Homöopathie

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closs
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#2501 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Mi 19. Mär 2014, 00:43

Pluto hat geschrieben:n der Tat ist es sehr schwer zu verstehen wie ein Mittel ohne Wirkstoff eine Wirkung haben kann.
Meinetwegen - aber diese Verständnisschwierigkeit kann kein Grund sein, Interpretationen als Tatsachen darzustellen.

Im übrigen können das Homöopathen leicht erklären - es ist nur unter der Setzung schwer zu verstehen, dass Wirkung ausschließlich die Folge von Wirkstoff sei.

Pluto hat geschrieben:Die Messung ist bereits der Nachweis.
Die Messung weist nach, dass eine Wirkung der Präparate mit den jeweiligen Tests nicht feststellbar ist - aber nicht, dass es keine Wirkung gibt. - Dass man es so interpretiert, ist - wie bereits zugestanden - absolut verständlich und auch pragmatisch. - Andererseits: WENN wir uns schon auf methodische Disziplin berufen wollen, dann bitte in aller Konsequenz.

Pluto hat geschrieben: Wozu noch Dinge hinein interpretieren, die nicht gemessen werden können?
Wenn nachhaltige Wirkungs-Effekte vorhanden sind UND diese per Messung nicht nachweisbar sind, interpretiert natürlich jeder diesen Gap. - Der eine sagt dann, es handle sich um "Effekte" - der andere sagt dann, das Test-Design sei nicht in Ordnung (beispielsweise).

Pluto hat geschrieben:Es ist fraglich, ob es diese Krankheitsgeschichten überhaupt existieren
Aus Sicht des Außenstehenden ist das in der Tat so. Man müsste meine Schilderungen (und bundesweit ähnliche Schilderungen) per Feldstudie validieren - ein reine reine Fleißarbeit, soweit sie von Profis gemacht wird.

Da es jedoch offensichtlich keine Dokumentation der HP-Alltags-Realität zu geben scheint (ist das bei hausärztlicher Alltags-Realität eigentlich anders?), sollte man wenigstens zur Kenntnis nehmen, dass es sehr unwahrscheinlich ist, wenn (meinetwegen) 1.000 HP-Ärzte mit (meinetwegen) je 500 Patienten unabhängig voneinander zu ähnlichen Ergebnissen kommen.

Dann könnte man wenigstens per Gedanken-Experiment fragen: "Was bedeutet es, wenn 500 x 1000 = 500.000 Fälle in einem überschaubaren Zeitraum im wesentlichen dasselbe berichten?". - Das kann man doch tun, bevor eine formale Bestätigung per Feldstudie kommt.

Pluto hat geschrieben:Ja klar; de jure braucht es eine Leiche.
So ist es im juristischen Sinn (es gibt Ausnahmen), weil ja auch die Juristerei eine positivistische Disziplin ist. - Das ändert aber nichts daran, dass der betroffenen Mensch entweder tot ist oder nicht (= Realität).

"Ist" er tot, ist er es auch dann, wenn die Leiche NICHT auftaucht. - Transfer: "Ist" eine Wirkung da, ist sie auch dann da, wenn KEIN Wirkungsnachweis auftaucht.

Pluto
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#2502 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » Mi 19. Mär 2014, 01:23

closs hat geschrieben:aber diese Verständnisschwierigkeit kann kein Grund sein, Interpretationen als Tatsachen darzustellen.
Die subjektive Interpretation der Wirkung von HP liegt doch allein auf Seiten der HP-ler.
Im übrigen können das Homöopathen leicht erklären - es ist nur unter der Setzung schwer zu verstehen, dass Wirkung ausschließlich die Folge von Wirkstoff sei.
Ganz im Gegenteil... Das Ursache-Wirkung-Modell der Schulmedizin bedarf keinerlei Setzung. Die Setzung wird NUR notwendig, um Wirkung ohne Ursache bei der HP zu erklären.
Pluto hat geschrieben:Die Messung ist bereits der Nachweis.
Die Messung weist nach, dass eine Wirkung der Präparate mit den jeweiligen Tests nicht feststellbar ist - aber nicht, dass es keine Wirkung gibt.
Unwissenheit ist kein Beweis für die Existenz einer Wirkung von HP. Deshalb sind Negativ-Beweise nicht zulässig (vgl. Daksides Gummibärchen Argument).
WENN wir uns schon auf methodische Disziplin berufen wollen, dann bitte in aller Konsequenz.
Die einzige Inkonsequenz die hier erkennbar ist, ist das Zuschreiben einer Wirkung ohne Ursache.
Wenn nachhaltige Wirkungs-Effekte vorhanden sind
Hörensagen!
Wenn... -- Ist doch genau der Punkt.. wo es an nachweisbarer Wirkung komplett fehlt.
Man müsste meine Schilderungen (und bundesweit ähnliche Schilderungen) per Feldstudie validieren...
Hatten wir schon.
Warum veranlasst man das denn nicht endlich die Feldstudie um die Zweifel zu beseitigen. Ist es vielleicht Angst vor der Wahrheit?
Da es jedoch offensichtlich keine Dokumentation der HP-Alltags-Realität zu geben scheint
Eben.
(ist das bei hausärztlicher Alltags-Realität eigentlich anders?),
Ja.
sollte man wenigstens zur Kenntnis nehmen, dass es sehr unwahrscheinlich ist, wenn (meinetwegen) 1.000 HP-Ärzte mit (meinetwegen) je 500 Patienten unabhängig voneinander zu ähnlichen Ergebnissen kommen.
Aber das tun sie doch gar nicht. Einmal behauptest du, jeder Patient sei als Einzelfall zu sehen, und dann willst du sie alle zusammenfassen.
Dann könnte man wenigstens per Gedanken-Experiment fragen: "Was bedeutet es, wenn 500 x 1000 = 500.000 Fälle in einem überschaubaren Zeitraum im wesentlichen dasselbe berichten?".
Auch das ist kein Argument, denn die Frage ist, ob und wie das reproduzierbar wäre?
So ist es im juristischen Sinn (es gibt Ausnahmen), weil ja auch die Juristerei eine positivistische Disziplin ist. - Das ändert aber nichts daran, dass der betroffenen Mensch entweder tot ist oder nicht (= Realität).
Gebe ich dir Recht.
"Ist" er tot, ist er es auch dann, wenn die Leiche NICHT auftaucht.
:?: Woher willst du das nun wissen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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