Als Christ an Waffensystemen arbeiten?

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closs
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#31 Re: Als Christ an Waffensystemen arbeiten?

Beitrag von closs » Mi 27. Nov 2013, 14:45

Abischai hat geschrieben:Ich dachte Pazifisten lehnen jegliche Gewalt ab, also auch die Verteidigung.
Streng genommen müsste das so sein. Aber damit ist jeder überfordert, wenn er nicht gerade Jesus heisst.

Pluto hat geschrieben:Um so wichtiger ist es, den Kampf gegen den Terrorismus nicht aufzugeben.
Säkular gedacht ist das korrekt - säkulare Ethik ist eine Ordnungs-Ethik. - Würde ich in staatlichen Diensten genauso machen.

Ein ganz anderes Thema wäre, wer eigentlich Terroristen sind. - Die Medien nennen exakt dasselbe einmal "Freiheitskämpfer", ein anderes mal "Terroristen".

barbara
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#32 Re: Als Christ an Waffensystemen arbeiten?

Beitrag von barbara » Mi 27. Nov 2013, 16:44

closs hat geschrieben: Streng genommen müsste das so sein. Aber damit ist jeder überfordert, wenn er nicht gerade Jesus heisst.

Jesus hat keineswegs alle Gewalt abgelehnt, wenn ich mal an die Szene mit den Geldwechslern im Tempel erinnern darf.


Ein ganz anderes Thema wäre, wer eigentlich Terroristen sind. - Die Medien nennen exakt dasselbe einmal "Freiheitskämpfer", ein anderes mal "Terroristen".

ja eben da ist das Problem. die Guten und die Bösen sind halt nicht so eindeutig festgelegt wie in den billigen Filmen.

gruss, barbara

closs
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#33 Re: Als Christ an Waffensystemen arbeiten?

Beitrag von closs » Mi 27. Nov 2013, 17:05

barbara hat geschrieben:Jesus hat keineswegs alle Gewalt abgelehnt
Wenn man jemand mal in den Allerwertesten tritt, ist das oft nicht das falsche Körperteil. - Man sollte nicht inflationär mit Worten umgehen. - Wenn "Gewalt" gleichermaßen für eine Ohrfeige steht wie für Folter, dient das nicht der Förderung differenzierter Wahrnehmung.

barbara
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#34 Re: Als Christ an Waffensystemen arbeiten?

Beitrag von barbara » Mi 27. Nov 2013, 17:17

closs hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Jesus hat keineswegs alle Gewalt abgelehnt
Wenn man jemand mal in den Allerwertesten tritt, ist das oft nicht das falsche Körperteil. - Man sollte nicht inflationär mit Worten umgehen. - Wenn "Gewalt" gleichermaßen für eine Ohrfeige steht wie für Folter, dient das nicht der Förderung differenzierter Wahrnehmung.

Sowohl eine Ohrfeige wie Folter ist nun mal Gewalt. Das Spektrum ist in der Tat gross - und die Frage wohl eher, wo man innerhalb dieses Spektrums eine Grenze zieht, und nicht ob man Gewalt anwendet oder nicht. Man kommt nicht darum herum, gewisse Formen von Gewalt anzuwenden - nur schon zB das Heizöl, das im Moment meine Wohnung wärmt, ist vermutlich unter Gebrauch von gewissen Formen von Gewallt gefördert und hierher gebracht worden.

Sich der Spannweite bewusst zu sein, macht Differenzierung nicht unmöglich, sondern ermöglicht sie erst.

gruss, barbara

closs
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#35 Re: Als Christ an Waffensystemen arbeiten?

Beitrag von closs » Mi 27. Nov 2013, 17:31

barbara hat geschrieben:Sich der Spannweite bewusst zu sein, macht Differenzierung nicht unmöglich, sondern ermöglicht sie erst.
Ich sehe halt die Praxis: Medial werden Ohrfeigen inzwischen manchmal so gehandelt wie 5 Jahre Gulag. :devil: :devil: :devil: - Das färbt auf das Volk ab - mancher meint dann, das sei alles irgendwie das gleiche.

