Umgang mit Trauernden/ Thema 'Tod'

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SamuelB
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#1 Umgang mit Trauernden/ Thema 'Tod'

Beitrag von SamuelB » Do 17. Jan 2019, 09:25

Hallo zusammen,

damit es nicht wieder heißt, es würde sich in christliche Angelegenheiten eingemischt, eröffne ich nun einen eigenen Thread.
Hauptsächlich richtet der sich an die Atheisten.

Wie steht ihr Trauernden bei? Ich habe damit eig keine Erfahrung; allerdings werde ich in den nächsten Tagen in dieser Situation stecken und mir graut es schon ziemlich davor.


Und eine weitere Frage: Wie erklärt ihr (Atheisten) einem Kind, dass es nicht ewig lebt?
Mein Sohn hat mich gestern Abend gefragt, ob er iwann stirbt. :o

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Janina
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#2 Re: Umgang mit Trauernden/ Thema 'Tod'

Beitrag von Janina » Do 17. Jan 2019, 09:35

SamuelB hat geschrieben:
Do 17. Jan 2019, 09:25
Und eine weitere Frage: Wie erklärt ihr (Atheisten) einem Kind, dass es nicht ewig lebt?
Gerüchte sagen, dass Atheisten auch sterben.

Pluto
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#3 Re: Umgang mit Trauernden/ Thema 'Tod'

Beitrag von Pluto » Do 17. Jan 2019, 09:46

SamuelB hat geschrieben:
Do 17. Jan 2019, 09:25
Wie steht ihr Trauernden bei? Ich habe damit eig keine Erfahrung; allerdings werde ich in den nächsten Tagen in dieser Situation stecken und mir graut es schon ziemlich davor.
Die Wenigsten haben damit wirklich Erfahrung. Ich kann dir eigentlich nur von meiner verstorbenen Frau sagen. Sie hatte Brustkrebs, aber sie war auch gegen Ende extrem depressiv.

Was mich als Hinterbliebener und Betroffener am meisten zu schaffen machte, war die Einsamkeit die eine solche Trauer mit sich bringt. Da braucht der Trauernde sehr viel Zusprache. Er/Sie braucht die Fürsorge der Mitmenschen. Am Besten, taten mir die gemeinsamen Kinder, die mich umsorgten und trösteten.

Inzwischen bin ich darüber hinweg und komme mit dem Alleinsein gut zurecht.

SamuelB hat geschrieben:Und eine weitere Frage: Wie erklärt ihr (Atheisten) einem Kind, dass es nicht ewig lebt?
Mein Sohn hat mich gestern Abend gefragt, ob er iwann stirbt. :o
Das ist gut so. Viele Jugendlichen halten sich für unsterblich. Meine größte Sorge, als Kind, war es, was würde passieren wenn die Sonne sich zu einem Roten Riesen aufbläht.
Heute weiß ich, dass diese Sorge umsonst ist, denn ich werde es eh nicht erleben.

Du solltest mMn, deinem Sohn sehr schonend beibringen, dass der Tod für uns Menschen unausweichlich ist. Das ist auf jeden Fall besser als ihn im Glauben zu lassen, dass er unsterblich ist. Er wird dadurch mehr vom der Süße des Lebens haben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Helmuth
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#4 Re: Umgang mit Trauernden/ Thema 'Tod'

Beitrag von Helmuth » Do 17. Jan 2019, 10:14

SamuelB hat geschrieben:
Do 17. Jan 2019, 09:25
damit es nicht wieder heißt, es würde sich in christliche Angelegenheiten eingemischt, eröffne ich nun einen eigenen Thread.
Von meiner Seite kam dieser Vorwurf nicht. Du musst es nur mal genauer lesen. Ich werde mich hier auf Fragen konzentrieren, wenn das erlaubt ist, damit du siehst, dass ich das durchaus respektieren kann.

SamuelB hat geschrieben:
Do 17. Jan 2019, 09:25
Mein Sohn hat mich gestern Abend gefragt, ob er iwann stirbt. :o
Was hast du ihm darauf geantwortet?
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Pluto
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#5 Re: Umgang mit Trauernden/ Thema 'Tod'

Beitrag von Pluto » Do 17. Jan 2019, 11:03

Helmuth hat geschrieben:
Do 17. Jan 2019, 10:14
SamuelB hat geschrieben:
Do 17. Jan 2019, 09:25
Mein Sohn hat mich gestern Abend gefragt, ob er iwann stirbt. :o
Was hast du ihm darauf geantwortet?
Hoffentlich, nicht, dass er unsterblich ist!

Als ich nach der Kremierung die Überreste meiner Frau sah, wusste ich endgültig, dass die Auferstehung eine Mär ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Ruth
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#6 Re: Umgang mit Trauernden/ Thema 'Tod'

Beitrag von Ruth » Do 17. Jan 2019, 12:08

Pluto hat geschrieben:
Do 17. Jan 2019, 11:03

Als ich nach der Kremierung die Überreste meiner Frau sah, wusste ich endgültig, dass die Auferstehung eine Mär ist.

Wobei "Auferstehung" mE noch nie bedeutet hat, dass man mit genau dem Körper aufersteht, mit dem man gestorben ist.
Im Gegenteil: es wird im christlichen Bereich, sowie auch in anderen religiösen Bereichen, welche die "Auferstehung" oder auch "Wiedergeburt" lehren, betont, dass es einen anderen Körper dazu braucht, um aufzuerstehen.
Und dass mit dem Tod die "Seele" den alten Körper verlässt. Demnach würde das, was du von deiner Frau gesehen hast, nichts über die Auferstehung aussagen können.

