. Die Lebensmittel werden überwacht, außerdem sind die seriösen Vertreiber bzw. Hersteller stark daran interessiert, gute Ware anzubieten, da sie nur so ihre Kundschaft auf Dauer halten können.

Lebensmittel werden in der Hinsicht überwacht, dass es kaum mehr akute Vergiftungen gibt. Ja, das ist eine gute Sache.

Lebensmittel und Anderes (zB Kleidung, Kosmetika) wird keineswegs darauf hin überwacht, ob Kleinstmengen von Stoffen auf Dauer (also jahrelangem, jahrzehntelangem Konsum) und in allen möglichen und unmöglichen Kombinationen unbedenklich sind.

Hier wär ein sinnvoller Fortschrittsbegriff mal sehr angebracht, und die Idee: die Lebensqualität hat sich in der Tat massiv verbessert in den letzten hundert oder zweihundert Jahren, aber warum sollten wir uns nun selbstzufrieden zurücklehnen und nicht die Lebensqualität noch weiter zu verbessern suchen? Was sollte daran falsch sein, Wege zu suchen, wie Krebs und Herzinfarkte und Allergien und Autoimmunikrankheiten weniger werden?

grüsse, barbara

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#5 Schulmedizin — ein Segen?

Beitrag von barbara » Do 31. Okt 2013, 17:34

Thema abgetrennt aus: Pestizide belasten die Umwelt


piscator hat geschrieben: Nein, Barbara, aber ich gehöre nun mal zu den Menschen, die anderen vertrauen, wenn diese ernsthaft und nachhaltig etwas erlernt bzw. studiert haben.

Es vertrauen ja auch alle darauf, dass Ärtze ihre Apparatemedizin und ihre Diagnostik kennen und können. Wie sehr dass darauf vertraut wird, dass Apparatemedizin & Co. tatsächlich gesund machen, ist eine ganz andere.

Allerdings stellt sich die Frage, warum du dich über Leute lustig machst, die ebenso ernsthaft und lange studiert haben, aber halt andere Disziplinen von Heilkunst?

gruss, barbara

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#6 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Beitrag von barbara » Do 31. Okt 2013, 17:46

Pluto hat geschrieben: Zur Erinnerung, nochmals meine Frage.
Pluto hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Das Problem dürfte eher darin bestehen, dass sich über die Jahre diverse Pesti- und andere -zide anreichern, miteinander interagieren, und auf diese Weise zu Krankheit beitragen.
Aber gibt es auch Belege für eine solche Überbelastung?
Ja oder nein, Barbara?

Ich wiederhole meine Antwort: es gibt noch zuwenig Forschung, um dies abschliessend beantworten zu können.

Die Vermutung, dass sehr viele der Stoffe, die im Lauf von Nahrungsmittelproduktion verwendet werden, dabei eine Rolle spielen könnten, ist zu prüfen.


:lol: Das ist dieselbe Argumentation wie bei Al Kaida. "Die jungen Leute kommen freiwillig zu uns..."

und stimmt vermutlich auch bei Al Kaida. Für Himmelfahrtskommandos braucht es immer Freiwillige.



Ich habe nicht gesagt, dass DU die Studien durchführen sollst, aber es gibt genügend gutbetuchte Umweltorganisationen die es tun könnten.
Warum tun sie es nicht?

tun sie es nicht? Mir scheint, sie tun durchaus, was sie können - Umweltschutzorganisationen, Konsumentenorganisationen etc kümmern sich sehr wohl um diese Sorte von Fragen und führen selbst auch Studien durch. Aber eben, bei der riesigen Menge von Fragen und Themen dauert das eben seine Zeit.

Arte bringt auch regelmässig Sendungen dazu.

Eigentlich hatten wir ja gedacht, das Problem mit überhöhten Pestizidmengen in Obst und Gemüse hätte sich im Großen und Ganzen erledigt. Das liegt insbesondere an einer besseren Qualitätssicherung der großen Handelsketten, die von ihren Lieferanten häufig verlangen, die offiziellen Rückstandshöchstmengen zum Teil zu einem beträchtlichen Prozentsatz zu unterbieten.

Die Detailhändler tun so einiges, ja. Nicht zuletzt auch darum, weil es immer mehr Leute gibt, die Wert auf gesunde und naturbelassene Nahrung legen.

