Impfung -- JA oder NEIN?

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sven23
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#771 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von sven23 » Fr 5. Dez 2014, 12:10

piscator hat geschrieben:Man sollte sich nicht allein auf das Problem der Masern beschränken, Diphterie, Mumps und Kinderlähmung haben dank der Schutzimpfungen ihren Schrecken weitgehend
verloren.

Das ist ja leider das Problem. Weil die Impfungen so erfolgreich waren, meinen viele, darauf verzichten zu können. Diese Leute haben das Ursache-Wirkungsprinzip völlig aus dem Blick verloren.
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closs
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#772 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von closs » Fr 5. Dez 2014, 13:42

sven23 hat geschrieben: Gibt die Studienlage die eigenen Behauptungen nicht her, fordert man eine noch größere und längere Studie.
Die bestehende Studienlage hat den angesprochenen Punkt doch nicht berücksichtigt. - DIe dazu nötige Studie wäre allein mit bestehendem Material möglich, wenn es zur Verfügung gestellt werden würde und jemand dazu noch das Geld geben würde. - Wie auch immer: Was wichtig ist, kommt von allein wieder hoch - schaumer mal, was die Nachgeborenen erkennen werden.

piscator hat geschrieben: Masern ..., Diphterie, Mumps und Kinderlähmung
Mir ist kein impfkritischer Arzt bekannt, der Polio und Diphterie auf eine Stufe stellen würde mit Masen und Mumps.

sven23 hat geschrieben: Weil die Impfungen so erfolgreich waren, meinen viele, darauf verzichten zu können.
Nein - Impfgegner von Masern und Mumps verzichten nicht auf die Impfung, weil sie leichtsinnig meinen würden, dass diese Krankheiten nicht ausbrechen, sondern weil sie meinen, dass es gut ist, wenn sie ausbrechen (und fachkundig behandelt werden).

piscator
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#773 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von piscator » Fr 5. Dez 2014, 14:11

Nein - Impfgegner von Masern und Mumps verzichten nicht auf die Impfung, weil sie leichtsinnig meinen würden, dass diese Krankheiten nicht ausbrechen, sondern weil sie meinen, dass es gut ist, wenn sie ausbrechen (und fachkundig behandelt werden).

Da wird ja immer ekelhafter hier.

Dann sage ich es einfach mal deutlich: Wer seine Kinder krankwerden lässt, obwohl man das vermeiden könnte, ist meiner Meinung nach nicht viel besser als ein Kinderschänder.
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Halman
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#774 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von Halman » Fr 5. Dez 2014, 14:33

@piscator
Müssen solche üblen Vergleiche denn wirklich sein?

Auf der Sachebene gebe ich Dir ja durchaus recht, jedenfalls wenn ich nach Masern-Impfung bei Kindern gehe. Darin heißt es u.a.:
Aufgrund breit angelegter Impfkampagnen sank die Anzahl der Maserntoten weltweit von 873.000 im Jahr 1999 auf 164.000 im Jahr 2008.

Ein Argument, welches ich mal vor vielen Jahren im TV gehört habe, welches Kontra Impfung von sog. "Kinderkrankheiten" ging, ging in die Richtung, dass behauptet wurde, dass es der Reifeentwicklung der Kinder schade, wenn sie keine Krankheiten mehr erfahren würden. Wenn damit allerdings ein Todesrisiko verbunden ist, hört der Spaß aber auch! Wenn eine Impfung diesem abhelfen kann, dann sollte man impfen.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#775 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von piscator » Fr 5. Dez 2014, 15:12

Hallo Halman,

würdest du deinen Kinder ab und zu mit dem Brotmesser in die Hand schneiden, damit es sich daran gewöhnt, oder würdest du befürworten, dass der Hund des Nachbarn dein Kind
einfach mal so beißt, damit es später kein Weichei wird? Nur wegen einer falsch verstandenen Reifeentwicklung? Mit Sicherheit nicht.

Impfgegner scheinen keine Probleme damit zu haben, dass ihr Kind tagelang Fieber und Ausschlag bekommt, hustet, sich quält, die Schule versäumt, das Familienleben belastet und
unter Umständen Erwachsene mit diesem Mist ansteckt, die nicht geimpft sind und für die so eine Krankheit tödlich enden kann.

