Wann beginnt menschliches Leben?

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DeMorgan
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#1 Wann beginnt menschliches Leben?

Beitrag von DeMorgan » Do 14. Nov 2013, 09:21

Thema abgetrennt aus: Europäische Bürgerinitiative "Einer von uns"
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Biblisch gesehen unmissverständlich ja.
Ob nun die Schaffung eines neuen Lebens mehr wiegt als die Zerstörung von 6 nebenbei geschaffenen Leben, wage ich nicht zu beurteilen. Immerhin hatte ja ohne den Sechsfachmord gar kein Leben gegeben (in dieser Entscheidungssituation).

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Janina
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#2 Re: Wann beginnt menschliches Leben?

Beitrag von Janina » Do 14. Nov 2013, 11:57

DeMorgan hat geschrieben:Biblisch gesehen unmissverständlich...
Wie willst du etwas biblisch verstehen, was zu biblischen Zeiten noch gar nicht bekannt war?

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#3 Re: Wann beginnt menschliches Leben?

Beitrag von DeMorgan » Do 14. Nov 2013, 17:31

Ja mei, da steht halt drin, dass das Leben beginnt sobald die Befruchtung stattgefunden hat. Hab die Stelle vergessen, kann mich aber erinnern, dass wir das im alternativ forum mal hatten und (ausnahmsweise) mal einer Meinung waren...

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#4 Re: Wann beginnt menschliches Leben?

Beitrag von Janina » Do 14. Nov 2013, 18:28

Ja, Stelle vergessen glaub ich gern. Überleg mal, wann das Mikroskop erfunden wurde, und wann die Keimzellen entdeckt wurden.

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#5 Re: Wann beginnt menschliches Leben?

Beitrag von Pluto » Do 14. Nov 2013, 18:39

DeMorgan hat geschrieben:Ja mei, da steht halt drin, dass das Leben beginnt sobald die Befruchtung stattgefunden hat. Hab die Stelle vergessen, kann mich aber erinnern, dass wir das im alternativ forum mal hatten und (ausnahmsweise) mal einer Meinung waren...
Nicht ganz...
Das Argument, dass sich vom Moment der Befruchtung an aus dem "Zellklumpen" weder ein Tier noch eine Pflanze entfalten [kann], sondern nur ein Mensch", enbehrt jeglicher Logik. Darauf ein Gerichtsentscheid zu stützen ist deshalb verkehrt, weil dieses Argumnt genauso isoliert sowohl für die Samen- als auch für die Eizellen der Menschen angeführt werden kann. Damit aus ihnen ein Mensch entsteht, braucht es noch die Befruchtung; damit ein ein Emmbryo im Stadium des Zellklumpens zu einem Mensch wird, muss er aber noch ausgetragen werden. Weder Samen- noch Eizelle noch Zellklumpen sind also von sich heraus schon "Mensch".

Damit ist der Entscheid über die menschengesteuerte Befruchtung, zur Erzeugung von Embryonen zu Forschungszwecken (denn darum ging es in diesem Urteil) ebenso konstruiert, wie jeder andere Zeitpunkt in der embryonalen Entwicklung auch.

Dieser Umstand macht den Gerichsentscheid anfechtbar und sehr schwach.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#6 Wann beginnt menschliches Leben?

Beitrag von DeMorgan » Do 14. Nov 2013, 19:42

@Pluto: Mag sein - geht aber darum, was die Bibel dazu sagt. Nicht was du oder ich für ethisch / wissenschaftlich korrekt halten.

@Janina: Kannst mir ruhig glauben, dass ich die Stelle vergessen habe. Mir gehts hier mal nicht ums Rechthaben. Es stand nur die Frage im Raum, ob die entsorgung von ivv embryonen biblisch gesehen eine Tötung darstellt und ich meinte mich zu erinnern darüber eine sehr eindeutige Diskussion gehabt zu haben, die man recht gut auf ivv analogisieren konnte. Ich such mal...
Dachtest du, es gibt in diesem Forum Leute, die die Entdeckung von Zellen/Mikroskop der vorchristlichen Zeit zuordnen? Das würd mich dann doch wundern. Ich such dann mal...

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#7 Re: Europäische Bürgerinitiative "Einer von uns"

Beitrag von DeMorgan » Do 14. Nov 2013, 20:15

Ahhh, gefunden.

Aber ich hab mich geirrt, dass daraus hervorgeht, dass das Leben mit der Befruchtung beginnt. Hier hatte ich wohl in Erinnerung, dass von einem Keim die rede war - so nahm ich an, dass es der Moment sei in dem der Keim eingestzt wurde. Es heißt aber:

Psalmen 139, 16 (Menge):
Deine Augen sahen mich schon als formlosen Keim,und in deinem Buch standen eingeschriebenalle Tage, die vorbedacht waren,als noch keiner von ihnen da war.
Da ist der Thread (darf ich das überhaupt?):
http://www.2jesus.de/bibel-forum/wann-b ... tml#unread

Also beginnts quasi schon vor der Befruchtung.
Was bedeutet das für IVV - schwer zu sagen, weil man ja nicht weiß, wer in dem Buch stand? Die 6 verworfenen Embryos? Der eine, der überlebt....?

