Homöopathie III

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barbara
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#551 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Mi 18. Mär 2015, 17:30

sven23 hat geschrieben: Aber kann es nicht sein, daß der Arzt einfach nur ein guter Therapeut war, der den Patienten das Gefühl gegeben hat, ernst genommen zu werden?

Wenn das der Fall wäre, wäre Psychotherapie sehr bekannt dafür, alle möglichen körperlichen Probleme erfolgreich zu behandeln. Tut ist aber nicht.

Ausserdem wäre es ein Armutzszeugnis gegenüber allen anderen Ärzten, die ja offenbar ihre Patienten nicht ernst nehmen, sondenr denen einfach eine Spritze reinjagen oder Pille verfüttern, der Nächste bitte.

gruss, barbara

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sven23
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#552 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Mi 18. Mär 2015, 17:47

barbara hat geschrieben: Dann spielt die persönliche Haltung also gar keine Rolle, und in dem Fall spielt es auch keine Rolle, wenn Freunde der Homöpathie eine Studie durchführen, da ja Subjektivität durch das Studiendesign rausgefiltert wurde.
Die persönliche Einstellung darf überhaupt keine Rolle spielen, das ist doch gerade der Kniff an der Sache.
Der Vorwurf an die Freunde der HP ist doch gerade der, daß sie diese Objektivität nicht einhalten, indem sie die Regeln für Doppelblindstudien nicht beachten. (Verblindung, Randomisierung, Placebokontrolle, eine Mindestgröße der Studie). Dann darf man sich aber nicht beklagen, wenn diese Studien für Metaanalysen nicht berücksichtigt werden können.

barbara hat geschrieben: Entweder ist der Vorwurf also nichtig, und zwar egal wer die Studie durchführt, oder der Vorwurf ist stichhaltig und muss bedacht werden, und zwar egal wer die Studie durchführt.
Es ist egal, wer sie durchführt, es müssen nur die Regeln eingehalten werden.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#553 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Mi 18. Mär 2015, 17:49

barbara hat geschrieben: Wenn das der Fall wäre, wäre Psychotherapie sehr bekannt dafür, alle möglichen körperlichen Probleme erfolgreich zu behandeln. Tut ist aber nicht.

In diesem konkreten Fall von closs ging es nur um einen Fall von hebephrener Schizophrenie. Und da kann die therapeutische Zuwendung schon einiges bewirken.
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barbara
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#554 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Mi 18. Mär 2015, 17:57

sven23 hat geschrieben: Die persönliche Einstellung darf überhaupt keine Rolle spielen, das ist doch gerade der Kniff an der Sache.

Was darf ist eben nicht immer was gemacht wird. Wissenschaftler sind eben auch Menschen, mit allen Subjektivitäten, die dazu gehören.


Der Vorwurf an die Freunde der HP ist doch gerade der, daß sie diese Objektivität nicht einhalten, indem sie die Regeln für Doppelblindstudien nicht beachten. (Verblindung, Randomisierung, Placebokontrolle, eine Mindestgröße der Studie). Dann darf man sich aber nicht beklagen, wenn diese Studien für Metaanalysen nicht berücksichtigt werden können.

Wenn man das denn überhaupt wüsste...? die Egger-Metastudie, zum Beispiel, hat aus über hundert Studien acht als "besonders gut" ausgewählt. Leider hat Egger nicht mitgeteilt, nach welchen Kriterien die acht gewählt wurden und noch nicht mal, welche es waren.

ich hoffe doch sehr, dass dieses intransparente, nicht nachvollziehbare Vorgehen für dich nicht unter "guter Wissenschaft" läuft?


Es ist egal, wer sie durchführt, es müssen nur die Regeln eingehalten werden.

Gut! Dann wird hier, bitte, nicht mehr mit persönlichen Verstrickungen argumentiert, sondern nur noch mit der Qualität der Studie.

Aber da die Gegner der Homöopathie sowas gar nie verlinken, wird wohl auch keine sinnvolle Diskussion zustande kommen.

gruss, barbara

barbara
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#555 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Mi 18. Mär 2015, 17:59

sven23 hat geschrieben: In diesem konkreten Fall von closs ging es nur um einen Fall von hebephrener Schizophrenie. Und da kann die therapeutische Zuwendung schon einiges bewirken.