Das ist nicht nur grenzenlos dämlich, sondern höchst kriminell.
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sven23
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#776 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von sven23 » Fr 5. Dez 2014, 15:14

closs hat geschrieben:Nein - Impfgegner von Masern und Mumps verzichten nicht auf die Impfung, weil sie leichtsinnig meinen würden, dass diese Krankheiten nicht ausbrechen, sondern weil sie meinen, dass es gut ist, wenn sie ausbrechen (und fachkundig behandelt werden).

Das ist ja noch fahrlässiger. Wie alle Statistiken und Studien zeigen, entspricht das nicht der Wahrheit.
Die Behauptung, Impfen hätte womöglich irgendwelche Langzeitwirkungen in 50 Jahren ist doch lediglich ein verzweifeltetes Ausweichmanöver, weil die unmittelbaren Vorteile des Impfens nicht mehr zu leugnen sind.
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#777 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von sven23 » Fr 5. Dez 2014, 15:16

Halman hat geschrieben:
Ein Argument, welches ich mal vor vielen Jahren im TV gehört habe, welches Kontra Impfung von sog. "Kinderkrankheiten" ging, ging in die Richtung, dass behauptet wurde, dass es der Reifeentwicklung der Kinder schade, wenn sie keine Krankheiten mehr erfahren würden. Wenn damit allerdings ein Todesrisiko verbunden ist, hört der Spaß aber auch! Wenn eine Impfung diesem abhelfen kann, dann sollte man impfen.

Richtig, und es gibt noch genügend andere Krankheiten, an denen der Mensch "reifen" kann. Allerdings kann man auf die meisten auch gerne verzichten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#778 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von Pluto » Fr 5. Dez 2014, 18:15

piscator hat geschrieben:würdest du befürworten, dass der Hund des Nachbarn dein Kind einfach mal so beißt, damit es später kein Weichei wird?
Was tut ein von einem Hund gebissener Impfgegner? Lässt er sich gegen Tollwut impfen?
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#779 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von closs » Fr 5. Dez 2014, 21:24

Halman hat geschrieben:Wenn damit allerdings ein Todesrisiko verbunden ist, hört der Spaß aber auch!
So ist es. - Und deshalb behaupten impfkritische Ärzte, dass bei ihnen (= geeignete ärztliche Betreuung) so etwas nicht passiert.

Deshalb kann man dieses Thema durchaus un-ideologisch besprechen (und nichts anderes interessiert mich): Ist es richtig, dass a) bei entsprechenden Rahmenbedingungen das Risiko von Nebenwirkungen gegen Null geht, und b) die Reifentwicklung der Kinder durch ständige Vermeidung (beherrschbarer) Krankheiten geschädigt wird. - Genau das (a und b) wäre die Diskussions-Grundlage gegenüber impf-kritischen Ärzten.

Wenn man wollte, könnte man die Unterlagen der Ärzte, die a) behaupten, durchforsten. - Wenn man wollte, könnte in Bezug auf b) die Krankheits-Vitae bzw. die Mortalität Nicht-Geimpfter und Geimpfter aus den 60er/70er Jahren per KV-Unterlagen überprüfen. - Wenn man nicht will, halt nicht - aber dann sind die Punkte a unf b ungeklärt. - Ganz nüchtern.

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#780 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von Pluto » Fr 5. Dez 2014, 21:53

closs hat geschrieben:Wenn man wollte, könnte man die Unterlagen der Ärzte, die a) behaupten, durchforsten. - Wenn man wollte, könnte in Bezug auf b) die Krankheits-Vitae bzw. die Mortalität Nicht-Geimpfter und Geimpfter aus den 60er/70er Jahren per KV-Unterlagen überprüfen. - Wenn man nicht will, halt nicht - aber dann sind die Punkte a unf b ungeklärt. - Ganz nüchtern.
Wenn es irgendwie nützlich oder notwendig wäre, würde man das so machen.
Aber ich frage mich was eine solche Studie an Erkenntnis bringen soll, die wir nicht bereits haben.

Man braucht nur den Mortalitätsrückgang und die Folgen bei der ungeimpfte Bevölkerung (50er/60er Jahre) mit der geimpften Bevölkerung in den 70er/80er Jahren zu vergleichen.
Die Ergebnisse sind ernüchternd.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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