Die Frage, ob die gesetzlichen Grenzen bei langfristigem Konsum überhaupt Schutz bieten, ist allerdings völlig unklar. Die gesetzlichen Grenzen sind doch so vorgesehen, dass es keine AKUTEN Probleme gibt. über die chronischen Probleme weiss man, wie schon erwähnt, noch gar nicht richtig Bescheid.


Im Rahmen des BNN-Monitorings für Obst und Gemüse im Naturkosthandel sind seit Juni 2003 mehr als 4.300 Proben von biologisch erzeugtem Obst und Gemüse auf Pestizide untersucht worden. Bei 95 Prozent der Muster gab es keinerlei Grund zur Beanstandung. Die gesetzliche Höchstmenge überschritt ein Prozent der Proben.

ja das ist doch schon mal ganz nett. Aber noch längst kein Grund zu jubeln, und auch kein Grund, anzunehmen, es gäbe keine Probleme mit diesen Nahrungsmitteln.



Volkskrankheiten waren scho immer da und sie sind von der Wissenschaft erschaffen worden. Höher Lebenserwartungen und verbesserte Untersuchungsmethoden (die man der Wissenschaft sehr wohl zuschreiben kann) helfen, diese früher zu identifizieren.

äh, entweder waren Volkskrankheiten schon immer da (also schon vor Wissenschaft im heutigen Sinn) ODER sie wurden von Wissenschaft erschaffen... und überhaupt seh ich den Sinn in deiner Aussage grad gar nicht. :?:

Richtig, also was ist die Lösung? Keine Entwicklung mehr?
Weißt du, Barbara: Es immer einfacher Kritik zu üben, als Lösungen zu bringen.

nun, ich bin hier die Person, die Lösungen vorschlägt, im Gegensatz zu dir, der mit dem Status quo offenbar sehr zufrieden ist. Was meinst du denn, sollten wir mit den heute herrschenden Todesursachen einfach gar nichts machen und sagen "so ist das eben"?

gruss, barbara

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#7 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Beitrag von Pluto » Do 31. Okt 2013, 18:28

barbara hat geschrieben:Ich wiederhole meine Antwort: es gibt noch zuwenig Forschung, um dies abschliessend beantworten zu können.
Die Vermutung, dass sehr viele der Stoffe, die im Lauf von Nahrungsmittelproduktion verwendet werden, dabei eine Rolle spielen könnten, ist zu prüfen.
Das klingt etwas vernünftiger.
Darf ich fragen, auf Grund welcher Fähigkeiten, du glaubst das beurteilen zu können, was getan werden sollte?

Sollte man diese Urteil nicht lieber den Experten überlassen, anstatt auf persönliche Gefühle zu setzen?

:lol: Das ist dieselbe Argumentation wie bei Al Kaida. "Die jungen Leute kommen freiwillig zu uns..."
und stimmt vermutlich auch bei Al Kaida. Für Himmelfahrtskommandos braucht es immer Freiwillige.[/quote] Eben. Bei Greenpeace scheint die gleiche Mentalität zu herrschen. Die Artkis-Expedition war ebenso ein Himmelsfahrtskommando, mit Ausahme, dass die Leute statt in Allahs Himmel, in russischen Lägern enden.

Die Frage, ob die gesetzlichen Grenzen bei langfristigem Konsum überhaupt Schutz bieten, ist allerdings völlig unklar. Die gesetzlichen Grenzen sind doch so vorgesehen, dass es keine AKUTEN Probleme gibt. über die chronischen Probleme weiss man, wie schon erwähnt, noch gar nicht richtig Bescheid.
Nochmal die Frage, welche besonderen Fähigkeiten glaubst du zu haben, um su zu urteilen zu können?

äh, entweder waren Volkskrankheiten schon immer da (also schon vor Wissenschaft im heutigen Sinn) ODER sie wurden von Wissenschaft erschaffen... und überhaupt seh ich den Sinn in deiner Aussage grad gar nicht. :?:
*seufz* :roll:
Heute sind wir dank Wissenschaftlicher Fortschritte in der Lage sehr genauere Diagnosen zu stellen. Dazu kommt, dass Menschen länger leben. Früher bekamen die Menschen Schwindsucht und starben daran. Heute können wir feststellen, um welche KRebsart es sich handelt und diese ev, medikamentös behandeln.

