Humoralpathologie in der Alternativmedizin

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Scrypt0n
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#61 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von Scrypt0n » So 8. Mär 2015, 12:45

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Eine noch viel gröbere ist es, Mythos als Wahrheit zu postulieren.
Wahrheit ist das, was der Fall ist - ob es mythisch oder historisch belegt ist, ist zweitrangig.
Aber das, was Mythen beschreiben ist noch längst nicht der Fall - auch wenn ein Kurt das behaupten mag.
Zumal es keine mythischen Belege gibt, sondern nur mythische Geschichten. Ein Beleg ist das nicht!

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:tatsächlich ergänzen sie sich und arbeiten zusammen, um in schwierigen Fällen eine Diagnose zu erstellen.
Natürlich ist das so gemeint und funktioniert sicherlich auch in vielen Fällen
Eben - womit deine vorangegangene Behauptung nichtig ist.
Unsinnige Verallgemeinerungen sind eben immer irreführend.

JackSparrow
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#62 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von JackSparrow » Mo 9. Mär 2015, 10:03

Catholic hat geschrieben:dass sich jeder Medizinstudent hierzulande entscheiden muss,in welcher Disziplin er tätig sein möchte,führte dazu,dass wir leider zunehmend mehr medizinische Fachidioten haben.
Wir sollten den Facharzt für Allgemeinmedizin zum Facharzt für Ganzheitlichkeit umbenennen. Dann könnten Patienten aus dem esoterischen Millieu ihrem Arzt wieder vertrauen. Aber den Heilpraktikern würden die Kunden ausgehen.

closs
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#63 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von closs » Mo 9. Mär 2015, 10:21

JackSparrow hat geschrieben: Dann könnten Patienten aus dem esoterischen Millieu ihrem Arzt wieder vertrauen.
Ich habe immer noch nicht verstanden, warum jedes Bemühen um Überblick als "esoterisch" bezeichnet werden sollte.

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sven23
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#64 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von sven23 » Mo 9. Mär 2015, 12:14

closs hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben: Dann könnten Patienten aus dem esoterischen Millieu ihrem Arzt wieder vertrauen.
Ich habe immer noch nicht verstanden, warum jedes Bemühen um Überblick als "esoterisch" bezeichnet werden sollte.

Das Bemühen um den Überblick hat nichts mit Esoterik zu. Aber gerade Esoterik hat doch einen sehr reduktionistischen Ansatz, der zudem noch Kausalität mit Koinzidenz verwechselt.
Ein guter Hausarzt hat ja als Koordinator den Überblick über seinen Patienten und dessen Krankheitsgeschichte.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

barbara
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#65 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von barbara » Mo 9. Mär 2015, 12:17

sven23 hat geschrieben:Aber gerade Esoterik hat doch einen sehr reduktionistischen Ansatz, der zudem noch Kausalität mit Koinzidenz verwechselt.

Details, bitte! Erklär das doch mal etwas genauer.

gruss, barbara

Pluto
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#66 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von Pluto » Mo 9. Mär 2015, 12:20

closs hat geschrieben:Ich habe immer noch nicht verstanden, warum jedes Bemühen um Überblick als "esoterisch" bezeichnet werden sollte.
Vielleicht hilft es, sich mit den unbelegten Thesen der Alternativmedizin zu befassen, um einen Überblick zu bekommen.
Die Alternativmedizin versteht es vortrefflich, mit Hilfe eines wahren Kerns jede Menge an esoterischem Unsinn zu vermarkten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#67 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von ThomasM » Mo 9. Mär 2015, 12:34

closs hat geschrieben: Ich habe immer noch nicht verstanden, warum jedes Bemühen um Überblick als "esoterisch" bezeichnet werden sollte.
Weil dein "Überblick" kritiklos ist. Du bejast jede Aussage, die (auch fälschlicherweise) behauptet holistisch, gesamthaft zu sein.
Da diese Begriffe esoterisch vermarktet werden, fällst du auch ständig in deren Fallen. Und wehrst Kritik daran ab.

Schuld bist du daran nicht unbedingt, Kritik erfordert korrekte Methodik und die genau siehst du ja als reduktionistisch. Aufgabe der Reduktion bedeutet also Aufgabe der Fähigkeit, Kritik zu formulieren. In der Regel sogar Aufgabe der Logik (aber Logik ist nur eine sehr schwache Form der Einschränkung).