Ob es diese Auferstehung gibt oder nicht, kann man bestenfalls glauben - es weiß KEINER.

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#7 Re: Umgang mit Trauernden/ Thema 'Tod'

Beitrag von Pluto » Do 17. Jan 2019, 12:18

Ruth hat geschrieben:
Do 17. Jan 2019, 12:08
es wird im christlichen Bereich, sowie auch in anderen religiösen Bereichen, welche die "Auferstehung" oder auch "Wiedergeburt" lehren, betont, dass es einen anderen Körper dazu braucht, um aufzuerstehen.
Und dass mit dem Tod die "Seele" den alten Körper verlässt. Demnach würde das, was du von deiner Frau gesehen hast, nichts über die Auferstehung aussagen können.
Für mich eben schon, denn die Seele ist ein Teil des Körpers.

Ruth hat geschrieben:Ob es diese Auferstehung gibt oder nicht, kann man bestenfalls glauben - es weiß KEINER.
Ich glaube es gibt sie NICHT.
Wenn Menschen auferstehen können, warum nicht auch Tiere? Sind wir nicht letztlich Tiere?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

jose77
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#8 Re: Umgang mit Trauernden/ Thema 'Tod'

Beitrag von jose77 » Do 17. Jan 2019, 12:26

Pluto hat geschrieben:
Do 17. Jan 2019, 12:18
Ruth hat geschrieben:
Do 17. Jan 2019, 12:08
es wird im christlichen Bereich, sowie auch in anderen religiösen Bereichen, welche die "Auferstehung" oder auch "Wiedergeburt" lehren, betont, dass es einen anderen Körper dazu braucht, um aufzuerstehen.
Und dass mit dem Tod die "Seele" den alten Körper verlässt. Demnach würde das, was du von deiner Frau gesehen hast, nichts über die Auferstehung aussagen können.
Für mich eben schon, denn die Seele ist ein Teil des Körpers.

Ruth hat geschrieben:Ob es diese Auferstehung gibt oder nicht, kann man bestenfalls glauben - es weiß KEINER.
Ich glaube es gibt sie NICHT.
Wenn Menschen auferstehen können, warum nicht auch Tiere? Sind wir nicht letztlich Tiere?

Kommt halt auf die Definition des Begriffs Seele an.

Und ja, es gibt Menschen die sich wie Tiere benehmen.
Grüsse von Jose


Lass mich!...Ich muss mich da jetzt kurz reinsteigern

Ruth
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#9 Re: Umgang mit Trauernden/ Thema 'Tod'

Beitrag von Ruth » Do 17. Jan 2019, 12:33

Pluto hat geschrieben:
Do 17. Jan 2019, 12:18
Wenn Menschen auferstehen können, warum nicht auch Tiere? Sind wir nicht letztlich Tiere?

Manche glauben, dass auch die Tiere auferstehen. Auch hier kann man das nur glauben, ob es so ist oder eben nicht - nicht wissen.

Für mich stellt sich da eher die Frage, was *mein* Glaube bewirkt - oder ob es besser wäre, nicht zu glauben (?)
Selbst, wenn es wirklich so ausgehen würde, dass mit dem Tod einfach alles aus ist, was *mich* ausmacht, so hilft mir der Glaube an die Auferstehung in einen Bereich, der Geborgenheit vermitteln kann, dieses Leben bewusst zu leben. Mit dem Wissen, dass dieses aktuelle Leben irgendwann ein Ende hat. Manche scheinbar wichtigen Dinge werden damit unwichtig. Ich lerne, mich auf wichtige Dinge zu konzentrieren. Dinge, die das Leben (hier) bereichern. Und darauf kommt es an für mich.

Pluto
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#10 Re: Umgang mit Trauernden/ Thema 'Tod'

Beitrag von Pluto » Do 17. Jan 2019, 12:38

Ruth hat geschrieben:
Do 17. Jan 2019, 12:33
Pluto hat geschrieben:
Do 17. Jan 2019, 12:18
Wenn Menschen auferstehen können, warum nicht auch Tiere? Sind wir nicht letztlich Tiere?

Manche glauben, dass auch die Tiere auferstehen. Auch hier kann man das nur glauben, ob es so ist oder eben nicht - nicht wissen.
Man kann es mit 99,9999% Sicherheit wissen. Mir reicht das.

Ruth hat geschrieben:Für mich stellt sich da eher die Frage, was *mein* Glaube bewirkt - oder ob es besser wäre, nicht zu glauben (?)
Selbst, wenn es wirklich so ausgehen würde, dass mit dem Tod einfach alles aus ist, was *mich* ausmacht, so hilft mir der Glaube an die Auferstehung in einen Bereich, der Geborgenheit vermitteln kann, dieses Leben bewusst zu leben. Mit dem Wissen, dass dieses aktuelle Leben irgendwann ein Ende hat. Manche scheinbar wichtigen Dinge werden damit unwichtig.
Ja, tröstlich ist die Auferstehung schon. Zu glauben, dass das was man sich über die Jahre angeeignet hat nicht sinnlos war; dass das Leben an sich nicht sinnlos ist, das ist der große Vorteil des Glaubens.
Aber Trost ist für mich eben nicht alles.

Ruth hat geschrieben:Ich lerne, mich auf wichtige Dinge zu konzentrieren. Dinge, die das Leben (hier) bereichern. Und darauf kommt es an für mich.
Um Bewusst zu leben, braucht es aber keinen Glauben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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