Was meinst du denn, sollten wir mit den heute herrschenden Todesursachen einfach gar nichts machen und sagen "so ist das eben"?
Es wird doch laufend geforscht. Tuberkulose ist seit den 80er merh oder weniger ausgerottet. Ebenso Pocken und Masern. Malaria Epidemien sind kontrollierbar. AIDS ist nicht mehr ein automatisches Todesurteil. Blutkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs sind zu rund 90% heilbar, Herz- Nieren- und sogar Lugentranplantationen sind an der Tagesordnung... Hauttransplantationen mit eigener Haut sind Lebensrettend.

Diese Dinge wären vor 50 Jahren undenkbar gewesen. Aber sie sind enorm Forschungsintensiv, und kosten Geld, Ressourcen und vor allem Zeit.
Aber es gibt auch Lichtblicke, vor allem in der Krebsforschung.

Ich sehe echt nicht, warum man den Ärzten, Chemikern und Biologen nicht endlich das Vertrauen schenkt was sie verdienen wenn sie sich für diese Aufgaben einsetzen. Vor allem aber verstehe ich eines nicht: Wieso manche Leute statt dankbar dafür zu sein, die Arbeit dieser Wissenchaftler so verteufeln.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#8 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Beitrag von piscator » Do 31. Okt 2013, 18:44

barbara hat geschrieben: Es vertrauen ja auch alle darauf, dass Ärtze ihre Apparatemedizin und ihre Diagnostik kennen und können. Wie sehr dass darauf vertraut wird, dass Apparatemedizin & Co. tatsächlich gesund machen, ist eine ganz andere.
Allerdings stellt sich die Frage, warum du dich über Leute lustig machst, die ebenso ernsthaft und lange studiert haben, aber halt andere Disziplinen von Heilkunst?

Ich glaube kaum, dass ein so genannte Apparatemediziner so was empfehlen würde:
http://jimhumblemms.de/

Ich habe prinzipiell nichts dagegen, wenn Neonazis Chlorreiniger trinken, aber mich stört es doch, wenn Normalbürger ihren Kindern das Zeug zum Trinken geben, nur weil sie auf die unsagbar dämliche Propaganda der angeblichen Apparatemedizin hereinfallen.

Von Hamer und seiner "Germanischen Medizin" ganz zu schweigen. Oder den so genannten Lichtessern, die der Ansicht sind, dass Sonnenstrahlen ausreichen um sich zu ernähren.

Dann gibt's noch die Urköstler von Franz Konz, die Kleinkindern Milch verweigern, Zecken für harmlos halten, sich Impfungen verweigern. Das hört sich harmlos an, ist es aber nicht.
Google mal nach Brigitte Rondholz, aber Vorsicht: Kaffeewarnung.

Ist dir das Problem der Masern bewusst? Und deren Auswirkung auf Erwachsene? Dazu braucht man nur eine Waldorfschule und einen durchgeknallten alternativen Arzt in deren Dunstkreis.
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#9 Schulmedizin

Beitrag von barbara » Fr 1. Nov 2013, 06:52

Pluto hat geschrieben: Darf ich fragen, auf Grund welcher Fähigkeiten, du glaubst das beurteilen zu können, was getan werden sollte?

ich bin ein Mensch. Ich kann denken. Und ich habe von den Lehrern der Aufklärung gehört: wage dich, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.

Es wundert mich allerdings schon, dass das Nutzen des eigenen Verstands gerade auch bei jenen, die sich als die grössten Hüter der Aufklärung und ihrer Werte ausgeben, oft sehr sehr weit hinten kommt, wenn überhaupt...

Sollte man diese Urteil nicht lieber den Experten überlassen, anstatt auf persönliche Gefühle zu setzen?

Du meinst jenen Experten, die uns diese Schlamassel alle eingebrockt haben? Sicher nicht! - mein Fühlen, das ich nun schon seit Jahren übe und trainiere und differenziere und mit Fakten abgleiche, ist ein deutlich sichererer Leitfaden für mein Leben als was Experten schreiben, mit all den Moden und Hypes, die es auch in dem Bereich gibt, und wo behauptet wird, dass Dinge, die man vor fünf Jahren im Namen der Wissenschaft verteidigte, heute angeblich "veraltet" seien. Auf sowas kann man doch nicht bauen!

