Alles ist mal eben eine Krankheit

[JackSparrow]

Und wahrscheinlich ist das auch der richtige Definitions-Ansatz: "Krank ist alles, was nicht gesund ist".

Die Gesundheitsdefinition der WHO lautet "vollkommenes körperliches, seelisches und geistiges Wohlbefinden". Wenn allerdings ein erwachsener Mensch zum Arzt geht, dann wird das höchstwahrscheinlich daran liegen, dass er Hilfe benötigt und sich gerade nicht gesund fühlt.

Hyaluronsäurespritzen ins Knie (gegen Arthrose und Knorpelrisse = Knie wird wieder ordentlich geschmiert) übernimmt die Kasse nicht, obwohl es eine Erfolgsquote von nahezu 100% gibt

Knorpelgewebe ist prinzipiell nicht regenerationsfähig und Hyaluronsäure hat eine Halbwertszeit von nur wenigen Tagen. Möglicherweise liegt hier ein der Homöopathie nicht ganz unähnlicher Wirkmechanismus vor.

Von ganzheitlicher Medizin kann überhaupt nicht die Rede sein. Oft beschränkt sich der Arzt auf das einfachste Konzept: nimm Tabletten,

Das einfachste Konzept wäre: geh zum Homöopathen. Dann hätte der Patient seine Ruhe vor dem bösen Arzt und der böse Arzt müsste sich nicht erst ganzheitlich mit Blutwerten, Urinproben und Patientenakten beschäftigen, um dem Patienten die geeignete Tablette verschreiben zu können.

[closs]

Die Gesundheitsdefinition der WHO lautet "vollkommenes körperliches, seelisches und geistiges Wohlbefinden".

Hui - kannst Du mir mal jemanden zeigen, der nach dieser Definition NICHT krank ist?

[Leila]

Von ganzheitlicher Medizin kann überhaupt nicht die Rede sein. Oft beschränkt sich der Arzt auf das einfachste Konzept: nimm Tabletten,

Das einfachste Konzept wäre: geh zum Homöopathen. Dann hätte der Patient seine Ruhe vor dem bösen Arzt und der böse Arzt müsste sich nicht erst ganzheitlich mit Blutwerten, Urinproben und Patientenakten beschäftigen, um dem Patienten die geeignete Tablette verschreiben zu können.

Der Arzt kann böse sein, muss es aber nicht und an dem System liegt es gar nicht, ob er böse ist oder nicht.
Sie würden gerne ganz anders handeln, der Arzt ist längst überfordert, unterbezahlt und von der, von dir schön beschriebenen Bürokratie, stark in Anspruch genommen. Blutwerte gehen ans Labor, Abnahme durch die MTA, das wiegt nichts. Aber, Hauptsache, man hat mal drüber gesprochen.
Das Problem ist insgesamt viel schwerwiegender und nicht wirklich geeignet im Schnelldurchlauf aufgezeigt zu werden.

[AlTheKingBundy]

Und die Krönung der Gerechtigkeit ist, dass ich diese Behandlung nicht einmal steuerlich absetzen kann (zumutbare Eigenbelastung wird nicht überschritten).

Erhalten akademisch ausgebildete Lehrer in der BRD tatsächlich so wenig Gehalt, dass sie sich über die Zumutbarkeit der Eigenbelastung beschweren müssen?

Es dreht sich nicht um den Betrag, sondern um die prinzipielle Ungerechtigkeit. Ich habe kein Problem damit, meinen Schülern 200 € für ihren Abiball zu schenken.

[AlTheKingBundy]

wer eine Behandlung anbietet, muss deren Wirksamkeit mittels Studien nachweisen, also auch im Vergleich zu anderen Behandlungsmethoden sowohl was Den Nutzen für den Patienten angeht wie auch die Kosten der Behandlung.

Alles gegeben in dem Fall und trotzdem weigern sich die Krankenkassen.

