Homöopathie III

Ethik und Moral
Medizin & Krankheit
Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#951 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Do 2. Apr 2015, 19:36

closs hat geschrieben:- Das muss nicht heissen, dass sie recht haben, weist aber auch umgekehrt darauf hin, dass es mit der HP mal so enden könnte wie mit den Röntgen-Strahlen: Plötzlich ist HP aufgrund einer wissenschaftlich neu entdeckten Wirkungs-Weise innerhalb wissenschaftlicher Methodik und somit wissenschaftlicher Wahrnehmung relevant. - Für mich ist diese Frage komplett offen.
In diesem Leben aber nicht mehr. :lol:
Der Unterschied besteht darin, daß Röntgenstrahlen dich töten können, egal ob du an sie glaubst oder nicht. Bei Globuli freut man sich ja schon über einen Placeboeffekt.
Was aber nicht verwunderlich ist. Vergleicht man ein Placebo mit einem Placebo, kann nach menschlichem Ermessen nicht viel anderes als ein Placeboeffekt herauskommen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#952 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Do 2. Apr 2015, 20:00

sven23 hat geschrieben: Nur ignorierst du, daß bei Medikamenten, die ihre Wirkung in Studien eindeutig bewiesen haben, die Wahrscheinlichkeit, daß diese auch für die Wirkung verantwortlich sind, um einiges höher ist als bei reinen Placebos.
Meinetwegen - nur hieße dies umgekehrt, dass Schul-Patienten weniger anfällig für Placebo-Effekte, Anekdoten und sonstwas sind. - Wie wollte man das begründen?

sven23 hat geschrieben:Ungewöhnlich ist aber das Verfahren, mit dem man neue Stoffe völlig willkürlich ins Repertoire aufnimmt.
Wie könnten wir beide beurteilen, was willkürlich und nicht-willkürlich ist?

sven23 hat geschrieben:Es ist gelöst.
Zur Zeit ist es im wissenschaftlichen Kontext gelöst.

sven23 hat geschrieben:Vergleicht man ein Placebo mit einem Placebo, kann nach menschlichem Ermessen nicht viel anderes als ein Placeboeffekt herauskommen.
Wenn man mit der Prämisse der Wirkungslosigkeit rangeht, kann es nicht anders sein. Dann muss man am Placebo-Effekt, an den Anekdoten und an den 6 anderen Möglichkeiten rumbasteln - das ist methodisch dann logisch.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#953 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Do 2. Apr 2015, 20:57

closs hat geschrieben:Meinetwegen - nur hieße dies umgekehrt, dass Schul-Patienten weniger anfällig für Placebo-Effekte, Anekdoten und sonstwas sind. - Wie wollte man das begründen?
Wie oben erwähnt haben sie den Vorteil erprobter und bewährter Medikamente, die ihre Wirkung eindeutig bewiesen haben. Das genügt, um sich von Placebos abzuheben.

closs hat geschrieben: Wie könnten wir beide beurteilen, was willkürlich und nicht-willkürlich ist?
Ganz einfach, indem man sich einmal mit dem Verfahren beschäftigt. Das solltest du vielleicht mal tun.

closs hat geschrieben: Zur Zeit ist es im wissenschaftlichen Kontext gelöst.
Was brauchts mehr? Der esoterische Kontext ist irrelevant.

closs hat geschrieben: Wenn man mit der Prämisse der Wirkungslosigkeit rangeht, kann es nicht anders sein. Dann muss man am Placebo-Effekt, an den Anekdoten und an den 6 anderen Möglichkeiten rumbasteln - das ist methodisch dann logisch.
Blindstudien sind so angelegt, daß sie ergebnisoffen sind. Da hat jeder seine Chance. Wenn nichts dabei rumkommt, ist das nicht die Schuld der Studien.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#954 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Do 2. Apr 2015, 21:21

sven23 hat geschrieben:Wie oben erwähn
Das beantwortet meine Frage überhaupt nicht.