Eben. Bei Greenpeace scheint die gleiche Mentalität zu herrschen. Die Artkis-Expedition war ebenso ein Himmelsfahrtskommando, mit Ausahme, dass die Leute statt in Allahs Himmel, in russischen Lägern enden.

Wie gesagt, jeder darf sich das Leben nach eigener Fasson versauen, das ist Teil bürgerlicher Freiheiten. Leute von Greenpeace sprengen immerhin nicht andere Leute mit Bomben in die Luft.


Nochmal die Frage, welche besonderen Fähigkeiten glaubst du zu haben, um su zu urteilen zu können?

nur ganz gewöhnliche Fähigkeiten: Lesen, Denken, Beobachten, Interessiert sein an der Welt. Die reichen völlig aus, um sich ein Bild davon zu machen.

plus eine therapeutische Ausbildung, die ist etwas "besonderer", aber auch nicht "besonderer" als ein Medizinstudium. Es steckt halt eine Menge Arbeit drin und je länger je mehr Erfahrung mit allen möglichen Beschwerden, die Leute haben.


Heute sind wir dank Wissenschaftlicher Fortschritte in der Lage sehr genauere Diagnosen zu stellen.

Genauer als wer?


Dazu kommt, dass Menschen länger leben. Früher bekamen die Menschen Schwindsucht und starben daran. Heute können wir feststellen, um welche KRebsart es sich handelt und diese ev, medikamentös behandeln.

Krebsbehandlungen heute sind teuer, extrem belastend und sehr oft nicht wirksam. Krebs ist nach wie vor eine der häufigsten Todesursachen. Ja auch bei den Menschen, die sich schulmedizinisch behandeln lassen.

Bei der Schwindsucht war's die Verbesserung der Lebensumstände, die die Lösung brachte: wer genug isst und im Winter sich warm kleiden und warm wohnen kann und sauberes Wasser hat, ist vor Tuberkulose sehr gut geschützt.

Mag sein, dass es auch bei Krebs die Verbesserung der Lebensumstände ist, die zur Lösung beiträgt: halt jetzt auf einer subtileren Ebene, wo es um kleinere Mengen von Stoffen geht.


Es wird doch laufend geforscht. Tuberkulose ist seit den 80er merh oder weniger ausgerottet. Ebenso Pocken und Masern. Malaria Epidemien sind kontrollierbar. AIDS ist nicht mehr ein automatisches Todesurteil. Blutkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs sind zu rund 90% heilbar, Herz- Nieren- und sogar Lugentranplantationen sind an der Tagesordnung... Hauttransplantationen mit eigener Haut sind Lebensrettend.

nun, die grossen Infektionskrankheiten der Vergangenheit sind wohl eher dank Verbesserung von Lebensumständen und Hygiene unter Kontrolle gekommen. Dank Installation von Abwasserleitungen (London, Cholera, 19. Jhd), oder auch dank dem Bemühen, Tümpel und Lachen zu vermeiden (Malaria, Afrika, 21. Jhd)

Transplantationen sind zwar an der Tagesordnung, aber nach wie vor riskant und sehr oft kaufen sie nur ein bisschen Zeit. Lou Reed, der Sänger, der vor kurzem verstorben ist, kriegte vor einem halben Jahr eine Leber transplantiert, zum Beispiel. Es könnte sein, dass er ohne Transplantation heut noch am Leben wär, wer weiss?


Aber es gibt auch Lichtblicke, vor allem in der Krebsforschung.

nein, leider nicht.

Zu Zeiten von Pasteur war's nicht selten, dass ein popeliger Landarzt in seiner Freizeit ein paar Experimente machte und damit Entdeckungen von grosser Tragweite - Entdeckungen, die Krankheiten von "Seuche" auf "praktisch ausgerottet" in kürzester Zeit zur Folge hatten.

Krebsforschung heute ist schon glücklich, wenn ein kleiner Prozentsatz einer Gruppe ein bisschen länger lebt. Lichtblick ist anders.



