wie ein Zeuge Jehovas behandeln lassen

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Magdalena61
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#21 Re: wie ein Zeuge Jehovas behandeln lassen

Beitrag von Magdalena61 » Sa 4. Mai 2013, 11:51

Hemul hat geschrieben:So wurden lammfromme Personen nachdem sie das Blut eines jähzornigen Menschen fundiert bekamen ebenfalls jähzornig.
Wie funktioniert das?
Jähzorn ist eine negative Charaktereigenschaft, also eher auf der geistig-seelischen und nicht auf der chemischen Ebene anzusiedeln.
Deshalb schlitzten sie die Halsschlagader ihres besiegten Gegners auf und tranken dessen Blut um
dessen Kampfeigenschaften sich einzuverleiben.
Das klingt nach einem okkulten Ritual. Dieses mag durchaus funktionieren, aber nicht auf der medizinischen, sondern auf der geistlichen Ebene-- wenn der Konsument informiert ist und sich vom Trinken des Blutes (wie eklig!) eine bestimmte Wirkung in diesem Bereich erhofft.

Gott hat den Genuß des Blutes untersagt. Wer die Gebote Gottes willentlich übertritt, für den gilt: "Wer eine Mauer einreißt, den wird eine Schlange beißen." Pred. 10,8
Schlangen repräsentieren in der Bibel u.a. widergöttliche Mächte.

Jetzt stellt sich die Frage, ob in unseren Krankenhäusern okkulte Rituale praktiziert werden. :shock: Meiner Meinung nach nicht, denn weder die Ärzte noch die Patienten denken und handeln diesbezüglich auf der geistlichen Ebene.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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DeMorgan
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#22 Re: wie ein Zeuge Jehovas behandeln lassen

Beitrag von DeMorgan » Sa 4. Mai 2013, 21:29

Hemul hat geschrieben: Dann muß er mit den Konsequenzen rechnen wie z.B. Hepatitis, Aids oder mit irgendeiner fiesen Krankheit die im Anfangsstadium des Spenders manchmal nicht erkannt worden ist. Abgesehen von den Persönlichkeitsmerkmalen die ein Spender auf den Fundierten übertragen kann.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das möglich ist. So wurden lammfromme Personen nachdem sie das Blut eines jähzornigen Menschen fundiert bekamen ebenfalls jähzornig.

Das wußten schon damals die Gladiatoren in den Arenen zu Rom. Deshalb schlitzten sie die Halsschlagader ihres besiegten Gegners auf und tranken dessen Blut um
dessen Kampfeigenschaften sich einzuverleiben.

Naja, wie hoch die Ansteckungsquote mit Aids und Hepatitis hierzulande heutzutage ist, kann man ja nachsehen - ich glaube darüber müssen wir nicht wirklich diskutieren.

Auch die Übertragung von Persönlichkeitsmerkmalen halte ich für nicht erwiesen (gerne lese ich Gegenteiliges ;-)) und m. E. biologisch nicht nachvollziehbar.

Aber gut, lassen wir das alles Beiseite - dir ZJ glauben halt dran und sehen das Empfangsverbot wichtiger als das Gebot, leben zu schützen. Ist halt so. Man kann Eltern nicht beauftragen für das Kind nach bestem Wissen zu entscheiden und sie dann dafür Steinigen, dass sie dies auch tun. Definiert die Gesellschaft das Wohl des Kinder dann anders, dann entscheidet eben das Amt und das Kind überlebt. Die Eltern und das Kind sind nach ZJ-Maßstäben nicht sündig da sie gezwungen wurden, das Kind lebt und die nicht-Zj-Gesellschaft hat in ihren eigenen Augen auch eine gute Tat vollbracht. Das nenne ich mal eine all-win Situation :-)

Die RKK stimmt Bluttransfusionen zu, da wir verpflichtet sind, gottgegebenes Leben mit unseren gottgegebenen Mitteln so gut zu schützen wie es geht. Heiliges Blut gibts bei uns nur Sonntags.

Edit:
Glaubten die alten Römer nicht auch an den Gott Jupiter? Ich bin mir nicht sicher ob das tatsächlich gute Ratgeber in Sachen Glaube oder Medizin sind...

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sven23
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#23 Re: wie ein Zeuge Jehovas behandeln lassen

Beitrag von sven23 » Sa 11. Mai 2013, 12:00

An den Zeugen läßt sich gut nachvollziehen, wozu es führen kann, wenn man sich sklavisch an jedes Wort alter Schriften klammert.
Wenn ein Volljähriger eine Bluttransfusion aus angeblich religiösen Gründen ablehnt, dann ist das seine Entscheidung. Bei Kindern sieht das zum Glück anders aus. Hier hat der Staat im Interesse des Kindes ein Durchgriffsrecht und ich meine: das ist gut so.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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DeMorgan
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#24 Re: wie ein Zeuge Jehovas behandeln lassen

Beitrag von DeMorgan » Sa 11. Mai 2013, 22:59

sven23 hat geschrieben:An den Zeugen läßt sich gut nachvollziehen, wozu es führen kann, wenn man sich sklavisch an jedes Wort alter Schriften klammert.