sven23 hat geschrieben:Ganz einfach, indem man sich einmal mit dem Verfahren beschäftigt.
Das tun die Fachleute doch auch.

sven23 hat geschrieben:Was brauchts mehr?
Das ist ein Status Quo, den man als solchen so stehen lassen kann.

sven23 hat geschrieben: Wenn nichts dabei rumkommt, ist das nicht die Schuld der Studien.
Ist es auch nicht - im Sinne der Studien ist es sicherlich richtig gelaufen.

barbara
Beiträge: 3269
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:07
Kontaktdaten:

#955 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Do 2. Apr 2015, 21:43

Pluto hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Bei denen, die auf chemischer Bindung beruhen, nicht wenn man eine Information übermittelt.
Da stellt sich die Frage, welche Information wird wie übermittelt?

Welche: die Information, die dem Körper hilft, gesund zu werden. Oder zumindest gesünder.

Wie: gute Frage! schaun mer mal, was die Forschung noch alles bringen wird.

gruss, barbara

barbara
Beiträge: 3269
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:07
Kontaktdaten:

#956 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Do 2. Apr 2015, 21:46

sven23 hat geschrieben: Sanft im Sinne von nebenwirkungsfrei kann man die Hochpotenzen schon bezeichnen.

Eine Erstverschlimmerung ist nicht unbedingt lustig und sie kann, wenn der Patient schon vorher sehr geschwächt ist, durchaus auch gefährlich werden. .
Aber es ist keine "Neben"-Wirkung, sondern ein wichtiger und unumgänglicher Teil des Prozesses. Wenn ein komplexes System von einem stabilen Fliesssgleichgewicht in ein anderes stabiles Fliessgleichgewicht wechselt, gibt es dazwischen immer eine turbulente Phase.

gruss, barbara

Benutzeravatar
Faransil
Beiträge: 599
Registriert: Sa 28. Mär 2015, 19:13

#957 Re: Homöopathie III

Beitrag von Faransil » Fr 3. Apr 2015, 03:55

closs hat geschrieben:
Faransil hat geschrieben:"Sein" spielt einfach keine Rolle und ist völlig unbedeutend, wenn es nicht Wahrnehmbar/Messbar ist.
Röntgenstrahlen waren irrelevant, bevor sie entdeckt wurden.
Exakt.
Wobei Röntgentrahlen natürlich Wahrnehmbar sind, da die Auswirkungen in der Welt, im Dasein haben.

Von Dingen, die du dir ausdenkst, kann man das nicht sagen.

closs hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Du hattest woanders behauptet, HP hätte nichts mit der Sein/Realität Diskussion zu tun.
Ich meine, es war umgekehrt: Seit Dutzenden Seiten geht es (wenn es nach mir geht) nicht mehr um HP
Scheinbar nicht.
Denn als abgehakt gilt wohl, dass HP gleich dem Regentanz nicht (über den Placebo-Effekt hinaus) wirkt.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Nur ignorierst du, daß bei Medikamenten, die ihre Wirkung in Studien eindeutig bewiesen haben, die Wahrscheinlichkeit, daß diese auch für die Wirkung verantwortlich sind, um einiges höher ist als bei reinen Placebos.
Meinetwegen - nur hieße dies umgekehrt, dass Schul-Patienten weniger anfällig für Placebo-Effekte, Anekdoten und sonstwas sind.
Nein, hieße es nicht.
Denn der Placebo-Effekt kommt bei den Mitteln der Schulmedizin nicht weniger häufig vor.. Das macht deine Aussage unsinnig.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#958 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Fr 3. Apr 2015, 07:24

