Zeus hat geschrieben:Anscheinend deine Vernunft auch, wenn du an den homöopathischen nonsense glaubst.
Da habe ich mich an anderer Stelle schon mal mit Pluto gestritten: Das ist die Provinzialität des Naturalismus, der alles ablehnt, auf dem nicht steht: "Invented here".
Mal weg von der Homöopathie: Was ist das für eine Attitüde, dass ein System sagt: "Wir als System machen UNSERE System-Regeln zum Maßstab, ob etwas Realität ist oder nicht"? - Der klassische Fall, dass der Schwanz mit dem Hund wackelt.
Und wenn Du jetzt sagst, dass Systeme, die nicht im Sinne der Naturwissenschaft verifizierbar sind, anfällig sind für Missbrauch, hast Du recht. - Das gilt allerdings auch für den Naturalismus - nur ein Beispiel, dass mir gerade spontan in den Kopf kommt:
Ich kann mich erinnern, dass es bei Verbrennungen über die letzten Jahrhunderte eine Entwicklung gab, wie man damit umgehen solle. - Erst war "Mittel der Wahl", dass man Öl drauf tut, dann dass man den SChorf abbürstet, dann war mal was mit Milch, die man drauftun soll, mein letzter Stand ist "Wasser". - Alle das war Folge von über klinische Tests erworbene Erkenntnissen - über die man sich heute in Wissenschaftskreisen die Haare rauft. - Man sagt dann beschönigend: Das war halt der Stand der Wissenschaft. - Nix dagegen. - Aber die Brandwunden waren diesselben.
Anderes, an anderer Stelle erwähntes Beispiel: Heute kommen Neuro-Psychologen (Spitzer) zu wissenschaftlichen Ergebnissen in Sachen "Lernpsychologie", die vor einige Jahrzehnten in der Wissenschaft undenkbar gewesen wären - aber jede halbwegs gesunde Mutter schon immer gewusst hat.
In anderen Worten: Auch die objektive Methodik ist anfällig für Missbrauch. - Eigentlich geht es nicht darum, dass die Ergebnisse richtig sind, sondern dass man nachweisen kann, dass man auf den Weg dorthin keine methodischen Fehler gemacht haben - Ergebnis zweitrangig.
Zurück zur Homöopathie: Wenn die Praxis zeigt, dass Homöopathie wirksam sein kann, nimmt man das erst mal zur Kenntnis - und verwirft es nicht, nur weil es methodisch nicht oder noch nicht im erwünschten Maße greifbar ist. - Wenn man erst mit eine Frau ins Bett ginge, wenn man sie verstanden hat, wäre die Welt schon ausgestorben. Solange kann man nicht warten.