Hihi, lass das mal keinen Evangelikalen hören...
Aber hast schon recht - wer sich an ein Wort der Bibel klammert läuft Gefahr all die anderen zu ignorieren. So kommen die irrsten Handlungsempfehlungen raus.

Martinus
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#25 Re: wie ein Zeuge Jehovas behandeln lassen

Beitrag von Martinus » Sa 11. Mai 2013, 23:19

sven23 hat geschrieben:An den Zeugen läßt sich gut nachvollziehen, wozu es führen kann, wenn man sich sklavisch an jedes Wort alter Schriften klammert.
Das ist richtig. Und, ihr habt ja alle so recht. :clap:
Bei Gelegenheit empfehle ich den von mir verlinkten Startartikel trotzdem zu lesen. :angel:
Angelas Zeugen wissen was!

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sven23
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#26 Re: wie ein Zeuge Jehovas behandeln lassen

Beitrag von sven23 » So 12. Mai 2013, 07:42

Martinus hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:An den Zeugen läßt sich gut nachvollziehen, wozu es führen kann, wenn man sich sklavisch an jedes Wort alter Schriften klammert.
Das ist richtig. Und, ihr habt ja alle so recht. :clap:
Bei Gelegenheit empfehle ich den von mir verlinkten Startartikel trotzdem zu lesen. :angel:

Haben wir doch, lieber Martinus.
Und es ist doch eine gute Nachricht, daß der Fortschritt in der Medizin mit weniger Blutkonserven auskommt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Martinus
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#27 Re: wie ein Zeuge Jehovas behandeln lassen

Beitrag von Martinus » So 12. Mai 2013, 07:45

schön, auch mal ein Statement zum Artikel :thumbup:
Angelas Zeugen wissen was!

Ziska_Deleted

#28 Re: wie ein Zeuge Jehovas behandeln lassen

Beitrag von Ziska_Deleted » So 12. Mai 2013, 08:07

Selten Todesfälle

Die rechtliche Regelung ist also klar: Der Patient darf selbst bestimmen, inwieweit er eine medizinische Behandlung zulässt.
"Im Grunde genommen ist die Linie eine sehr harte. Daran hält man sich, auch wenn der Patient stirbt", erklärt Gombotz.
Operationen mit Todesfolge wegen Blutverlusts sind dennoch eine Seltenheit, nur einzelne Fälle sind in der Öffentlichkeit bekannt.
In Wien starb vor sieben Jahren ein 19-jähriger Zeuge Jehovas an seinem hohen Blutverlust (derStandard.at berichtete).
Wilhelm Marold, Generaldirektor des Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV), sagte danach:
"Ein Fall mit dieser harten Ausprägung ist mir in 20 Jahren Berufserfahrung das erste Mal bekannt geworden."

Und auch Gombotz hat in 30 Jahren keinen derartigen Zwischenfall erlebt, obwohl das AKH Linz mit Zeugen Jehovas als Patienten bestens vertraut ist: Seit einigen Jahren arbeiten Mediziner dort mit einem Blutmanagement-Konzept, dessen Ziel es ist, den Blutverlust aller Betroffenen auf ein Minimum zu reduzieren. Die Patienten werden vor der Operation medikamentös behandelt, damit Blutkonserven gar nicht erst zum Einsatz kommen (siehe Interview). Seitdem konnten 70 Prozent der Bluttransfusionen eingespart werden.
Kein Krankenhaus wird aber gezwungen ZJ zu behandeln:
Da Ärzte eine Behandlung auch verweigern können,
weil etwa Alternativen zu Blutkonserven nicht umgesetzt werden können,
werden viele operative Eingriffe an Zeugen Jehovas im AKH Linz durchgeführt - auch solche, die eigentlich bedenkenlos sind:
"Wir bekamen sogar einmal eine Blinddarmoperation zugewiesen, obwohl dabei gar kein Fremdblut verwendet wird", berichtet Gombotz.
Das Krankenhaus, das die Patientin abgelehnt hatte, habe sich deswegen hinterher bei der Zeugin Jehovas entschuldigt.
http://derstandard.at/1363706272043/Jed ... elt-werden
Hört sich wirklich anders an...
Liest man Meldungen in der "B...-Zeitung oder hört/sieht in gewissen TV-Sendern reißerische Berichte,
bekommt man immer schnell das Gefühl, alle ZJ sterben an der Verweigerung ein Bluttransfusion... :shock:

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