barbara hat geschrieben: Eine Erstverschlimmerung ist nicht unbedingt lustig und sie kann, wenn der Patient schon vorher sehr geschwächt ist, durchaus auch gefährlich werden. .
Aber es ist keine "Neben"-Wirkung, sondern ein wichtiger und unumgänglicher Teil des Prozesses. Wenn ein komplexes System von einem stabilen Fliesssgleichgewicht in ein anderes stabiles Fliessgleichgewicht wechselt, gibt es dazwischen immer eine turbulente Phase.
Die sog. "Erstverschlimmerung" ist im Grunde nur der Nichtbehandlung geschuldet:
https://www.psiram.com/ge/index.php/Erstverschlimmerung

barbara hat geschrieben: ja, bei Methoden, die darauf beruhen, eine Pille zu geben, die in der Tat leicht verblindbar ist. Aber Tatsachen wie "hat ein Gespräch geführt" oder "wurde auf bestimmte Art berührt" ist nun mal nicht verblindbar, und Therapien, die auf Berührung oder Gesprächen beruhen, sind nicht verblindbar. Dort muss die Wirkung anders beurteilt werden, mit andern Werkzeugen.
Es geht ja in erster Linie um Globuli. Wenn man nun Gesprächstherapie mit Globuli und Gesprächstherapie mit Placebo vergleicht, dann kann man sehr wohl Aussagen über Globuli machen, nämlich daß sie über den Placeboeffekt nicht hinauskommen.
q.e.d.
Zuletzt geändert von sven23 am Fr 3. Apr 2015, 07:55, insgesamt 1-mal geändert.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#959 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Fr 3. Apr 2015, 07:30

closs hat geschrieben:Das beantwortet meine Frage überhaupt nicht.
Finde ich schon. Wenn man mit wirksamen Medikamenten behandelt, ist die Chance, daß die Heilung auf eben diese Wirkung zurückgeht, um einiges größer als bei Placebos.

closs hat geschrieben: Das tun die Fachleute doch auch.
Ich meinte ja eigentlich auch dich. ;) Dann würdest du nämlich erkennen, daß die Aufnahme von neuen Substanzen auf einem völlig willkürlichen und beliebigen Verfahren beruht.

closs hat geschrieben: Ist es auch nicht - im Sinne der Studien ist es sicherlich richtig gelaufen.
Man sollte aber nicht so tun, als würden sich die Studien im luftleeren Raum abspielen. Sie spiegeln die Wirklichkeit wider, das was der Fall ist. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

barbara
Beiträge: 3269
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:07
Kontaktdaten:

#960 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Fr 3. Apr 2015, 10:04

sven23 hat geschrieben: Die sog. "Erstverschlimmerung" ist im Grunde nur der Nichtbehandlung geschuldet:
https://www.psiram.com/ge/index.php/Erstverschlimmerung

Du hast offensichtlich noch nie Erstverschlimmerungen gesehen. Wenn die auftreten, beschreibt der Klient sie häufig mit Worten wie "hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie, war furchtbar!"

Aber wenn etwas, was man ein ganzes Leben lang noch nie hatte, ausgerechnet ein, zwei, drei Tage nach einer Behandlung auftritt (und dann nie wieder), so ist das natürlich, äh, reiner Zufall. ganz bestimmt. Was könnte es denn Anderes sein? :devil:


Es geht ja in erster Linie um Globuli. Wenn man nun Gesprächstherapie mit Globuli und Gesprächstherapie mit Placebo vergleicht, dann kann man sehr wohl Aussagen über Globuli machen, nämlich daß sie über den Placeboeffekt nicht hinauskommen.
q.e.d.

nein, es geht um Homöopathie, sagt zumindest der Titel des Threads, und zur Homöopathie gehört nun mal auch die Anamnese, die in der Form, wie sie von Homöopathen praktiziert wird, auch homöopathiespezifisch ist und deren Einfluss auf die Wirksamkeit selbstverständlich berücksichtig werden muss. Gemäss der von dir verlinkten Studie ist die Wirksamkeit der Anamnese ja auch nachgewiesen worden, zumindest im Rahmen der von dir erwähnten Studie.

gruss, barbara

Antworten