Umso schlimmer, wenn es bis zu diesem Zeitpunkt keinem eingefallen war, ein bisschen therapeutische oder sonstige Zuwendung zu spenden. Das ist ein Armutszeugnis für unser Gesundheitswesen, und eine menschliche Tragödie! :(

gruss, barbara

JackSparrow
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#556 Re: Homöopathie III

Beitrag von JackSparrow » Mi 18. Mär 2015, 18:10

closs hat geschrieben:Selbstverständlich korrekt - aber auch HP-Ärzten klar.
Die sind an Studien nicht interessiert. Das wäre wieder bloß eine Studie mehr, die sie öffentlich kritisieren müssten, weil das falsche Ergebnis rauskam. Davon haben sie ja schon genug.

NAtürlich - das scheitert daran, dass ein Wirksamkeits-Nachweis im benötigten Sinne nicht erbracht ist.
Wo nichts vorhanden ist, kann auch nichts nachgewiesen werden. Und weil sowieso kein HP-Gläubiger diese Möglichkeit jemals in Betracht ziehen würde, wäre jede weitere Studie nur rausgeschmissenes Geld.

Was macht man mit den Betroffenen, die im Umfeld einer HP-Behandlung
Zuerst zählt man sie. Danach zählt man die restlichen Betroffenen, bei denen der HP-Quatsch nichts geändert hat. Zum Schluss teilt man die erste Zahl durch die zweite Zahl. Fertig.

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sven23
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#557 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Mi 18. Mär 2015, 18:12

barbara hat geschrieben: Umso schlimmer, wenn es bis zu diesem Zeitpunkt keinem eingefallen war, ein bisschen therapeutische oder sonstige Zuwendung zu spenden. Das ist ein Armutszeugnis für unser Gesundheitswesen, und eine menschliche Tragödie! :(
Sehe ich auch so. Es handelte sich aber um einen Fall vor 30 Jahren. Damals glaube ich war die Psychiatrie noch etwas rückständig, bzw. Psychopharmaka-lastig. Heute legt man mehr Wert auf Gesprächs- und Verhaltenstherapie.
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#558 Re: Homöopathie II

Beitrag von sven23 » Mi 18. Mär 2015, 18:26

closs hat geschrieben:Das ist eine Kernaussage der HP (Erstverschlimmerung) - ruf mal einen beliebigen HP-Arzt an. - Eine weitere Kernaussage ist: Entgiftung statt Unterdrückung. - Google mal.
Mit der sog. "Erstverschlimmerung" sichert sich die HP erstmal dagegen ab, daß Globuli nicht wirken und die Krankheit sich noch verschlimmern könnte. Dann spielt sie auf Zeit, in der Hoffnung, daß sich eine Krankheit auch mal wieder bessert. Diesen Erfolg heftet sie sich dann an die Brust.
Entgiftung ist auch so eine alternativmedinzisch-esoterischer Begriff. Welches Gift wird worüber ausgeleitet? Diese Frage bleibt die HP schuldig.
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#559 Re: Homöopathie III

Beitrag von Pluto » Mi 18. Mär 2015, 18:29

barbara hat geschrieben:Was darf ist eben nicht immer was gemacht wird. Wissenschaftler sind eben auch Menschen, mit allen Subjektivitäten, die dazu gehören.
Deshalb gibt es auch Regeln, die genau eingehalten werden müssen.

Leider hat Egger nicht mitgeteilt, nach welchen Kriterien die acht gewählt wurden und noch nicht mal, welche es waren.
Das ist auch immer mein "Klagelied": Es wird oft auf Grund einer unzulänglichen oder mangelhaften Datengrundlage geurteilt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#560 Re: Homöopathie III

Beitrag von Scrypt0n » Mi 18. Mär 2015, 18:31

barbara hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Es gibt auch keine relevanten Studien, dessen Resultat es ist, dass HP über Placebos rauskommt!
Du hast die alle gelesen und in der nötigen Tiefe studiert, um dies mit einiger Autorität und Kompetenz festzustellen.
Es steht dir frei, eine relevante Studie vorzulegen, die deiner Behauptung entspricht.
Das wird dir nicht gelingen; weil es eine solche Studie nicht gibt.
:)

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