Homöopathie II

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closs
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#511 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Sa 19. Apr 2014, 13:17

sven23 hat geschrieben: Es wird aber oft beides zusammen gegeben.
Entspricht NICHT meiner Erfahrung. - Üblicherweise wird etwas HP-behandelt. Dann gibt es AUCH (relativ wenige)Fälle, bei denen man schulmedizinisch behandelt und HP lediglich flankierend gibt - dann würde ich aber nicht von einer HP-Behandlung sprechen.

sven23 hat geschrieben:Die Beweisführung, wer letzendlich für eine Chronifizierung verantwortlich ist, ist nach einigen Jahren rückwirkend schwer zu führen.
Das ist das eigentliche Problem. - Denn wenn man HP-mäßig eine Krankheit wirklich aus-heilt, können die Symptome erstmal kräftiger sein als mit Antibiotika-Behandlung. Insofern wäre wichtig, die Nachhaltigkeit zu überprüfen (Rezitive/Wiederholungen derselben Krankheit in den folgenden Jahren).

Diesbezüglich scheint die HP die Nase vorne zu haben - nur: Wie will man das im Einzelfall nachprüfen? Es könnte ja eine "Anekdote" sein, dass ein Patient eine Krankheit einfach nicht mehr bekommt. - Das geht wirklich nur statistisch bei einer ausreichend großen Menge von Patienten - deshalb mein Plädoyer für Feldversuche, weil dies übliche Wirkstoff-Studien nicht leisten können.

sven23 hat geschrieben:Bei einer durch HP verzögerten Krebsbehandlung ist die Sache offensichtlicher, wenn der Krebs vorher diagnostiziert wurde.
Umgekehrt wird es ganz schwer, nachzuweisen, dass durch eine HP-Entgiftungs-Behandlung ein Krebs erst gar nicht auftaucht. - Da kommen bestehende Test-Möglichkeiten an ihre Grenzen.

sven23 hat geschrieben:So, wo steckt denn das ganze inoffizielle Material?
Weiß nicht, ob es das gibt. - Mit "offiziell" meine ich "schulmedizinisch-systematisch anerkanntes" Material.

sven23 hat geschrieben: Du kommst mir in letzter Zeit etwas unkonzentriert vor.
Nee - ich fasse halt nach. - Deshalb war meine Frage an Vitella, ob sie bei einem HP-Heilpraktiker oder bei einem HP-Arzt war.

sven23 hat geschrieben:Durch Medikamentengabe kann man aber im Einzelfall die Heilungszeit verkürzen oder Komplikationen vorbeugen.
Genau das war im Fall Pseudokrupp in meinem Umfeld zugunsten der HP der Fall.

sven23 hat geschrieben:Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum du immer von 2 unterschiedlichen Systemen sprichst, so als wenn das eine nichts mit dem anderen zu tun hätte.
De facto scheint es ja so zu laufen. - Da ein in sich unanfechtbares und gut entwickeltes Test-System - dort die Alltags-Wirklichkeit, die sich nicht daran hält.

Pluto hat geschrieben: Ernsthafte Erkrankungen lassen sich hingegen nur mit klassischer ärztlicher Behandlung bekämpfen.
Dazu zwei Antworten:
a) Entspricht nicht dem, was ein HP-Arzt in seiner Praxis-Arbeit wahrnimmt. - Allerdings müsste man klären, was eine "ernsthafte Krankheit" ist - akute Otitis? Psychose? Gastritis? Eiweiß-Unverträglichkeit?
b) Warum verschreibt die Schulmedizin für Milliarden Euro Pharmazeutika, wenn Deine These stimmt?

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sven23
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#512 Re: Homöopathie II

Beitrag von sven23 » Sa 19. Apr 2014, 13:42

closs hat geschrieben: Dann gibt es AUCH (relativ wenige)Fälle, bei denen man schulmedizinisch behandelt und HP lediglich flankierend gibt - dann würde ich aber nicht von einer HP-Behandlung sprechen.
Ich auch nicht, eher von einer Trittbrettfahrerbehandlung. :lol:

closs hat geschrieben: Das ist das eigentliche Problem. - Denn wenn man HP-mäßig eine Krankheit wirklich aus-heilt, können die Symptome erstmal kräftiger sein als mit Antibiotika-Behandlung.

Ja, ja, wenn Hp nicht hilft, muß die berühmte Erstverschlimmerung als Begründung herhalten. :lol:

closs hat geschrieben: Das geht wirklich nur statistisch bei einer ausreichend großen Menge von Patienten - deshalb mein Plädoyer für Feldversuche, weil dies übliche Wirkstoff-Studien nicht leisten können.

