closs hat geschrieben: ↑Do 20. Dez 2018, 15:22
Claymore hat geschrieben: ↑Do 20. Dez 2018, 14:20
Das kann doch nicht wahr sein, dass du jetzt wieder mit ominösen Hinweisen auf andere Forenmitglieder kommst…
Wir sprechen hier vom Erscheinungsbild methodischer Ergebnisse in der Öffentlichkeit und nicht den hermentisch abgeriegelten Erkenntnissen innerhalb wissenschaftlicher Spezialisten!!! - Deshalb hier auch Hinweise von Auffassungen von "Menschen in der Welt".
Ja, aber das Aufspüren irgendwelcher Äußerungen von Forenmitgliedern ist nervtötend. Insbesondere da Wildcards in der Suche nicht funktionieren. Verlinke doch in so einem Fall wenigstens.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 20. Dez 2018, 14:20
Dahinter steckt also eine weitaus komplexere These als deine billige Karikatur “Wissenschafts-Gläubige machen den Unterschied zwischen ontisch und methodisch nicht,†auf die du sie runterbrechen willst.
Wo ist denn da am Ende der Unterschied?
Auch der Kritische Rationalismus sagt doch "Was nicht falsifizierbar ist, ist irrelevant" (wurde uns das falsch gelehrt?). - Natürlich klingt das komplexer als meine Kurzfassung - aber sag doch mal, wo die signifikanten Unterschiede sind.
Nein, das lehrt er nicht. Die Diskussion hatten wir in aller Breite. Offensichtlich hast du die komplett vergessen. Falsifizierbarkeit ist ein Kriterium zur Demarkation Naturwissenschaft/Nicht-Naturwissenschaft, nicht ein Kriterium für Relevanz.
Wenn nur das als sinnvoll akzeptiert wird, was sich empirisch verifizieren läßt, muss man doch etwas empirisch verifizieren, damit es den Stempel "sinnvoll" hat - oder nicht? -
Nein, muss man nicht.
Und wie verifiziert man? Natürlich methodisch? - Also akzeptiert man doch nur das als "Wirklichkeit", was methodisch verifiziert ist, oder nicht? - Es sei denn, man unterscheidet "Wirklichkeit" in sinnvolle und sinnlose Wirklichkeit - glaubst Du das?
Es besteht ein fundamentaler Unterschied zwischen "lässt sich verifizieren" und "ist verifiziert worden", du setzt sie aber gleich.
Brücke zum Threadthema: Wenn die Homöopathen meinen "Homöopathie wirkt", aber diese Behauptung nicht so ausformulieren können, dass man sie empirisch verifizieren kann, dann ist die "Homöopathie wirkt" ein sinnloser Satz. So wie "Pegasus frisst gerne Lakritze" oder "Einhornmilch ist im Kühlschrank drei Tage haltbar".
Diese Analyse erscheint mir i.Ü.
schon realistisch.
Was ist da am Ende ander als mein “Was wir nicht empirisch verifizieren können existiert nichtâ€? - Sind wir uns - zur Absicherung - einig, dass "Existenz" und "Wirklichkeit" synonym sind? - Falls ja, sehe ich nicht, warum ich auf Basis DEINES Zitats unrecht haben sollte.
Die kann man als synonym ansehen hier.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 20. Dez 2018, 14:20
William Clifford hat geschrieben:
Es ist immer, überall und für jeden falsch, etwas auf der Grundlage unzureichender Belege zu glauben. Das ist aber was völlig anderes!
Dasselbe in grün. - "Belege" sind üblicherweise methodisch abgesicherte Belege - oder nicht? - Wenn also etwas nicht methodisch "belegt" ist - was wiederum im Sinne Poppers gemeint ist (nicht wahr?) - ist es falsch, etwas zu glauben. - Ontisch richtig wäre: "Es ist richtig, an etwas zu glauben, was wahr ist" - nur kann man das nicht wissen, sonst würde es ja nicht "Glaube" heißen.
Also auch hier wieder: Wirklichkeit oder falsch/wahr werden über Methodik definiert, oder nicht?
Nein. Das Wort "wahr" kommt hier nicht vor und mit "falsch" ist
moralisch falsch im Sinne der intellektuellen Verantwortung gemeint (der Kontext, d.h. der Aufsatz
The Ethics of Belief macht das unmissverständlich klar). "Falsch" bedeutet hier nicht "nicht wahr".
Brücke zum Threadthema: Es wäre nach Clifford verantwortungslos ohne ausreichende Belege zu glauben, dass Homöopathie wirkt. Selbst wenn sie sich nachher als wirksam herausstellen sollte.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 20. Dez 2018, 14:20
Natürlich ist der ontologische Naturalismus ein Weltbild. Na und? So viel geben seine Anhänger auch zu… nur halt mit dem Zusatz, dass es sich um ein besonders vernünftiges Weltbild handelt – dem kann man aber auch wieder widersprechen.
Aber doch nur, weil man "Vernunft" so definiert.
Ich habe hier nur den Anspruch wiedergegeben, den sie erheben.
- Noch bei Kant gehörte es dazu, dass es Teil der Vernunft war, die Grenzen der Vernunft zu erkennen. - Würdest Du der Behauptung widersprechen, dass "Vernunft" im naturalistischen Sinne durch methodische Bestätigung definiert wird?
