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#1 Abtreibungsfrist in der Praxis

Verfasst: Sa 25. Okt 2014, 23:04
von Catholic
Thema abgetrennt aus: Tierethik und Nächstenliebe


Pluto hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben: Wenn Menschen sich selbst die Hoheit über den Maßstab von Menschenwürde geben, dann gibt es schnell...:..., Behinderte, ....und die können dann bedenkenlos "wggeschafft" werden.
Ich denke die heutige Praxis im Alltag widerlegt deine Behauptung.

Ich habe die Beiträge auf einen - wie ich finde - wichtigen Aspekt reduziert,denn gerade die heutige Möglichkeit- z.B. nach deutscher Rechtsprechung- widerlegt Deine Meinung,Pluto,die Du hier äusserst eindeutig,wenn man sich mal mit Trisomie21 befasst.

#2 Re: Tierethik und Nächstenliebe

Verfasst: Sa 25. Okt 2014, 23:32
von Pluto
Catholic hat geschrieben:Ich habe die Beiträge auf einen - wie ich finde - wichtigen Aspekt reduziert,denn gerade die heutige Möglichkeit- z.B. nach deutscher Rechtsprechung- widerlegt Deine Meinung,Pluto,die Du hier äusserst eindeutig,wenn man sich mal mit Trisomie21 befasst.
Stimmt. Die neuen praenatalen Tests ermöglichen Frauen die Entscheidung zur Abtreibung innerhalb der gesetzlichen Frist.

Ich bin ja auch der Meinung, die Abtreibungsfristen sind heute zu lang. Andererseist trifft hier allein die werdende Mutter die Entscheidung, der IMO das letzte Wort (innerhalb der gesetzlichen Fristen) zugestanden werden muss. Das sind völlig andere Voraussetzungen, als wenn solche Fälle per Gesetz von fremden Ärzten entschieden würden (wie es in der Nazidiktatur der Fall war).

Hier treffen zwei Interessen auf einander, das der Mutter und das des ungeborenen Kindes; genau das macht das Thema so umstritten.

#3 Re: Tierethik und Nächstenliebe

Verfasst: Sa 25. Okt 2014, 23:37
von Catholic
Richtig,denn ich sehe es nicht ein,warum ich akzeptieren soll,dass ein "behindertes" Kind kein Lebensrecht haben soll,nur,weil die Mutter nicht möchte,dass es lebt.

#4 Re: Tierethik und Nächstenliebe

Verfasst: Sa 25. Okt 2014, 23:47
von Pluto
Catholic hat geschrieben:Richtig,denn ich sehe es nicht ein,warum ich akzeptieren soll,dass ein "behindertes" Kind kein Lebensrecht haben soll,nur,weil die Mutter nicht möchte,dass es lebt.
Es gibt sehr interessante Begründungen von rennomierten Ethiker, die die Interessen der Mutter höher einstufen als die des Ungeborenen.
Diese haben damit zu tun, dass die Mutter eine Lebensgeschichte (Erfahrungen, Ziele, usw.) hat, die schützenswerter ist als diejenige des Ungeborenen.

#5 Re: Tierethik und Nächstenliebe

Verfasst: Sa 25. Okt 2014, 23:49
von Samantha
Catholic hat geschrieben:Richtig,denn ich sehe es nicht ein,warum ich akzeptieren soll,dass ein "behindertes" Kind kein Lebensrecht haben soll,nur,weil die Mutter nicht möchte,dass es lebt.
Ab wann ist ein behindertes Kind weiter entwickelt als ein Tier? :?:

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Wir brauchen für die Ewigkeit die Verbindung zum ewigen Geist, der uns wie ein Akku versorgt. Wer nicht in der Lage oder willens ist, Gott zu verstehen, kann nicht lange leben, und deshalb kann man Tiere und Menschen auch nicht vergleichen. Wer sich entfernt, wird zum Tier und irgendwann sterben, und das auch noch freiwillig. :mrgreen:

#6 Re: Tierethik und Nächstenliebe

Verfasst: Sa 25. Okt 2014, 23:54
von Catholic
Pluto hat geschrieben: Diese haben damit zu tun, dass die Mutter eine Lebensgeschichte (Erfahrungen, Ziele, usw.) hat,...

und das Ungeborene eben nicht.
Ich weiss,vieleicht denkst Du an Peter Singer?
Aber kann man,ja darf man deswegen dem Kind vorenthalten,auch Erfahrungen zu machen,Ziele zu haben usw.?

#7 Re: Tierethik und Nächstenliebe

Verfasst: So 26. Okt 2014, 00:25
von Pluto
Catholic hat geschrieben:Ich weiss,vieleicht denkst Du an Peter Singer?
Ja ich dachte an Singer, aber andere Ethiker sehen das ganz ähnlich.
Catholic hat geschrieben:Aber kann man,ja darf man deswegen dem Kind vorenthalten,auch Erfahrungen zu machen,Ziele zu haben usw.?
Beides wäre wünschenswert, ist aber oft nicht erreichbar.
Die Lebensgeschichte der werdenden Mutter ist wie "der Spatz in der Hand", diejenige des Ugeborenen ist ungewiss wie die "Taube auf dem Dach".


Soll man das Leben eines Teenagers möglicherweise zerstören, weil sie noch zu jung war um sich der Folgen ihrer Handlungen bewusst zu sein? Vielleicht ist die Lösung in einem solchen Fall die "Baby-Box".

#8 Re: Tierethik und Nächstenliebe

Verfasst: So 26. Okt 2014, 19:02
von Catholic
Pluto hat geschrieben: Soll man das Leben eines Teenagers möglicherweise zerstören, weil sie noch zu jung war um sich der Folgen ihrer Handlungen bewusst zu sein?...

Soll man das Leben eines Ungeborenen zerstören,weil ein Teenager nicht überlegt hat,dass bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr "dummerweise" ein Kind das Ergebnis sein kann?
Übrigens gibt es immer noch- wie Du auch schon angeschnitten hast- im Falle einer Schwangerschaft andere und definitiv besserer Lösungen als die Abtreibung.

#9 Re: Abtreibungsfrist in der Praxis

Verfasst: So 26. Okt 2014, 21:31
von closs
Pluto hat geschrieben:Die Lebensgeschichte der werdenden Mutter ist wie "der Spatz in der Hand", diejenige des Ugeborenen ist ungewiss wie die "Taube auf dem Dach".
Wenn man so vergleicht, stimmt das. - DASS man so utilitaristisch vergleicht, ist das Problem - Übrigens. Singer ist Utilitarist und kein geistiger Ethiker.

Hier gilt es wieder, fundamentale und seelsorgerische Sichten zu trennen: Fundamental-geistig geht dieser Vergleich "Spatz - Taube" NICHT (nehmen wir schwerwiegende medizinische Indikationen aus). - Seelsorgerisch geht es sehr wohl.

Warum dieser Unterschied? - Weil man die betroffenen Menschen, die in fundamentale Defekte der Gesellschaft hineingeboren werden, nicht beschuldigen kann - sie würden es nicht verstehen, da ethisch durch die Zeit entmündigt.

#10 Re: Abtreibungsfrist in der Praxis

Verfasst: So 26. Okt 2014, 21:36
von Pluto
closs hat geschrieben:Übrigens. Singer ist Utilitarist und kein geistiger Ethiker.
Vielleicht meinst du einen anderen "Singer".
Ich meine diesen hier (Zitat aus Wikipedia): Peter Albert David Singer (* 6. Juli 1946 in Melbourne, Australien) ist ein australischer Philosoph und Ethiker.