Homöopathie

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Pluto
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#841 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » Sa 7. Sep 2013, 18:31

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das Problem möglichst homogener, vergleichbarer Gruppen haben alle Studien, was aber durchaus lösbar ist.
Theoretisch ja. Aber eigentlich geht das nur in Kliniken - ansonsten müsste man bundesweit Patienten von homöopathischen Arztpraxen zusammenwürfeln. - Ich weiß nicht, ob es (teil-) homöopathische Kliniken gibt.
Ich verstehe da Problem nicht. Zugegeben, homogene Gruppen zusmmenzustellen ist keine leichte Aufgabe, aber sie hat mit Theorie nichts zu tun. Es ist ein alltägliches praktisches und lösbares Problem. Wenn die Homöopathen nicht wissen wie so was geht, können sie sich an einen der zahlreichen Experten wenden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#842 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Sa 7. Sep 2013, 19:05

Pluto hat geschrieben:Es ist ein alltägliches praktisches und lösbares Problem.
Da bin ich Laie. - Ich stelle es mir nur schwer vor, Gruppen außerhalb von Kliniken zusammenzustellen - von den erwähnten Variablen, die es bei der "Schulmedizin" nicht gibt, ganz abgesehen. - Und dann kommt noch dazu, dass die homöopathischen Ärzte nicht primär geil auf wissenschaftliche Bestätigung sind - wie gesagt: Da herrscht(e) die Meinung vor, dass sich die Wissenschaft anstrengen soll - selber weiß man es ja schon. ;)

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#843 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Sa 7. Sep 2013, 19:05

Pluto hat geschrieben:Es ist ein alltägliches praktisches und lösbares Problem.
Da bin ich Laie. - Ich stelle es mir nur schwer vor, Gruppen außerhalb von Kliniken zusammenzustellen - von den erwähnten Variablen, die es bei der "Schulmedizin" nicht gibt, ganz abgesehen. - Und dann kommt noch dazu, dass die homöopathischen Ärzte nicht primär geil auf wissenschaftliche Bestätigung sind - wie gesagt: Da herrscht(e) die Meinung vor, dass sich die Wissenschaft anstrengen soll - selber weiß man es ja schon. ;)

Anton B.
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#844 Re: Homöopathie

Beitrag von Anton B. » Sa 7. Sep 2013, 19:06

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Dann verzichtet die Homöopathie eben darauf, wissenschaftlich sein zu wollen.
Damit hätten die meisten wahrscheinlich kein Problem. Die Ärzte, die ich kenne/kannte, haben gesagt: "Ich sehe, dass beim Krankheitsbild x das Mittel y (con variatione) verlässlich wirkt. Das reicht mir. Sollen die Wissenschaftler nachziehen, warum das so ist". - Ärzte sind nach meiner Erfahrung primär keine Wissenschaftler.
Dann ist doch alles gut! Aber man darf sich dann auch nicht beschweren, dass diese "Medizin" von den Krankenkassen nicht so unterstützt wird, wie andere Behandlungsmethoden.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#845 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Sa 7. Sep 2013, 19:17

Anton B. hat geschrieben:Dann ist doch alles gut!
Dass das Gesundheitswesen positivistisch angelegt ist, hat man unter Homöopathen verstanden. Und da ein niedergelassener homöopathischer Arzt seine Behandlung über Krankenkassen abwickeln kann, muss der Patient - gemessen an den Zuzahlungen für anerkannte Medikamente - gar nicht soviel mehr zahlen, wenn man Tröpfchen oder Globuli kauft. - Da scheint die Front ruhig zu sein.

Homöopathische Ärzte nicken auch ab, wenn über die wissenschaftliche Nicht-Nachgewiesenheit von homöopathischen Mitteln gesprochen wird. Ärgerlich werden sie, wenn aus dem einen Satz "Die Wirkung ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen" ein anderer Satz gemacht wird, nämlich: "Die Nicht-Wirksamkeit ist wissenschaftlich nachgewiesen". - Diese Disziplinlosigkeit von Seiten der Wissenschaft ist mir gelegentlich auch schon aufgefallen.

Ansonsten scheint in der Praxis alles so weit gut zu sein.

Anton B.
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#846 Re: Homöopathie

Beitrag von Anton B. » Sa 7. Sep 2013, 19:20

closs hat geschrieben:Ärgerlich werden sie, wenn aus dem einen Satz "Die Wirkung ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen" ein anderer Satz gemacht wird, nämlich: "Die Nicht-Wirksamkeit ist wissenschaftlich nachgewiesen". - Diese Disziplinlosigkeit von Seiten der Wissenschaft ist mir gelegentlich auch schon aufgefallen.
In welcher wissenschaftlichen Arbeit steht denn sowas?
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#847 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Sa 7. Sep 2013, 19:25

Anton B. hat geschrieben: Dann ist doch alles gut! Aber man darf sich dann auch nicht beschweren, dass diese "Medizin" von den Krankenkassen nicht so unterstützt wird, wie andere Behandlungsmethoden.

Leider wird sie aber zunehmend auch von gesetzlichen Krankenkassen bezahlt, weil die im Wettbewerb stehenden Kassen möglichst junge und gut verdienende Kunden gewinnen wollen und die zur neuen Lifestyle-Medizin zählende Homöopathie als Marketing-Instrument benutzen.
Es gibt sogar Stimmen in der Politik, die das den Kassen verbieten wollen. Die privaten machens eh schon lange.
Homöopathie ist auch kein Phänomen der HartzIV Schicht, sondern der Mittel- und Oberklasse, vornehmlich Frauen in mittleren Jahren.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#848 Re: Homöopathie

Beitrag von Anton B. » Sa 7. Sep 2013, 19:28

sven23 hat geschrieben:Leider wird sie aber zunehmend auch von gesetzlichen Krankenkassen bezahlt, weil die im Wettbewerb stehenden Kassen möglichst junge und gut verdienende Kunden gewinnen wollen und die zur neuen Lifestyle-Medizin zählende Homöopathie als Marketing-Instrument benutzen.
Aber doch nur in beschränktem Rahmen! Werden Bachblütentherapie und Auspendeln eigentlich auch unterstützt?
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#849 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Sa 7. Sep 2013, 19:31

closs hat geschrieben: "Die Nicht-Wirksamkeit ist wissenschaftlich nachgewiesen". - Diese Disziplinlosigkeit von Seiten der Wissenschaft ist mir gelegentlich auch schon aufgefallen.


Es gibt doch eine Reihe von wissenschaftlichen Studien, die bis in die 70-er Jahre zurückgehen, die eben kein signifikantes Ergebnis über den Placebo Effekt hinaus brachten. Man sollte doch nicht so tun, als gäbe es die nicht.

Homöopathen sind ja nicht doof. Sie wissen genau, daß sie nach wissenschaftlichen Kritierien nichts vorzuweisen haben, aber es ist ihnen egal. Sie haben ihren Kundenkreis, der ihnen ihr Einkommen sichert, warum sollten sie das aufs Spiel setzen?
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sven23
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#850 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Sa 7. Sep 2013, 19:32

Anton B. hat geschrieben: Aber doch nur in beschränktem Rahmen! Werden Bachblütentherapie und Auspendeln eigentlich auch unterstützt?

Auspendeln nicht, da bin ich mir ziemlich sicher. Sonst wechsel ich die Krankenkasse. :lol:

Ich bin auch überrascht, daß mittlerweile 70% der gesetzlichen Kassen Homöopathie bezahlen.

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... moeopathie
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