Abischai
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#36 Re: Als Christ an Waffensystemen arbeiten?

Beitrag von Abischai » Mi 27. Nov 2013, 22:24

Daran erkennt man die Feindpropaganda.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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#37 Re: Als Christ an Waffensystemen arbeiten?

Beitrag von Demian » Do 28. Nov 2013, 17:56

Abischai hat geschrieben:Echt? Ich dachte Pazifisten lehnen jegliche Gewalt ab, also auch die Verteidigung.
So wäre ich denn ja auch Pazifist.

Die Philosophie zum Beispiel des Tai Chi wäre also mein kämpferischer Pazifismus - Passivität ist, in meinen Augen, das Gegenteil von Pazifismus. Der Pazifist sucht nach besseren Lösungen, als längst nichts mehr mit ritterlichen Tugenden gemein habenden "kollektiven Vekehrsunfällen und Materialschlachten" ( wie Ernst Jünger den ersten Weltkrieg bezeichnete, der als dekorierter Soldat live dabei war; wie würde er über die heutigen Kriege urteilen? )
Zuletzt geändert von Demian am Do 28. Nov 2013, 19:02, insgesamt 2-mal geändert.

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#38 Re: Als Christ an Waffensystemen arbeiten?

Beitrag von Demian » Do 28. Nov 2013, 18:51

Abischai hat geschrieben:Man kann das Böse (sei es nun Terrorismus oder sonstwas)

Ist wirklich so klar entscheidbar, wer in dieser Welt "die" Guten und "die" Bösen sind? Ich zitiere KenFM: „Es fällt mir schwer einzugestehen, dass ich ein Diener des Kapitalismus geworden bin, den ich stets ablehnte. Ich wurde einer seiner Geheimpolizisten. Die CIA ist schließlich nichts anderes, als die Geheimpolizei des amerikanischen Kapitalismus, die Tag und Nacht die politischen Dammbrüche zuschaufelt, damit die Aktionäre der in den armen Ländern operierenden US-Gesellschaften weiterhin Gewinne einstreichen können. Der Schlüssel zum Erfolg der CIA sind die zwei oder drei Prozent der Bevölkerung der armen Länder, die den Löwenanteil bekommen - und die bis heute fast überall mehr verdienen als 1960, während für die marginalisierten 50, 60 oder 70 % der Bevölkerung immer weniger abfällt.

Diese Zeilen schrieb am 28. Oktober 1968 der CIA-Agent Philip Agee in sein Tagebuch. Er war 1957 in die „Firma" eingetreten, nachdem er gerade sein College-Studium beendet hatte.

Agee entschloss sich damals aus idealistischen Motiven, dem amerikanischen Auslandsgeheimdienst beizutreten. Wie er später bekundete, war er damals extrem naiv der CIA-Propaganda auf den Leim gegangen. Für ihn war die CIA damals noch ein Werkzeug, das dazu geschaffen worden war, um Despoten und totalitäre Regimes weltweit durch Demokratie und Bürgerrechte zu ersetzen.
Über Jahre erkannte der Mann dann, dass die CIA das exakt gegenteilige Ziel verfolgte. Was ihn zum Whistleblower werden ließ. Philip Agee wurde der Edward Snowden der 70iger.

http://de.wikipedia.org/wiki/Philip_Agee

Seine Abrechnung mit der CIA erschien später unter dem Titel „CIA Intern. Tagebuch 1965-1974"

http://www.booklooker.de/app/result.p...

