closs hat geschrieben:Nicht "weil" ---- sondern "wenn" der Studienaufbau/das Modell das Falsche ist. - Wenn man einen Kürbis auf einen Baumstumpf stellt und mit einer Kanone daneben schießt, kann man mit Doppelblindstudien bei der Untersuchung des Kürbisses nachweisen, dass Kanonen wirkungslos sind.
Das ist doch erstmal ein Einzelfall:
Ein Kürbis. Was soll da die Studie sein?
Machen wir es doch mal anders herum. Lies dir die folgende Beschreibung einer Studie durch:
Die individualisierte Homöopathie wurde von drei nicht-medizinisch ausgebildeten klassischen Homöopathen bereitgestellt, von denen jeder mindestens 10 Jahre in der Praxis war und die Mitgliedschaftskriterien der Society for Homeopaths (UK) erfüllte. Die Patienten konnten im Laufe eines Jahres bis zu sechs homöopathische Konsultationen besuchen und, falls erforderlich, zusätzliche telefonische Konsultationen durchführen. Andere Ratschläge wie Ernährungsempfehlungen können auf die übliche Weise gegeben werden.
…
Die Patienten wurden nach Stratifizierung nach Schweregrad und nach Zentrum zufällig in zwei Gruppen eingeteilt. Alle Patienten, Homöopathen und Forschungsteams blieben blind für die Randomisierung, und der Code wurde nicht gebrochen, bis die Daten analysiert worden waren. Das Blinden wurde auf folgende Weise erreicht. Alle Rezepte wurden an einen in London ansässigen homöopathischen Apotheker gefaxt und in zwei Formen mit identischem Erscheinungsbild abgegeben - echtes homöopathisches Präparat, das auf die übliche Methode hergestellt wurde oder Placebo und durchgehend mit A und B gekennzeichnet. Beide Präparate wurden an eine Anwaltskanzlei geschickt, in der der Sachbearbeiter die Randomisierungslisten konsultierte (von Mitarbeitern, die nicht an der Studie beteiligt waren, mit computergenerierten Zufallszahlen in Viererblöcken im Voraus vorbereitet) und das gewünschte Paket (A oder B) ausgewählt.
So, das ist meine eigene Übersetzung, von einer real durchgeführten Studie. Liste mal alle Probleme auf, die du mit dem Studienaufbau hast.
closs hat geschrieben:So sehr bin ich gar nicht HP-Verfechter - ich kann es nur nicht leiden, wenn Wirklichkeit über Methodik definiert wird.
Was soll das denn bedeuten “Wirklichkeit definierenâ€? Und wer macht das denn?
- Davon abgesehen hast Du schon einige Hinweise der HP-ler gehört - Details müssten von Profis kommen.
Bis jetzt habe ich leider nichts gefunden und ich habe wirklich gesucht.
closs hat geschrieben:Richtig - es wird nicht spirituell begründet. - Man denkt allerdings, dass HP nicht oder noch nicht
“Nicht†oder “noch nichtâ€?
mit den Instrumentarien der heutigen Wissenschaft fassbar ist - was natürlich gegen Weltanschauungen verstößt, wonach ALLES in der Welt naturwissenschaftlich fassbar sei. - Dann wird's beiderseits zum Glaubenskrieg.
Mag sein, aber ich gehöre so einer Weltanschauung nicht an. Ich bin absolut aufgeschlossen, da ist nichts in Stein gemeißelt.
closs hat geschrieben:Moment: Wenn man "pharmakologisch" definiert über "wirkende materielle Stoffe", gibt es da nichts zu zerstören, weil sich die HP dort nicht sieht.
So war's aber hier nicht definiert. Es ging darum, ob Globuli verglichen mit Zuckerkügelchen irgendeinen spezifischen Effekt auf den Körper haben.
closs hat geschrieben:Davon abgesehen: Das eigentliche "Problem" ist die Praxis - es ist zu leicht gemacht, wenn man Patienten, die zum Teil schwere chronische Leiden beim HP-Arzt geheilt bekommen, einen Sprung in der Schüssel attestiert ("Esoterik"

).
Allerdings habe ich niemandem einen Sprung in der Schüssel attestiert.
Es wäre doch schön, wenn wir gemeinsam klären könnten, in welchem Umfang diese Patienten existieren. Bis jetzt sind wir schließlich bei N = 1.
- Wer davon ausgehen möchte, dass HP NICHT wirkt,
Nein, das will ich doch überhaupt nicht. Und fast immer enthalte ich mich eines endgültigen Urteil außer ich habe mich mit einer Sache wirklich sehr intensiv beschäftigt.
Der 2. Teil meines letzten Beitrags war auch eher eine Untersuchung, was es bedeuten würde, wenn Homöopathie “nicht wirkt†– was für Folgen für die darin involvierten Menschen hat. Ich kann nicht vor jeden Satz “wenn …… der Fall ist†schreiben. Ja, vielleicht hätte man noch ein Fragezeichen hinter das “Wissenschaft und Pseudowissenschaft†setzen können, damit das klar ist.
Ich wollte hier primär nur etwas
lernen.kann ja mal drüber nachdenken, ob HP-Ärzte nicht einfach durchschnittlich besser sind als Schulmediziner - das ist keine Behauptung, sondern wäre eine echte Alternive zur Version "HP-Wirkung".
Bevor ich darüber nachdenke, wäre eine Reihe von (seriösen) Fallbeispielen sinnvoll, die ich studieren kann.
Und dann müssen wir uns schon auch um das “Kopf: Ich gewinne. Zahl: Du verlierstâ€-Problem kümmern. Das Gegenteil gibt es ja auch – Patienten die schwere Vorwürfe gegen die Homöopathie erheben und sie als reine Quacksalberei bezeichnen.
closs hat geschrieben:Eigentlich ist das eh zweitrangig und würde sich ergeben, wenn man - egal was - VERSTEHEN würde/wollte. - Psychologen müssen bspw. VERSTEHEN, warum ein Mensch so oder anders tickt - deshalb müssen sie nicht genauso ticken. - Unter "verstehen" verstehe ich dabei nicht, dass man Dinge nach eigenen Vorannahmen beurteilt, sondern nach den Vorannahmen dessen, den es betrifft - in den Schuhen das anderen laufen.
Verstehst du die deiner Meinung nach “unaufgeklärten Wissenschaftsgläubigenâ€? Was sind da deine Erkenntnisse?