Catholic hat geschrieben:
Hat die Schwangere Deiner Überzeugung nach das Recht,daraufhin ein Recht das Kind abzutreiben,weil sie kein Kind mit Behinderung haben möchte und weil das Ungeborene vieleicht (!!) eine Behinderung haben könnte.
Ich sagte aber schon, dass ich hier keine "Überzeugungen" haben kann. (Ich habe übrigens genau das in meinem Link und dem langen Zitat thematisiert. Lies es vielleicht doch mal.)
Auch sehe ich für mich keine Möglichkeit, hier von "Rechten" im bekannten Sinn zu sprechen.
Es handelt sich immer um das "Gewissen" der jeweiligen Menschen, und das Gewissen bildet sich in verschiedene Richtungen und keineswegs unabhängig von herrschenden Mentalitäten und Weltanschauungen.
Ich habe mich mein halbes Leben gefragt, ob meine Mutter das "Recht" hatte, mich in das Leben zu bringen, ohne mich zu fragen, ob ich das wollte und das ertragen konnte.
Die meisten Menschen fragen sich das nicht, zwingen permanent Kinder dazu, zu leben. Haben sie das "Recht" dazu?
Nein, würde ich sagen, sie haben das Recht NICHT. Dennoch tun sie es, weil sie dafür nicht sensibilisiert sind und weil die herrschende Meinung ist: Ungeborene haben sich zu fügen, was die Eltern wollen.
Mir ist klar, dass keine Möglichkeit besteht, die Ungeborenen zu fragen. Die Eltern müssen entscheiden. Aber sie entscheiden auf der Basis ihres Gewissens, das teilweise von den Normen der Gesellschaft geprägt ist.
Was mir aber insgesamt zu denken gibt:
Eine junge Studentin, die ich gut kannte und die Karriere machen wollte, hat abgetrieben.
Und sie sagte mir, wie grauenvoll sie unter dieser Abtreibung leidet. Dass sie es aber wieder tun würde, weil sie eben Karriere machen will.
Das zeigt mir die zwei Seiten. Offenbar steckt man Abtreibung nicht einfach weg, das Gewissen spricht da, wo man mit ihm nicht gerechnet hat.
Es gibt hier keine Patentlösung, weil ich das Recht auf Karriere ebenfalls nicht wegdiskutieren kann.
Ich finde es aber auf jeden Fall sehr wichtig, dass man ALLE Rechte, auch die des Ungeborenen, immer wieder thematisiert, vor allem dann, wenn es einseitig zu werden droht. Aber ohne Schuld kommt der Mensch nicht durchs Leben, wenn er zwischen zwei "Rechten" entscheiden muss.