Homöopathie

Ethik und Moral
Medizin & Krankheit
Benutzeravatar
kandyra
Beiträge: 730
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:04

#81 Re: Homöopathie

Beitrag von kandyra » Mi 24. Apr 2013, 22:47

closs hat geschrieben: Ich habe gar nichts gemacht. - Die Wärme wurde offensichtlich "umsortiert" - und fertig. - Das Ergebnis zählt - so wurde es mir gegenüber im Voraus prognostiziert und es trat ein. - Einbildung?

naja, das würde dann eigentlich beweisen, dass der Körper lediglich Ausdruck des Feinstofflichen "etwas " ist.
Bild

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#82 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » Mi 24. Apr 2013, 22:56

Zur Erinnerung:
Die Homöopathie behauptet, ein in Wasser gelöstes Medikament könnte Wassermoleküle derart beeinflussen, dass die Lösung dem Patienten auch ohne Wirkstoff hilft. Nach diesem Mechanismus sollen homöopathische Medikamente funktionieren, bei denen Wirkstoffe so stark verdünnt (allso so stark "potenziert") werden, dass rechnerisch kein einziges mickriges Molekül des Wirkstoffs mehr darin enthalten sein dürfte. Als Grund dafür wird ein angeblicher Memory-Effekt des Wassers angegeben.
Mehr hier: Homöopathisches Gedächtnis des Wassers entdeckt

UND HIER:
Bild
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#83 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Mi 24. Apr 2013, 23:04

kandyra hat geschrieben: das würde dann eigentlich beweisen, dass der Körper lediglich Ausdruck des Feinstofflichen "etwas " ist.
Es gibt da verschiedene Ebenen - und ein guter homöpathischer Arzt lässt seine Finger von Krankheitsbildern, die die herkömmliche Medizin besser beherrscht. - Meine Frau hat beispielsweise bei Frühwehen die "normalen" Medikamente bekommen - vom homöopathischen Arzt - weil er sagte, dass er da homöopathisch nichts hat.

Bei chronischen Dingen wird's dann oft interessant. - Aber auch nicht immer: Bei unserem Nachbarn wurde neulich eine Krankheit entdeckt, die genetisch bedingt ist und erst so etwa mit dem 50. Lebensjahr auftritt. - Der homöpathische Hausarzt hat das erst mal diagnostizieren LASSEN in der Uni - und dann bei Vorliegen des Krankheitsbildes gesagt: Kann ich absolut nichts machen.

Andererseits gibt es ständig Fälle, wo ein Patient austherapiert (!) mit langjährigen chronischen Beschwerden kommt und der Arzt sagt: No problem - das haben wir in 2 - 4 Wochen gelöst.

An sogenannte "feinstoffliche" Gegebenheit glaube ich auch - schon mal rein logisch. - Der Mensch besteht nun mal aus Körper und Geist/Seele - wer wolle annehmen, dass es da keine Interfaces gibt. - Die Chaostheorie (Bifurkationspunkt!!) lässt grüßen. - Und diesen Punkt muss man halt finden. - Der Spürhund scheint zu sein: „similia similibus curentur“. - Insofern sind Symptome Fährten, die man lesen können muss - ein Homöopath würde sagen: Dafür sind sie da.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#84 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Mi 24. Apr 2013, 23:09

Zeus hat geschrieben: Als Grund dafür wird ein angeblicher Memory-Effekt des Wassers angegeben.
So beschreiben es Homöopathen - auch das ist ein Modell. - Man will halt erklären, was aus der Praxis die Realität ist - nicht einfach Dinge unerklärt stehen lassen. - Jedenfalls schlägt ein Homöopath die Hände vors Gesicht, wenn einer mit Lochschmittscher Zahl kommt - will heißen: Erklärt doch nicht unsere System mit Eurem Inventar.

Allerdings ist sicherlich richtig, dass es auf diesem Feld auch Scharlatane gibt - deshalb ist ein homöopathischer ARZT empfehlenswert bzw. ein Homöopath, der mit einem Arzt eng zusammenarbeitet - gerade was Diagnostik angeht.

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#85 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » Mi 24. Apr 2013, 23:13

Zeus hat geschrieben:hast du nur das (ziemlich stark verdünnte) Schwefelpräparat eingenommen, oder auch dafür gesorgt, dass deine peripheren Körperteile dem Zentrum die Wärmeenergie nicht mehr klauten?
closs hat geschrieben:Ich habe gar nichts gemacht. - Die Wärme wurde offensichtlich "umsortiert" - und fertig. - Das Ergebnis zählt - so wurde es mir gegenüber im Voraus prognostiziert und es trat ein. - Einbildung?

Du schläfst also immer noch mit deinen Extrmitäten außerhalb der Bettdecke? :o
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#86 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Mi 24. Apr 2013, 23:23

Zeus hat geschrieben:Du schläfst also immer noch mit deinen Extrmitäten außerhalb der Bettdecke?
Ne - die habe ich ausgelagert in ein anderes Stockwerk. - Praktischer so. :mrgreen:

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#87 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » Mi 24. Apr 2013, 23:30

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Du schläfst also immer noch mit deinen Extrmitäten außerhalb der Bettdecke?
Ne - die habe ich ausgelagert in ein anderes Stockwerk. - Praktischer so. :mrgreen:

Anscheinend deine Vernunft auch, wenn du an den homöopathischen nonsense glaubst. :lol:
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#88 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Do 25. Apr 2013, 00:10

Zeus hat geschrieben:Anscheinend deine Vernunft auch, wenn du an den homöopathischen nonsense glaubst.
Da habe ich mich an anderer Stelle schon mal mit Pluto gestritten: Das ist die Provinzialität des Naturalismus, der alles ablehnt, auf dem nicht steht: "Invented here".

