Gott heilt Schuld, Zorn, Gier, Neid

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Pluto
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#41 Re: Gott heilt Schuld, Zorn, Gier, Neid

Beitrag von Pluto » Fr 1. Aug 2014, 23:35

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Gut und Böse existieren NUR in Wahrnehmung des Beobachters.
Aus anthropozentrischer Sicht ist das nachvollziehbar. - Aber nimm zur Kenntnis, dass diese Definition unter geistigen Gesichtspunkten nicht funktioniert - da definiert man ganz anders. -
Der Unterschied wir erst deutlich, wenn man versucht mit den Begriffen etwas zu umschreiben.
Z. Bsp. Liebe ist gut.
Aber angenommen, Jemand liebt die Frau eines anderen? Wird diese Liebe aus Sicht des betrogenen Ehemannes nicht auch böse?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#42 Re: Gott heilt Schuld, Zorn, Gier, Neid

Beitrag von closs » Sa 2. Aug 2014, 00:28

Pluto hat geschrieben:Aber angenommen, Jemand liebt die Frau eines anderen? Wird diese Liebe aus Sicht des betrogenen Ehemannes nicht auch böse?
Interessantes Beispiel - und gut nachvollziehbar - könnte jedem passieren.

Genau das passiert im geistigen/christlichen Idealfall aber eben NICHT. - Denn dort ist Ehe eine unauflöslische Sache - allerdings macht das nur Sinn, wenn diese Beziehung auch in geistiger Erkenntnis dessen eingegangen wird, was die Unauflösbarkeit bedingt - konkret:

Zwei moderne Menschen beschließen, ihr intimes Liebesleben im Rahmen ihrer Selbstverwirklichung zu teilen. - Trennen sie sich nach einiger Zeit, ist dagegen nichts einzuwenden. - Geistig gesehen hat eine solche Beziehung jedoch nie als "Ehe" bestanden, weil die Voraussetzungen dazu nicht gegeben waren. - Voraussetzung wäre, dass sich beide bewusst sein, dass sie mit ihrer intimen Liebesbeziehung eine göttliche Beziehung eingehen (deshalb auch "Sakrament") - dies ist heute in der Regel NICHT der Fall.

Insofern ist Deine Definition von "gut" und "böse" gesellschafts-form - aber gleichzeitig auch geistig komplett irrelevant.

Pluto
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#43 Re: Gott heilt Schuld, Zorn, Gier, Neid

Beitrag von Pluto » Sa 2. Aug 2014, 00:51

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Aber angenommen, Jemand liebt die Frau eines anderen? Wird diese Liebe aus Sicht des betrogenen Ehemannes nicht auch böse?
Interessantes Beispiel - und gut nachvollziehbar - könnte jedem passieren.

Genau das passiert im geistigen/christlichen Idealfall aber eben NICHT.
Genau das nehme ich dir nicht ab. Selbstverständlich passiert Ehebruch genauso häufig unter Christen, wie unter Nichtchristen.
closs hat geschrieben:Zwei moderne Menschen beschließen, ihr intimes Liebesleben im Rahmen ihrer Selbstverwirklichung zu teilen. - Trennen sie sich nach einiger Zeit, ist dagegen nichts einzuwenden. - Geistig gesehen hat eine solche Beziehung jedoch nie als "Ehe" bestanden, weil die Voraussetzungen dazu nicht gegeben waren. -
Auch das bezweifle ich. Wenn sich zwei Menschen ein Treuversprechen geben, so gilt das als Ehebund.
Es wird nirgends in der Bibel von einem Ehe-Ritual gesprochen, also was braucht es noch außer dem Versprechen vor Gott?
closs hat geschrieben:Insofern ist Deine Definition von "gut" und "böse" gesellschafts-form - aber gleichzeitig auch geistig komplett irrelevant.
Nein, nicht nur Gesellschaftskonform. Meine Definition der Ehe ist ebenfalls bibelkonform; ein Versprechen vor Gott, auf das man sich bei einem Christ verlassen können sollte.
Was braucht es mehr?
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closs
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#44 Re: Gott heilt Schuld, Zorn, Gier, Neid

Beitrag von closs » Sa 2. Aug 2014, 08:48

Pluto hat geschrieben:Selbstverständlich passiert Ehebruch genauso häufig unter Christen, wie unter Nichtchristen.
Zweierlei:
* Viele Nicht-Christen begehen ja nur deshalb keinen Ehebruch, weil sie nicht verheiratet sind, sondern ein freies Seuxualleben führen.
* Darüber hinaus geht es darum gar nicht - ich hatte geschrieben "im geistigen/christlichen Idealfall". Christen haben also eine ihnen bekannten Maßstab, gegen den sie verstoßen oder nicht, während weltanschaulich ungebundene Menschen außer sich selbst keine Messlatte haben.

Pluto hat geschrieben:Wenn sich zwei Menschen ein Treuversprechen geben, so gilt das als Ehebund.
Im christlichen Verständnis gibt es "Ehe" nur im Zusammenhang mit Gott - alles andere sind Lebensgemeinschaften - also auch hier wieder Definitions-Probleme.

Pluto hat geschrieben:Es wird nirgends in der Bibel von einem Ehe-Ritual gesprochen
Stimmt.

Pluto hat geschrieben: was braucht es noch außer dem Versprechen vor Gott?
Nichts - genau richtig. - Aber eben vor Gott - mit allen Konsequenzen.

Pluto hat geschrieben:Meine Definition der Ehe ist ebenfalls bibelkonform; ein Versprechen vor Gott
Absolut d'accord. - Aber eben "vor Gott" und NICHT "gesellschafts-konform".