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

closs
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#68 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von closs » Mo 9. Mär 2015, 17:16

sven23 hat geschrieben:Ein guter Hausarzt hat ja als Koordinator den Überblick über seinen Patienten und dessen Krankheitsgeschichte.
Das meine ich mit "nicht-reduktiv" (um das Wort "holistisch" mal wegzulassen).

sven23 hat geschrieben:Aber gerade Esoterik hat doch einen sehr reduktionistischen Ansatz, der zudem noch Kausalität mit Koinzidenz verwechselt.
Kann ich nicht mitreden, weil ich mich nie mit Esoterik (in meinem Verständnis) beschäftigt habe.

Pluto hat geschrieben:Die Alternativmedizin versteht es vortrefflich, mit Hilfe eines wahren Kerns jede Menge an esoterischem Unsinn zu vermarkten.
Kann sein - es ist ein sehr heterogenes Feld. - "Prüfet und behaltet das Gute". - Wenn ein Arzt über lang-jährige Erfahrung verlässliche Medizin betreiben kann, ist aus meiner Sicht die "Prüfung" bestanden - egal, ob es wissenschaftlich überprüft/überprüfbar ist oder nicht.

ThomasM hat geschrieben:Kritik erfordert korrekte Methodik und die genau siehst du ja als reduktionistisch.
Objektiv handelt es sich hier wirklich um ein schwieriges Problem. Einerseits ist die wissenschaftliche Methodik unverzichtbar, andererseits erfasst sie in der Praxis nicht alles. - Wie stellt man es an, dass man möglichst viel methodisch nachweist, aus der Nicht-Nachweisbarkeit aber keine Schlüsse gegen das Nicht-Nachgewiesene zieht? ("Wir können wissenschaftlich nicht erkennen, dass .... - Also handelt es sich um Esoterik").

Pluto
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#69 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von Pluto » Mo 9. Mär 2015, 17:26

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Aber gerade Esoterik hat doch einen sehr reduktionistischen Ansatz, der zudem noch Kausalität mit Koinzidenz verwechselt.
Kann ich nicht mitreden, weil ich mich nie mit Esoterik (in meinem Verständnis) beschäftigt habe.
Kann man wirklich so blauäugig sein? Du befasst dich mit Homöopathie, Alternativmedizin und Chinesologie; vieles davon ist nachweislich esoterisch.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Die Alternativmedizin versteht es vortrefflich, mit Hilfe eines wahren Kerns jede Menge an esoterischem Unsinn zu vermarkten.
Kann sein - es ist ein sehr heterogenes Feld. - "Prüfet und behaltet das Gute". -
Wenn es doch bloß so einfach wäre...
Der gute Kern wird nicht zur Wahl angeboten.

closs hat geschrieben:Wie stellt man es an, dass man möglichst viel methodisch nachweist, aus der Nicht-Nachweisbarkeit aber keine Schlüsse gegen das Nicht-Nachgewiesene zieht?
Gar nicht! Der einzig richtige Weg ist die nicht-nachweisbaren Elemente zu verwerfen, und den Rest ebenfalls kritisch zu betrachten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#70 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von closs » Mo 9. Mär 2015, 17:40

Pluto hat geschrieben: Du befasst dich mit Homöopathie, Alternativmedizin und Chinesologie; vieles davon ist nachweislich esoterisch.
Überhaupt nicht - es sei denn, man bezeichnet alles, was (noch) nicht nachgewiesen ist, als esoterisch. - Dann wäre "Liebe" auch esoterisch.

Unter "esoterisch" würde ich verstehen, dass jemand die Zukunft aus der Glaskugel deutet oder sich ein Haus auf dem Berg baut, weil er "weiss", dass die große Flut kommt, etc. - Nicht aber holistisch angelegte Erfahrungs-Disziplinen wie Homöopathie, Alternativmedizin und Chinesologie, die reduktiv nicht oder noch nicht analysiert sind. - Das Problem des Wortes "Esoterik" besteht darin, dass es als undifferenzierter Kampf-Begriff seitens des Materialismus kommuniziert wird (ursprünglich bedeutet er ohnehin etwas ganz anderes).

Pluto hat geschrieben: Der einzig richtige Weg ist die nicht-nachweisbaren Elemente zu verwerfen
Wobei wir wieder beim Grundmotiv wäre: "Liebe Realität, könntest Du bitte solange stillhalten, bis wir Dich in allen Details nachgewiesen haben. - Andernfalls müssen wir Dich verwerfen". - Das geht nicht. - Es muss auch einen Weg geben, mit Phänomen umzugehen, die (noch) nicht ausreichend reduktiv analysiert sind.

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