Janina hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Ich dagegen spreche davon, dass eine bestehende "Wirkung" auch dann vorhanden ist, wenn man sie methodisch NICHT erkennt.
Und das ist falsch. Eine Wirkung wird methodisch erkannt.
Ja - sie wird erkannt. Aber sie ist doch vorher schon DA. - Wenn Du einen Stein auf ein Ei fallen lässt, ist die Wirkung DA, auch wenn keiner da ist, sie zu erkennen.
Janina hat geschrieben:Und schon wieder verwechselst du Koinzidenz mit Kausalität.
Die methodische Falisifzierung einer Wirkung ist MINDESTENS eine ontische Falsifizierung.
Ich weiß wirklich nicht, was sich da Eure Sprachkünstler ausgedacht haben. - Natürlich ist es umgekehrt.
Wenn Du einen SChlag im Hintern spürst und ein Aua hast, dann "IST" das so. - Wenn Du krank warst und eine Woche später gesund bist, "IST" das so. --- DASS es so ist, hat einen Grund - es gibt also immer eine Kausalität. Der Punkt: Diese Kausalität gibt es auch dann, wenn wir sie nicht kennen - insofern gilt: Der ontische Grund ist MEHR als das, was wir methodisch als Grund ermitteln. - Beispiel:
Du hast die Krätze (oder was anderes) und nimmst im Selbstversuch
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dagegen sowohl ein wirksamkeitsgeprüftes Pharmazeutikon als auch ein empfohlenes HP-Mittel. Nach einer Woche ist die Krätze weg. - Was ist "der Grund" dafür?
1) Die Krätze wäre eh weggegangen - etwaige Wirkung der Mittel konnte also gar nicht greifen.
2) Die Krätze ging weg, weil dieser Fall zu denen gehört hat, bei dem das wirksamkeitsgeprüfte Pharmazeutikon gewirkt hat (im Beipackzettel steht dort: "Bei 80% aller Krätzefälle erfolgreich")
3) Das HP-Mittel hat in Deinem Fall gewirkt.
Diese drei Fälle sind prinzipiell aus Wahrnehmungssicht kausal denkbar - 3) allerdings aus pharmakologischer Sicht NICHT. - Aber welcher Fall war es in DEINEM Fall WIRKLICH?
1) War es bei DIR so, dass kein Mittel wirksam war, weil Deine Selbstheilungskräfte kausal waren?
2) Oder weil das Pharmakon genau gepasst hat und seine Wirkungskräfte entfalten konnte?
3) Oder weil das HP-Mittel einen in diesem Fall nötigen Anstoß gegeben hat?
Das kann man in DEINEM Einzelfall nicht klären - man kann es höchstens statistisch klären ("Zu 80% war es das Pharmazeutikon"). - Das heißt: Man kann mit methodischen Kausalitäts-Urteilen nur annäherungsweise beschreiben, was die WIRKLICHE Kausalität war. - Deshalb steht die ontische Kausalität hierarchisch über der methodischen Kausalität.
Welchen Teufel hat die Wissenschafts-Theoretiker geritten, dass sie das alles auf den Kopf stellen?