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#45 Re: Gott heilt Schuld, Zorn, Gier, Neid

Beitrag von JackSparrow » Di 5. Aug 2014, 20:18

closs hat geschrieben:Meinst Du es so?
Ich meine es so, dass es sich bei Zorn, Gier und Neid um biologisch sinnvolle Funktionen handelt und dass die menschliche Spezies ohne die Fähigkeit zu solchen Empfindungen nicht überleben würde.

Wenn der Zorn Gottes ganze Landstriche vernichtet, haben Gläubige ironischerweise kein Problem damit. Aber wenn der eigene Nachbar zornig ist, kann man das natürlich nicht dulden. Der könnte sich ja sonst für überlegen halten.

Pluto
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#46 Re: Gott heilt Schuld, Zorn, Gier, Neid

Beitrag von Pluto » Di 5. Aug 2014, 21:26

closs hat geschrieben:Viele Nicht-Christen begehen ja nur deshalb keinen Ehebruch, weil sie nicht verheiratet sind, sondern ein freies Seuxualleben führen.
Seit wann beschränkt sich das auf Nicht-Christen? :?

closs hat geschrieben:Christen haben also eine ihnen bekannten Maßstab, gegen den sie verstoßen oder nicht, während weltanschaulich ungebundene Menschen außer sich selbst keine Messlatte haben.
Dass das so ist, müsstest du erst mal statistisch belegen, sonst ist es bestenfalls eine Legende.

Glaubt ihr, dass Menschen wie ihr es seid
mit den Gedanken einer Made
von Gott erhielten eine besond're Gabe
die mir verwehrt? — In dem Gedanken bleibt!

[Omar Khayam- 1048 - 1123]

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: was braucht es noch außer dem Versprechen vor Gott?
Nichts - genau richtig. - Aber eben vor Gott - mit allen Konsequenzen.
Damit kann ICH gut leben.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Meine Definition der Ehe ist ebenfalls bibelkonform; ein Versprechen vor Gott
Absolut d'accord. - Aber eben "vor Gott" und NICHT "gesellschafts-konform".
Heute, wo so viele Menschen ohne formalen Trauschein zsammen leben, ist diese Art der Nicht-Konformität schon fast zur Norm geworden.

Das Versprechen ist wichtig.
Entweder man hält sich daran, oder nicht. Für manche ist es wichtig, dies vor Gott zu tun. Das kann ich akzeptieren.
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#47 Re: Gott heilt Schuld, Zorn, Gier, Neid

Beitrag von Catholic » Di 5. Aug 2014, 22:06

Pluto,nehmen wir einmal ein extremeres Beispiel:
Ist es gut,einem Menschen ein Messer in den Bauchraum zu stechen oder nicht?

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Gut und Böse existieren NUR in Wahrnehmung des Beobachters.
Aus anthropozentrischer Sicht ist das nachvollziehbar. - Aber nimm zur Kenntnis, dass diese Definition unter geistigen Gesichtspunkten nicht funktioniert - da definiert man ganz anders. -
Der Unterschied wir erst deutlich, wenn man versucht mit den Begriffen etwas zu umschreiben.
Z. Bsp. Liebe ist gut.
Aber angenommen, Jemand liebt die Frau eines anderen? Wird diese Liebe aus Sicht des betrogenen Ehemannes nicht auch böse?

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#48 Re: Gott heilt Schuld, Zorn, Gier, Neid

Beitrag von closs » Di 5. Aug 2014, 22:34

Pluto hat geschrieben:Seit wann beschränkt sich das auf Nicht-Christen?
Damit waren nicht Tauf- oder Kirchensteuer-Christen gemeint. - Aber ok - dann korrigiere ich auf neutral: "Viele Menschen ...". - Will heißen: Man kann nur im geistigen Sinne Ehebruch begehen, wenn man im geistigen Sinne die Ehe eingegangen ist.

Pluto hat geschrieben:Dass das so ist, müsstest du erst mal statistisch belegen, sonst ist es bestenfalls eine Legende.
Das hat nichts mit Statistik zu tun, sondern mit purer Logik:

Wenn ein Christ die Ehe im christlichen Sinne eingeht, sind damit geistige Maßstäbe verbunden. Diese Maßstäbe sind NICHT primär das Ich, sondern geistige Inhalte. - Jemand dagegen, der weltanschauliche/religiöse Maßstäbe nicht anerkennt, hat nur primär das Ich als Maßstab. - Das ist nun wirklich eine einfache Feststellung.

Pluto hat geschrieben:Das Versprechen ist wichtig. Entweder man hält sich daran, oder nicht. Für manche ist es wichtig, dies vor Gott zu tun. Das kann ich akzeptieren.
Mit "Versprechen vor Gott" ist NICHT gemeint: "Ich liebe Dich - und wenn's wirklich nicht mehr geht, trenne wir uns halt" (selbst wenn das sinnvoll sein kann). - "Versprechen vor Gott" ist ein ANDERES Versprechen als unter Menschen.

Pluto
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#49 Re: Gott heilt Schuld, Zorn, Gier, Neid

Beitrag von Pluto » Di 5. Aug 2014, 23:47

Catholic hat geschrieben:Pluto,nehmen wir einmal ein extremeres Beispiel:
Ist es gut,einem Menschen ein Messer in den Bauchraum zu stechen oder nicht?
Meinst du jetzt bevor, oder nachdem der andere Mensch angegriffen hat?

Es kommt immer auf die Umstände an, nicht wahr?
Ich denke du versehst aus meiner indirekten Antwort, qarum ich der Meinung bin, dass Gut und Böse immer relativ sind.
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