closs hat geschrieben:
Das Wort "Täuschung" macht nur dann Sinn, wenn es in Realition zu etwas steht, das NICHT Täuschung ist - insofern ist "Täuschung" ein dialektischer Begriff. - Deine und die übliche Setzung ist, dass der Massstab für das, was "Täuschung" ist, die naturalistische Sichtweise ist. - Man kann auch anders setzen - z.B. wie Plato oder die sogenannten "Realisten" im mittelalterlichen Universalienstreit.
Muß man es immer so kompliziert machen? Eine optische Täuschung ist eine optische Täuschung, d. h. , unser Gehirn liefert uns Informationen oder Interpretationen, die mit der Realität nicht übereinstimmen. Im Falle der sich drehenden Kreise und vieler anderer Beispiele wird das doch überdeutlich. In diesen Fällen ist unsere Wahrnehmung definitiv falsch.
Das läßt sich auch auf die Homöopathie übertragen. Hier liegen falsche Wahrnehmungen und Schlußfolgerungen zu Grunde, die man aber leicht durch Überprüfung entlarven kann.
closs hat geschrieben:
Bei dieser (heute nicht mehr üblichen Setzung) wäre der wahrgenommene Kreis authentisch in Bezug auf das Urbild des Kreises (= absolute Entität: Pi, ideale Kreislinie, etc.) - nicht identisch, aber authentisch und somit "real". In diesem Sinne wäre es eine Täuschung, wenn man den Kreis NICHT sehen würde.
Habe ich doch auch gesagt. Wenn die exakte Kreisdefinition zu Grunde legt, ist es kein Kreis, legt man die Idee des Kreises zu Grunde, kann man es als kreisähnliches Gebilde identifizieren. Im Grunde sind es ja 2 Kreise, die einen Ring bilden.
Dabei ist die Rastergröße ganz entscheidend. Bei größerem Raster und gleicher Kreisgröße wird es schwerer, einen Kreis auszumachen, geht die Anzahl der Raster gegen unendlich, wird es ein perfekter Kreis.
closs hat geschrieben:
Du sollst in Erinnerung behalten, dass es eine ganz andere Definition der Realität gibt als die naturalistische. - Dementsprechend ist Authentizität zum Urbild des eigenen Seins die höchste Realitäts-Stufe im Dasein. - Lass es sacken.
Im Falle von HP müssen wir doch die Transzendenz gar nicht bemühen, denn du hast es ja als naturalistisches Phänomen bezeichnet.
closs hat geschrieben:
Dass man solche Sachen nur als einsamer Rufer in der (naturalistischen) Wüste sagen kann, ist klar. Aber die Sahara war irgendwann mal ein blühendes Land - und wird es vielleicht auch mal wieder werden. - So ist das mit geistigen Dingen auch.
Auch Wüsten haben ihren Reiz und ihren Wert im Klima- und Ökosystem der Erde. Viel sinnvoller als gegen die Natur zu arbeiten, wäre es, die noch blühenden Landschaften zu erhalten.