An der Menge an Patienten mangelte es deiner Feldstudie doch wohl nicht. Eher an aussagekräftigen Vergleichsgruppen. Nebenbei bemerkt sind Fragebogenaktionen in der Medizin nun wirklich nicht das Mittel der Wahl.

closs hat geschrieben: Weiß nicht, ob es das gibt. - Mit "offiziell" meine ich "schulmedizinisch-systematisch anerkanntes" Material.

Dummerweise belegt das schulmedizinisch enerkannte Material aber lediglich den Placebo-Charatker der Globuli.

closs hat geschrieben: Nee - ich fasse halt nach. - Deshalb war meine Frage an Vitella, ob sie bei einem HP-Heilpraktiker oder bei einem HP-Arzt war.

Wo ist der Unterschied. Merken die Globuli, wer sie verordnet? :lol:

closs hat geschrieben: Genau das war im Fall Pseudokrupp in meinem Umfeld zugunsten der HP der Fall.

Ja, ja in deinem Umfeld muß ja so einiges los gewesen sein. :lol:


closs hat geschrieben: De facto scheint es ja so zu laufen. - Da ein in sich unanfechtbares und gut entwickeltes Test-System - dort die Alltags-Wirklichkeit, die sich nicht daran hält.

Du verstehst es wirklich nicht. Erstens, wo sind die Untersuchungen, die belegen, daß sich Globuli in Studien anders verhalten als außerhalb von Studien?
Zweitens kann eine Studie auch in einer Artzpraxis durchgeführt werden. Warum sollten sich Globuli plötzlich ganz anders verhalten, nur weil sie in einer Studie erfaßt werden?
Der entscheidende Punkt ist die Verblindung. Nur ohne Verblindung entfalten die Globuli plötzlich ihre wundersame Wirkung und spätestens jetzt gehen für jeden seriösen Mediziner die Alarmglocken an und vielleicht fällt auch mal der Groschen bei closs.


closs hat geschrieben: Allerdings müsste man klären, was eine "ernsthafte Krankheit" ist - akute Otitis? Psychose? Gastritis? Eiweiß-Unverträglichkeit?
Eine Krankheit, die bleibende Folgeschäden hinterlassen kann oder sogar lebensbedohlich ist. Da hilft nur richtige Medizin.

closs hat geschrieben: b) Warum verschreibt die Schulmedizin für Milliarden Euro Pharmazeutika, wenn Deine These stimmt?

Weil es meist medizinisch indiziert ist und vielfach auch wirkungsvoll hilft. Daß manche Medikamente überteuert sind, ist eine andere Geschichte. Ich behaupte auch nicht, daß das jetzige System keinen Reformbedarf hätte.
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#513 Re: Homöopathie II

Beitrag von Anton B. » Sa 19. Apr 2014, 13:50

closs hat geschrieben:Da ein in sich unanfechtbares und gut entwickeltes Test-System - dort die Alltags-Wirklichkeit, die sich nicht daran hält.
Wäre es nicht besser, statt der schwurbeligen, letztlich nur postulierten "Alltags-Wirklichkeit" von "Alltags-Empfindungen", besser noch einfach von "Empfindungen" zu sprechen, und diese, um es ganz akkurat zu machen, den einzelnen Akteuren zuzuweisen? Also etwa:

closs der Akkurate hat geschrieben:Da ein in sich unanfechtbares und gut entwickeltes Test-System - dort die Empfindungen von mir und anderen, die anders aussehen.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#514 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Sa 19. Apr 2014, 13:51

sven23 hat geschrieben:Eine Krankheit, die bleibende Folgeschäden hinterlassen kann oder sogar lebensbedohlich ist.
So ähnlich sehe ich das auch - wobei es Einschränkungen gibt bei chronischen Krankheiten, die ja AUCH zu bleibenden Folgeschäden führen können. - Da müsste man differenzieren. - Aber für den Fall einer schweren postoperativen Sepsis (als Beispiel) würde ich Dir uneingeschränkt zustimmen - Hp-Ärzte übrigens auch.

Akute Otitis, Psychose, Gastritis, Eiweiß-Unverträglichkeit wären also KEINE Krankheiten, die man schulmedizinisch behandeln MÜSSTE - verstehe ich Dich recht?

sven23 hat geschrieben:Weil es meist medizinisch indiziert ist und vielfach auch wirkungsvoll hilft.
Moment: Wie kann etwas indiziert sein und wirkungsvoll helfen, wenn es eh von alleine ausheilt?

sven23 hat geschrieben:Der entscheidende Punkt ist die Verblindung.
Nix dagegen. - Und was hat das mit der Praxis zu tun? - Meinst Du, mit solchen Argumenten ändert sich etwas in der Praxis?

