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Seht ihr Schizophrenie und Depressionen eher als Seelenbedrückungen oder eher als hirnorganische Krankheit?

Und was bedeuten eigentlich Geist und Seele? Sind beide dasselbe?

Hallo Michalit!

Ein Freund, der dir im Empfinden ähnlich war, definierte es so:
Der Mensch ist eine Art Landebasis.
Wie bei einem Bus, der außen immer gleich ist, gibt es aber drinnen die unterschiedlichsten Fahrgäste. sie steigen ein und aus. Manche sind Stammgäste, andere kommen nur kurz für einen Ausflug.

Die bequemste Methode der Erklärung für veränderte Stimmungen: Das Wetter!
Die nutzloseste: Tiefenpsychologie mit der Meinung, der Mensch sei die Seele. Die Version klappt nicht einmal mit der Physik, sobald sie die Berechnung beginnt, wie Zellen gebildet sind.

Naturvölker hatten einen anderen Umgang mit Schizophrenie. Sie bezeichneten das als Besetzung von Geist und die Personen wurden mit Respekt behandelt. Oft hatten solche Menschen telepathische Fähigkeiten und bisweilen große Kenntnisse.

Wenn ich die Lebensbeschreibung von Nietzsche sehe, hatte er durch seine Art des Denkens, seinen Durchblick mit seinen Ideen viel "Geist". Entsprechend schlimm ging es ihm, denn woanders konnte der in seiner Zeitspanne noch nicht landen.

Ein bekannter bayerischer Prophet war durch eine Kopfverletzung zu seiner Begabung gekommen. Wie das zusammenhängt kann ich nicht sagen. Wie er die aus den Schauungen entstehenden Depressionen und alle Hilflosigkeit gegenüber dem Nichthören und Nichtverändern ausgehalten hat? Er muss etwa wohl so etwas wie einen eisenen Schädel gehabt haben.

In östlichen Weltanschauungen gibt es die Meditation, als einen Türhüter der Gedanken und Gefühle um verschiedene Situationen zu steuern. Dafür ist sie gut - als Moderscheinung für Erkenntnisgewinn - ich weiß nicht ob das auch so klappt ...

2Lena hat geschrieben:Die nutzloseste: Tiefenpsychologie mit der Meinung, der Mensch sei die Seele.

Das finde ich gar nicht so nutzlos. Ich sehe ja zuerst einmal meine Gedanken und Gefühle als mein eigentliches Selbst. Und ohne Gedanken und Gefühle ist der Begriff Seele ja schonmal gar nicht mehr da. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen daß ich als Seele keine Gedanken und Gefühle habe.

Sprachlich ist das aber ganz komisch. Ich "habe" Gedanken, ich "habe" Gefühle, ich "habe" eine Seele. Doch wer ist denn nun das ich das dies alles hat? Ist alles was ich bin nur das Inventar meiner Selbst? Existiert mein ich gar nicht außer als Idee in meiner "Gedankenmaschine"?

michaelit hat geschrieben:Seht ihr Schizophrenie und Depressionen eher als Seelenbedrückungen oder eher als hirnorganische Krankheit?

Immer beides. - Das organisch Nachweisbare ist die körperliche Matrix für seelische Zustände.

michaelit hat geschrieben:Und was bedeuten eigentlich Geist und Seele? Sind beide dasselbe?

Es gibt in der Bibel einige Stellen, die folgende Unterscheidung andeuten:

"Geist" ist die Orientierungs-Fähigkeit zu den, was über das Dasein hinausgeht - man könnte es mit "Spiritualität" gleichsetzen. - "Seele" steht für die Gestaltungs- und Bildungs-Kräfte des Daseins - "und die Erde brachte Grünes hervor". - Daraus lassen sich auch Archetypen für "Gott" (Spiritualität) und "Heiliger Geist" (Seele) ableiten bzw. "Mann" und "Frau".

Das ist ein sehr wichtiges und auch sensibles Thema, das allerdings im heutigen geläufigen Denk-Jargon nicht vorgesehen ist - zum Gendering passt es nicht.

@closs.
Ich finde das schon sehr merkwürdig, dass man die Bibel herholen muß, um sagen zu können, was die Seele ist, wo doch jeder Mensch eine hat.
Aber anscheinend ist jeder so in seinem Kopf und Denkapparat zuhause, dass er nicht mehr weiß, das und ob er selber eine Seele hat,

@Michaelit.
Ich habe da bei Lorber eine Definition von Schizophrenie gefunden, die ich sehr beeindruckend fand.
Demnach hat der Mensch die Verbindung von Herz und Verstand verloren, der Verstand quasi wie ein Luftballon umherschwebt und sich mit dem identifiziert, an das er gerade stößt, oder dass sich ihm nähert.

Wenn solche Menschen wieder mit ganz geerdeten Menschen zu tun haben, die ihnen wie einem Kleinkind das Leben vermitteln, dann bekommt der Verstand wieder mit der Zeit eine Verbindung zu seinem Herzen und der Kranke ist wieder gesund.

Frau Kübler-Ross hat mit Schizophrenen gearbeitet, und nach ca 2 Jahren konnten von 22 unheilbar eingestuften Kranken 19 als geheilt entlassen werden. Diese Tatsache ist bemerkenswert.

Gruß von kamille

kamille hat geschrieben:dass er nicht mehr weiß, das und ob er selber eine Seele hat

Naja - es ging ja um eine Abgrenzung zum Geist. Was übrigens überhaupt schwierig ist, weil es sehr unterschiedliche Definitionen von Seele und Geist gibt - man muss improvisieren.

kamille hat geschrieben: der Verstand quasi wie ein Luftballon umherschwebt und sich mit dem identifiziert, an das er gerade stößt, oder dass sich ihm nähert.

Gibt es übrigens oft bei Vergewaltigungs- oder sonstwie nachhaltig traumatisierten Menschen - man möchte sich unbewusst der Verletzbarkeit entziehen und bleibt deshalb auf Distanz.

closs hat geschrieben:

michaelit hat geschrieben:Seht ihr Schizophrenie und Depressionen eher als Seelenbedrückungen oder eher als hirnorganische Krankheit?

Immer beides. - Das organisch Nachweisbare ist die körperliche Matrix für seelische Zustände.

Das ist erst mal nur eine Behauptung. Daher nicht relevant.

Darkside hat geschrieben:Das ist erst mal nur eine Behauptung. Daher nicht relevant.

Stimmt - wenn man seinen Maßstab hat, ist alles andere nicht relevant.

closs hat geschrieben:

Darkside hat geschrieben:Das ist erst mal nur eine Behauptung. Daher nicht relevant.

Stimmt

Na also.
Der Kurt wirft eben gerne Behauptungen von sich - so ist er eben... :0)

Darkside hat geschrieben:Na also.

"Na also" ist zu wenig - auch Du wirst irgendwann über Deinen Maßstab hinauswachsen. - Es ist gelegentlich provozierend, wie aggressiv Du es NICHT tust.