[AlTheKingBundy]

Hyaluronsäurespritzen ins Knie (gegen Arthrose und Knorpelrisse = Knie wird wieder ordentlich geschmiert) übernimmt die Kasse nicht, obwohl es eine Erfolgsquote von nahezu 100% gibt

Knorpelgewebe ist prinzipiell nicht regenerationsfähig und Hyaluronsäure hat eine Halbwertszeit von nur wenigen Tagen. Möglicherweise liegt hier ein der Homöopathie nicht ganz unähnlicher Wirkmechanismus vor.

Das stimmt nicht. H-Säure baut sich 1. nicht so schnell ab, 2. bindet sie Wasser und 3. hat das ganze einen schmierenden Effekt, der eben die Schmerzen deutlich reduziert. Bei mir wirkt es immer ca. 1-2 Jahre.

[Janina]

Die Gesundheitsdefinition der WHO lautet "vollkommenes körperliches, seelisches und geistiges Wohlbefinden".

Hui - kannst Du mir mal jemanden zeigen, der nach dieser Definition NICHT krank ist?

Ich zum Beispiel. Eine Brille brauchen zählt nicht, zahlt ja auch die Kasse nicht.
Zählen Plomben in den Zähnen? Gehen zwar auf Kasse, aber die Krankheit ist damit ja besiegt. Monatliche Unpässlichkeit ist etwas von vollkommenem Wohlbefinden weg, zählt aber als gesund, und krankfeiern geht damit auch nicht.

[closs]

Monatliche Unpässlichkeit ist etwas von vollkommenem Wohlbefinden weg, zählt aber als gesund

Dürfte es aber nicht nach der WHO-Definition (ich möchte fast nicht glauben, dass da kein Übersetzungsfehler drin ist).

Wie wäre es mit folgendem: Du ärgerst Dich über irgendeinen Scheiß, den ein Familienmitglied gebracht hat - Wohlbefinden? - Etc. -------- Natürlich ist das hier "kritisches" Rumgestochere (Wie Du siehst: auch ich kann normal sein) - aber warum ist es von der WHO so unmöglich definiert?

[JackSparrow]

Hui - kannst Du mir mal jemanden zeigen, der nach dieser Definition NICHT krank ist?

Beispielsweise ein Heroin-Konsument nach Injektion seiner täglichen Dosis.

Das stimmt nicht. H-Säure baut sich 1. nicht so schnell ab, 2. bindet sie Wasser und 3. hat das ganze einen schmierenden Effekt,

Man darf den Placebo-Effekt nicht unterschätzen. Man muss sich aber auch nicht vor Aufklärung fürchten, denn Placebos wirken auch wenn der Patient weiß, dass es sich um ein Placebo handelt.

Endogene Hyaluronsäure hat im Gelenk eine Verweildauer von wenigen Stunden. Die zur Arthrosetherapie angebotenen Hyaluronsäure-Produkte haben eine Halbwertszeit zwischen 17 Stunden (HYALART) und 1,5 Tagen (SYNVISC)
[...]
Aus den veröffentlichten randomisierten kontrollierten Studien lässt sich kein Nutzen von Hyaluronsäure bei Arthrose ableiten. In den drei größten Studien mit 226 bis 495 Teilnehmern ergibt sich bei Intention-to-treat-Analyse kein Unterschied zu Injektionen von Vehikel- bzw. Kochsalzlösungen
https://www.arznei-telegramm.de/html/20 ... 39_02.html

[Helmuth]

Es dreht sich nicht um den Betrag, sondern um die prinzipielle Ungerechtigkeit. Ich habe kein Problem damit, meinen Schülern 200 € für ihren Abiball zu schenken.

Siehst du, darum meinte ich auch es ginge primär nicht um Finanzen. Das Budget ist nicht das Probelm. Du hast schon Recht, dass es an der Krankheit der Definition mangelt, was wirklich eine "Krankheit" sei.