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#515 Re: Homöopathie II

Beitrag von sven23 » Sa 19. Apr 2014, 13:52

closs der Akkurate hat geschrieben:Da ein in sich unanfechtbares und gut entwickeltes Test-System - dort die Empfindungen von mir und anderen, die anders aussehen.

Köstlich :lol: :lol: :lol:
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#516 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Sa 19. Apr 2014, 13:57

Anton B. hat geschrieben:Wäre es nicht besser, statt der schwurbeligen, letztlich nur postulierten "Alltags-Wirklichkeit" von "Alltags-Empfindungen", besser noch einfach von "Empfindungen" zu sprechen
Auch das kann man probieren. - Nur was ändert es daran, dass es in im Umfeld Buxtehude 4 schulmedizinische Hausärzte und 1 HP-Hausarzt gibt, deren Patienten bei gleichen Krankheiten über Jahre gleich gesund aus der Praxis kommen?

Kommen die HP-Patienten vergleichbar gesund heraus, weil sie Heilung "empfinden", während schulmedizinische Patienten "objektiv" geheilt sind? - Vom Ergebnis ist es egal.

Und das meine ich mit "Alltags-Wirklichkeit" - das soll kein wissenschaftlicher Begriff sein, sondern begrifflich fassen, was auch ohne unsere Diskussionen im Alltag der Fall ist.

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#517 Re: Homöopathie II

Beitrag von sven23 » Sa 19. Apr 2014, 14:05

closs hat geschrieben: Akute Otitis, Psychose, Gastritis, Eiweiß-Unverträglichkeit wären also KEINE Krankheiten, die man schulmedizinisch behandeln MÜSSTE - verstehe ich Dich recht?

Mit pauschalen Verallgemeinerungen kommt man nicht weit. Es kann so sein z. B. bei Otitis media, muß aber nicht.

closs hat geschrieben: Moment: Wie kann etwas indiziert sein und wirkungsvoll helfen, wenn es eh von alleine ausheilt?

siehe oben

closs hat geschrieben: Nix dagegen. - Und was hat das mit der Praxis zu tun? - Meinst Du, mit solchen Argumenten ändert sich etwas in der Praxis?

Dann hast du den entscheidenen Punkt immer noch nicht kapiert. Wenn es alleine an der Verblindung liegt, ob Globuli über den Placebo-Effekt hinauskommen oder nicht, dann liegt die angebliche Wirkung in deiner berühmten Alltagspraxis lediglich an der fehlenden Verblindung.
q. e. d.
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#518 Re: Homöopathie II

Beitrag von sven23 » Sa 19. Apr 2014, 14:09

closs hat geschrieben:Auch das kann man probieren. - Nur was ändert es daran, dass es in im Umfeld Buxtehude 4 schulmedizinische Hausärzte und 1 HP-Hausarzt gibt, deren Patienten bei gleichen Krankheiten über Jahre gleich gesund aus der Praxis kommen?

Wirds nicht langsam langweilig, immer dieselben ungelegten Behauptungen zu wiederholen?

closs hat geschrieben: Und das meine ich mit "Alltags-Wirklichkeit" - das soll kein wissenschaftlicher Begriff sein,

Da wären wir jetzt nicht drauf gekommen. :lol:

closs hat geschrieben: sondern begrifflich fassen, was auch ohne unsere Diskussionen im Alltag der Fall ist.

Und was der Fall ist, weiß der closs.
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#519 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Sa 19. Apr 2014, 14:11

sven23 hat geschrieben:Dann hast du den entscheidenen Punkt immer noch nicht kapiert.
Da verstehen wir uns wirklich nicht: Mein Anliegen ist nach wie vor, dass NICHTS an Studien das verändern kann, was in der Praxis passiert (siehe Fall "Buxtehude"). - Man kann NICHT sagen, weil es ein Problem mit der Verblindung gibt, ändert sich etwas am Gesundheits-Zustand der Patienten der 4+1 Ärzte in "Buxtehude".

Was "ist", ist auch ohne Begründung so. - Erst wenn man begründet, WARUM etwas "ist", kommen Deine Argumente zum Zug. - Aber die Frage, WARUM etwas ist, darf nicht dazu führen, dass das "DASS es so ist" als Phänomen ausgehebelt werden darf. - Eigentlich ist das meine ganze Message weit über des Thema HP hinaus.

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#520 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Sa 19. Apr 2014, 14:12

sven23 hat geschrieben:Und was der Fall ist, weiß der closs.
Irrelevant - ich fordere nur die Dominanz des "DASS" über das "WEIL".

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