Ich sehe echt nicht, warum man den Ärzten, Chemikern und Biologen nicht endlich das Vertrauen schenkt was sie verdienen wenn sie sich für diese Aufgaben einsetzen.

Weil sie es eben nicht verdienen. Weil sie zu oft in der Vergangenheit zeigten, dass sie voller Optimismus was machten, was zu Vergiftungen und Leid und Schmerz und Krankheit führte. Weil Millionen Leute täglich erleben, dass ihnen ihr Arzt sagt: da können wir nichts machen, damit müssen sie halt leben. Weil viele Medikamente heftige Nebenwirkungen haben und selbst krank machen (besonders das Verdauungssystem). Weil viele Ärzte und andere Experten sich für kleine Götter halten und dementsprechend arrogant benehmen. Weil Pharma und Chemie als Industrien gewinnorientiert sind und dafür, im wörtlichen Sinn, über Leichen gehen. Weil viele Menschen Tierversuche unmenschlich finden - und die entsprechenden Unternehmen das wissen und Tierversuche schön diskret halten, sodass man das gar nicht mitkriegt.

Kurz: weil es tausend gute Gründe gibt, diesen Leuten nur bedingt zu vertrauen.

Vor allem aber verstehe ich eines nicht: Wieso manche Leute statt dankbar dafür zu sein, die Arbeit dieser Wissenchaftler so verteufeln.

Dankbar? wofür denn?

Die machen ihre Arbeit wie alle andern auch. Dass jemand seine Arbeit gut und kompetent macht, ist nicht mehr als normal. Das Minimum an Menschlichkeit, das zu Dankbarkeit führen könnte, gibt's leider oft nicht.

Wenn Dankbarkeit angebracht ist, dann eher gegenüber jenen Leuten, die unsern ganzen Dreck wegputzen jeden Tag - jenen Leuten, die Alte und Kranke pflegen und die trotz Druck und Stress häufig trotzdem noch ein bisschen Menschlichkeit haben und leben.

Warum ich prinzipiell Leuten dankbar sein soll, die ihren Traumjob haben und den ganzen Tag spielen dürfen, und die manchmal was Gutes machen aber oft auch nur Blödsinn, sehe ich nicht wirklich ein. Falls einer in einem konkreten Fall Menschlichkeit zeigt - dann bin ich berufsunabhängig dankbar. Aber nicht einfach weil einer Doktor Professor geworden ist.

gruss, barbara

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#10 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Beitrag von barbara » Fr 1. Nov 2013, 07:04

piscator hat geschrieben: Ich glaube kaum, dass ein so genannte Apparatemediziner so was empfehlen würde:
http://jimhumblemms.de/

Dein Ayurveda- oder TCM-Arzt vermutlich auch nicht. So what?


Ich habe prinzipiell nichts dagegen, wenn Neonazis Chlorreiniger trinken, aber mich stört es doch, wenn Normalbürger ihren Kindern das Zeug zum Trinken geben, nur weil sie auf die unsagbar dämliche Propaganda der angeblichen Apparatemedizin hereinfallen.

äh - Bezug zu welchem Thema und du möchtest damit was genau illustrieren? Dass es dumme Leute gibt, die Chlorreiniger trinken? - nun, wie Einstein schon bemerkte, ist die menschliche Fähigkeit zur Dummheit wohl noch umfassender als das Universum selbst.

Ich mag jetzt nicht auf deine Freakshow eingehen, aber sei dir sicher: ähnliche Freaks findet man überall. Nicht zuletzt unter all den Ärzten, die auf Kosten ihrer gutgläubigen und vertrauensvollen Patienten neue Methoden und Operationstechniken ausprobieren - zum Leid der Menschen, die dann für den Rest des Lebens damit leben müssen. Ich kenn aus meiner näheren Umgebung mehrere Beispiele, da kann man sich nur den Kopf gegen die Wand schlagen.

Aber nachdem wir festgestellt haben, dass es in allen Branchen Egozentriker gibt, denen es darum geht, ihre Methode auszuprobieren und nicht darum, Menschen zu helfen: was können wir nun daraus lernen? Und vor allem, was können jene daraus lernen, denen es mit dem Dienst am Menschen ernst ist?

gruss, barbara

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