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#8 Re: Europäische Bürgerinitiative "Einer von uns"

Beitrag von Pluto » Do 14. Nov 2013, 20:24

DeMorgan hat geschrieben:@Pluto: Mag sein - geht aber darum, was die Bibel dazu sagt. Nicht was du oder ich für ethisch / wissenschaftlich korrekt halten.
Dem Threadthema nach zu urteilen, sind hier auch persönliche Meinungen gefragt.
Aber dein Punkt interessiert mich trotzdem: Was sagt denn die Bibel dazu?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#9 Re: Europäische Bürgerinitiative "Einer von uns"

Beitrag von DeMorgan » Do 14. Nov 2013, 20:46

Pluto hat geschrieben:
DeMorgan hat geschrieben:@Pluto: Mag sein - geht aber darum, was die Bibel dazu sagt. Nicht was du oder ich für ethisch / wissenschaftlich korrekt halten.
Dem Threadthema nach zu urteilen, sind hier auch persönliche Meinungen gefragt.
Aber dein Punkt interessiert mich trotzdem: Was sagt denn die Bibel dazu?

Habsch doch grad schon geschreibselt...
Ansonsten hast recht, bei Threaderöffnung war noch keine Bibel im Spiel, sorry.

Also....meine persönliche Meinung...ich kann dazu nur was erzählen...ohne Bibel...

Als ich meinen Sohn auf dem Ultraschall gesehen habe - damals war er etwa 1cm groß - habe ich ihn über alles geliebt. Mehr als mich selbst. Ich wusste, dass dieser Punkt dort kein Zellhaufen ist, sondern ein wahrer Mensch, der mehr Wert ist als ich selbst. Alles war dann anders - Gedanken über Abtreibung bei möglicher Behinderung vergessen. Bereitschaft jedes Risiko einzugehen um diesen Zellpunkt zu schützen. Gewissheit, diesen Zellpunkt zu lieben, bedingungslos - egal wie er aussehen wird. Egal was er tun wird. Einfach grenzenlos.

Seit dem weiß ich, dass das was ich da gesehen habe ein Mensch ist.
Denn nur einen Menschen hätte ich so lieben können, wie ich es zu dieser Zeit getan habe.

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#10 Re: Europäische Bürgerinitiative "Einer von uns"

Beitrag von Pluto » Do 14. Nov 2013, 21:25

DeMorgan hat geschrieben:Als ich meinen Sohn auf dem Ultraschall gesehen habe - damals war er etwa 1cm groß - habe ich ihn über alles geliebt. Mehr als mich selbst.
Deine subjektive Reaktion auf das Ultraschallbild ist verständlich und ich kann das nachvollziehen, weil es mir genauso ging, damals. Die Erwartung auf ein gesundes Kind und das Glück was man dabei empfindet überragen alle anderen Gefühle.

Genau aus diesem Grund bin dagegen wenn Frauen nach einem One-Night-Stand zum Arzt gehen und die Ursache ihre "Sünde" wegmachen lassen.
Objektiv gesehen muss man sich aber fragen, was wichtiger ist: Das Wohl der Mutter oder das eines ungeborenen gefühllosen Zellhaufens?
Es gibt IMO Umstände wo das Wohl (und der Wunsch) der Mutter Vorrang hat, z.Bsp. bei einer Vegewaltigung, oder bei 10-jährigen Kindern die "versehentlich" schwanger werden. Deshalb ist es unsere Pflicht, solchen Menschen die Tür für Abtreibungen offen zu lassen, damit sie im Leben wieder eine neue Chance erhalten.
Fazit: Man kann sich über die Frist der Abtreibung unterhalten, aber grundsätzlich müssen wir die Möglichkeit zulassen, dass es Umstände gibt wo die Gründe es rechtfertigen.

Hier geht es aber um das EuGH-Urteil, was den Schutz des Embryos vor Missbrauch als Zellenlieferant schützen soll. Es ist also kein Urteil was das Leben eines Embryos generell schützt, wie es der TE uns glauben lassen will. Diese Frage ändert auch nichts daran, dass das Urteil anfechtbar ist, und zwar auf Grund der willkürlichen Definition dessen was als "schützenswertes Leben" definiert wurde. Es wird IMO nicht allzu lange dauernbis gewiefte Anwälte das Urteil irgendwann angfechten, und vermutlich kippen werden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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