Mal weg von der Homöopathie: Was ist das für eine Attitüde, dass ein System sagt: "Wir als System machen UNSERE System-Regeln zum Maßstab, ob etwas Realität ist oder nicht"? - Der klassische Fall, dass der Schwanz mit dem Hund wackelt.

Und wenn Du jetzt sagst, dass Systeme, die nicht im Sinne der Naturwissenschaft verifizierbar sind, anfällig sind für Missbrauch, hast Du recht. - Das gilt allerdings auch für den Naturalismus - nur ein Beispiel, dass mir gerade spontan in den Kopf kommt:

Ich kann mich erinnern, dass es bei Verbrennungen über die letzten Jahrhunderte eine Entwicklung gab, wie man damit umgehen solle. - Erst war "Mittel der Wahl", dass man Öl drauf tut, dann dass man den SChorf abbürstet, dann war mal was mit Milch, die man drauftun soll, mein letzter Stand ist "Wasser". - Alle das war Folge von über klinische Tests erworbene Erkenntnissen - über die man sich heute in Wissenschaftskreisen die Haare rauft. - Man sagt dann beschönigend: Das war halt der Stand der Wissenschaft. - Nix dagegen. - Aber die Brandwunden waren diesselben.

Anderes, an anderer Stelle erwähntes Beispiel: Heute kommen Neuro-Psychologen (Spitzer) zu wissenschaftlichen Ergebnissen in Sachen "Lernpsychologie", die vor einige Jahrzehnten in der Wissenschaft undenkbar gewesen wären - aber jede halbwegs gesunde Mutter schon immer gewusst hat.

In anderen Worten: Auch die objektive Methodik ist anfällig für Missbrauch. - Eigentlich geht es nicht darum, dass die Ergebnisse richtig sind, sondern dass man nachweisen kann, dass man auf den Weg dorthin keine methodischen Fehler gemacht haben - Ergebnis zweitrangig.

Zurück zur Homöopathie: Wenn die Praxis zeigt, dass Homöopathie wirksam sein kann, nimmt man das erst mal zur Kenntnis - und verwirft es nicht, nur weil es methodisch nicht oder noch nicht im erwünschten Maße greifbar ist. - Wenn man erst mit eine Frau ins Bett ginge, wenn man sie verstanden hat, wäre die Welt schon ausgestorben. Solange kann man nicht warten.

barbara
Beiträge: 3269
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:07
Kontaktdaten:

#89 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » Do 25. Apr 2013, 07:01

closs hat geschrieben: Zurück zur Homöopathie: Wenn die Praxis zeigt, dass Homöopathie wirksam sein kann, nimmt man das erst mal zur Kenntnis - und verwirft es nicht, nur weil es methodisch nicht oder noch nicht im erwünschten Maße greifbar ist. -

in der Tat.

und Sigmund Freud kratzt sich am Kopf und fragt: Warum muss Homöopathiekritik denn immer so anal sein...? :shock:

grüsse, barbara

Benutzeravatar
kandyra
Beiträge: 730
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:04

#90 Re: Homöopathie

Beitrag von kandyra » Do 25. Apr 2013, 07:10

closs hat geschrieben: Andererseits gibt es ständig Fälle, wo ein Patient austherapiert (!) mit langjährigen chronischen Beschwerden kommt und der Arzt sagt: No problem - das haben wir in 2 - 4 Wochen gelöst.

das klingt mir zu irreal, ich war ja früher auch Jahrelang bei einem Homöopathen, der hätte so einen Satz nie gesagt, dafür hat er an mir so einige Mittelchen ausprobiert, erst wird immer begonnen 3 mal mit einer 200 Potenz und bei gutem Resultat dann die 1000der. Er hat versucht mein Konstitutionsmittel zu finden, obwohl jedes Mittel etwas bewirkt hat, war es keines.
Dann hab ich den H-Arzt gewechselt zu einer Frau und die hat mit ein paar Fragen sofort mein Konstitutionsmittel gefunden. Ich hab einmal eine 1000der Potenz genommen und gut war. Seitdem wirkt kein anderes mehr, ich meine so kleinere Dinge wie mal Belladonna bei Fieber oder so..

Mit Homöopathie bin ich auskuriert, oder wie schon erwähnt, vielleicht rausgewachsen....vielleicht glaube ich nicht mehr genug daran,oder ich brauch es einfach nicht mehr, weis nicht weshalb es nicht mehr wirkt, aber die Fälle die ich kenne waren trotzdem katastrophal, das kann man doch nicht einfach ignorierren nur weil man an die Homöopathie glauben will, die Wirkung war zu stark und keiner kann abschätzen was es im Seelischen vermurgst hat.

Ob man an Feinstofflioches glaubt oder nicht, das ist wie mit Gott, ob man an ihn glaubt oder nicht, wenn es ihn gibt, dann gibt es ihn auch ohne den glauben an ihn.
Wie wirkt denn Homöopathie in den Hochpotenzen wo nichts mehr nachweisbares drin ist wenn nicht auf feinstofflicher Ebene, Deiner Meinung nach?
Oder glaubst Du nicht an die Feinstoffliche Ebene, weil ein Christ dann nicht zum Homöopathen gehen dürfte und dann ist es einfacher zu meinen es gäbe diese Ebene nicht.?
Bild

Gesperrt