Dieses Buch ist aktueller denn je, ein MUSS. Es beinhaltet Basiswissen. Das, was Agee als Teil des staatlichen Terrornetzwerkes CIA damals erkannte und als Augenzeuge niederschrieb, gilt nach wie vor. Die CIA war und ist Teil eines US-amerikanischen Gewaltapparates, dessen mächtigste Geheimdienstabteilung wiederum die NSA ist.
Die Hauptaufgabe der NSA ist, Informationen zu beschaffen. Egal, wie. Die NSA knackte z.B. 2012 die Verschlüsselung des UNO-Gebäudes in New York und hörte ab diesem Zeitpunkt alle Beamte ab, die dort zusammen kamen.
Die UNO repräsentiert die Weltgemeinschaft. Das Verwanzen des UNO-Gebäudes ist ein Schlag ins Gesicht der Welt und drückt aus, was die USA von dieser Welt hält. Wenig. Um nicht zu sagen: Nichts. Wer seine Freunde bespitzelt, für den sind die bespitzelten keinen Freunde. Basta.
Quelle

Die Amerikaner planen einen Militärschlag gegen Syrien, weil der demokratisch gewählte Präsident nicht willens ist, sich dem amerikanischen Wirtschaftssystem bedingungslos anzuschließen. 147 Großkonzerne kontrollieren die Welt. Die meisten Globalplayer haben ihren Stammsitz in den USA. Besteht nun wirklich überhaupt kein Zweifel an deren hehren Interessen? Jakob Augstein stellt uns in seinem neuen Buch vor die Wahl: Freiheit und Demokratie oder Kapitalismus und Staatsterrorismus?

Außerdem ist es nicht raus, ob die Taliban in Afghanistan wirklich unsere Feinde sind, spätestens jetzt sind sie es, aber das ist dann unsere Schuld.

Die Taliban wurden, was wenige wissen, ursprünglich vom CIA ausgebildet, um ein Gegengewicht zur Sowjetmacht zu bilden, die vor langer Zeit in der Gegend einmarschierten, um an das begehrte Öl zu kommen. Erst züchtet man eine Geheimwaffe, dann wendet sich diese Waffe gegen die Erschaffer - kaum zu glauben, dass die USA nicht alles in ihrem Sinne manipulieren können. Soetwas lehne ich als Pazifist ab. :mrgreen:

„Was ist wichtiger für die Weltgeschichte? Die Taliban oder der Zusammenbruch des sowjetischen Reichs? Einige aufgewühlte Moslems oder die Befreiung Zentraleuropas und das Ende des Kalten Krieges?“ erklärte ein gereizter Brzezinski als er vom Le Nouvel Observateur herausgelockt wurde.

Brzezinskis afghanische Mudschaheddin, die man organisierte um gegen die Sowjets zu kämpfen und um ihre Marionette Mohammad Najibullah zu entthronen – der anschließend von den Taliban ermordet wurde – splitterten sich schließlich in die Taliban auf.

„1994 erschien eine neue Gruppe, die Taliban (das ist Paschtunisch und steht für ´Studenten`), auf der Bildfläche. Ihre Mitglieder kamen aus den Madrasas, welche von der pakistanischen Regierung entlang der Grenze geschaffen und von den USA, Großbritannien und den Saudis finanziert wurden. Dort erhielten sie theologische Indoktrination und Militärtraining.“ schreibt Phil Gasper, ein Philosophieprofessor an der Notre Dame de Namur Universität.

Die Schaffung der Taliban wurde „aktiv durch den ISI und die CIA unterstützt“ berichtet Selig Harrison, Experte für US-Beziehungen in Asien. „Die Vereinigten Staaten ermutigten Saudi-Arabien und Pakistan die Taliban zu unterstützen.“
Quelle

Martinus
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#39 Re: Als Christ an Waffensystemen arbeiten?

Beitrag von Martinus » Fr 29. Nov 2013, 01:18

.....geht für einen Nachfolger Jesu nicht. Macht ja auch keiner.
Angelas Zeugen wissen was!

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sven23
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#40 Re: Als Christ an Waffensystemen arbeiten?

Beitrag von sven23 » So 1. Dez 2013, 09:35

Martinus hat geschrieben:.....geht für einen Nachfolger Jesu nicht. Macht ja auch keiner.

Kann ja so schlimm nicht sein, wenn sogar der Vatikan in Rüstungsaktien investiert. :lol:

http://www.welt.de/wirtschaft/article42 ... ndome.html
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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