Das kommt darauf an. Willst du all die vielen Denker aus der naturalistischen Tradition locker mal über einen Kamm scheren?
Claymore hat geschrieben: ↑Do 20. Dez 2018, 14:20
ontologische Naturalismus mit seiner Dogmatik "Die Welt besteht allein aus physischen Teilchen und ihren Eigenschaften†= Setzen 6.
Davon abgesehen, dass dies ein Zitat war, stimme ich diesem zu. - Wie begründest Du Deinen Widerspruch dazu?
Du bringst
ein Beispiel eines Wikipedia-Editors wie man den ontologischen Naturalismus
definieren könnte und stellst das dann als
die Dogmatik des ontologischen Naturalismus dar.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 20. Dez 2018, 14:20
Ich kenne niemanden, auf den das zutrifft.
Ich kenne kaum jemanden, auf den dies NICHT zutrifft. - Du bringst ein Zitat nach dem anderen, die die Wirklichkeit, richtig und falsch sowie die Vernunft voll auf methodische Wahrnehmung abstellen - alles andere sei empirisch sinnlos und - ich füge hinzu - damit WIRKLICH sinnlos, weil man ja nur Wirklichkeit akzeptiert, die methodisch belegt ist --- und dann fragst Du mich:
Claymore hat geschrieben: ↑Do 20. Dez 2018, 14:20
Bring doch mal ein Zitat.
In den Zitaten kommt nicht vor:
- "Wirklichkeit"
- wahr & falsch
- "empirisch sinnlos"
- "man akzeptiert nur die Wirklichkeit, die methodisch belegt ist"
- "Vernunft"
Das ist alles deiner Phantasie entsprungen.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 20. Dez 2018, 14:20
Ach, mir ist selber jemand eingefallen, der wirklich methodisch und ontisch verwechselt (um mich deines idiosynkratischen Sprachgebrauchs zu bedienen): Hält der Papst sich an die korrekte Methode, d.h. erfüllt die Lehrentscheidung alle formal notwendigen Bedingungen, und verkündet er sie ex cathedra, d.h. von der Kathedra in der Lateranbasilika aus, dann kann er nicht irren.

Methodisch = ontisch
1) Dies gilt nur für Menschen, die dieselbe Glaubensentscheidung getroffen haben wie er.
Was soll "gilt" denn bedeuten?
Du hast auch das Recht, an fest etablierten wissenschaftlichen Ergebnissen zu zweifeln (Glaubens- und Gewissensfreiheit).
2) Der Papst präsentiert also seine Aussagen auf Glaubensebene ("Da/wenn ich x glaube, dann ist y ontisch").
Nein. Da fehlt der Verweis auf die Unfehlbarkeit. Er behauptet, dass er nicht irren kann. Stärker kann man gar nicht "Ich glaube nicht, das ist so" behaupten.
Genau das tun Wissenschafts-Jünger (damit meine ich weniger die Wissenschaftler als die Anhänger wissenschafts-orientierter Weltanschauungen) NICHT, weil sie glauben, dass ihre Vorannahmen ("Glaubensentscheid") keine Vorannahmen sind - frage mal Stromberg, SilverBullet, Sven &Co - ganz typische Klientel.
Deine bizarre Vorannahmen-Privattheorie akzeptiere ich nicht. Das ist eine ganz spezielle Theorie, die weder etwas mit dem klassischen noch dem modernen Foundationalismus zu tun hat.
Und ich persönlich mag die logischen Empiristen, Clifford usw. auch überhaupt nicht, aber mit einem Minimum an Fairness sollte man da schon rangehen. Du schadest sonst nur den Ansichten, die du verteidigen willst.
Ratzinger sagt also: "Ich glaube, dass x ontisch ist". - Der gesellschaftliche/mediale Mainstream sagt: "Ich glaube doch nicht - das IST so".
Wenn der Papst
ex cathedra etwas sagt dann ist das Dogma "Ich kann nicht irren" und nicht "Ich glaube, dass x ontisch ist".
"Glauben" hat unterschiedliche Bedeutungen mit denen man endlos Schindluder betreiben kann. Wenn man es als "für wahr halten" versteht, dann glaubt man immer.
Im Alltag hat "glauben" aber folgende Konnotationen:
- Zugeständnis, dass man Skeptizismus für vernünftig hält
- Zugeständnis einer höheren Wahrscheinlichkeit des Irrtums
- emotionale Einfärbung der Auffassung
Es ist daher lächerlich, wenn man sich einer Sache sehr, sehr sicher ist noch ein "glauben" davor zu setzen. Selbst wenn da ein theoretischer Irrtum nicht ausgeschlossen ist.
Was hat das "Ich glaube doch nicht - das IST so" über das du dich so aufregst, eigentlich für praktische Konsequenzen?
Claymore hat geschrieben: ↑Do 20. Dez 2018, 14:20
“aufgeklärt†= “closs zustimmend†– eine andere Definition habe ich bis jetzt noch nicht ausmachen können.
Da gibt es bessere Adressen - guckst Du bspw. Descartes oder Kant.
Ja, das war ein sardonischer Witz.
Es kann auch nur dir passieren, dass du zeitgleich mit dem größten anzunehmenden Unfall für den deutschen Journalismus hier mit Fake News & AfD vs. Aufklärung ankommst.
