Dieses Verständnis hat nichts mit dem zu tun, worum es hier geht. - Es geht hier nicht um "Wie funktioniert Wissenschaft?", sondern um "Was kann Wissenschaft und was nicht?".
Wer tut das? - Falls Deine Vorannahmen richtig sind, hat sich Jesus wirklich geirrt.
Kann ich gar nicht merken, weil ich es tue. - Wenn man poly-hermeneutisch denken kann, weiß man, dass gilt: "FALLS Svens (nicht-falsifizierbare) Vorannahmen richtig sind, dann ist A richtig"/""FALLS Clossens (nicht-falsifizierbare) Vorannahmen richtig sind, dann ist B richtig". - Bei gleichen Quellen und bei jeweils wissenschaftlicher Untersuchung.
Die ("technische") Untersuchung selbst ist nicht das Problem - davon hängen Interpretations-Vorannahmen nicht ab.
Jetzt kommst Du der Sache näher - jetzt musst Du es noch damit begründen, dass Vorannahmen ("Glaubensentscheide" von Ratzinger und Bultmann) VOR der Wissenschaft stattfinden. - Dann hast Du es eigentlich.
Wer sagt das? - Meine Aussage war eine andere.



Nein, Sven kapiert wieder mal nicht. ---- Die Kommission drückt deutlich aus, was die HKM kann und was nicht - Ratzinger und Berger kritisieren, was darüber hinaus von der HKM beansprucht wird. --- Du darfst davon ausgehen, dass die beiden im Geist der Komnission sprechen.
Weil mir klar wurde, dass der Trend Richtung "Uns geht es nicht um das Wesen eines Werks, sondern um die Beschreibung eines Werks" - oder um es exegetisch zu sagen: Die Literaturwissenschaften liefen absehbar in einen Irrtum, der auch bei HKM-Jüngern oft zu konstantieren ist - man unterscheidet nicht zwischen Literal- und geistlichem Sinn. - Oder wahrscheinlich besser formuliert: Man ignoriert den geistigen Sinn zugunsten des Literal-Sinns - dazu passt sehr wohl der Kommisssionstext:
"Als Reaktion auf die Theorie des vielfachen Schriftsinnes hat die historisch-kritische Exegese mehr oder weniger offen die These eines einzigen Sinnes vertreten, derzufolge ein Text nicht gleichzeitig mehrere Bedeutungen haben kann. Das ganze Bemühen der historisch-kritischen Exegese geht dahin, den genauen Wort-Sinn dieses oder jenes biblischen Textes in der Situation seiner Entstehung zu bestimmen".
Dagegen steht die "alte Schule", die zwar methodisch-technisch weit unterlegen war, aber noch Wert legte auf das Wesen eines Textes:
"Die ältere Exegese, die natürlich noch nicht modernen wissenschaftlichen Ansprüchen genügen konnte, wies jedem Text ... verschiedene Sinnebenen zu. Die geläufigste Unterscheidung war die zwischen Literal- und geistlichem Sinn".
Das führt heute dazu - Thaddäus ist dafür ein gutes Beispiel - dass man methodisch voll fit ist - und das war's dann auch. Gipfeln tut dies im Satz: "Methodische Ergebnisse sind auch ontische ERgebnisse", was frei übersetzt hieße "Der Literal-Sinn ist der einzige Sinn". --- Das geht nicht in Geisteswissenschaften. ----- Das ist so, als würdest Du eine Frau danach beurteilen, wie ihre Ober-, Hüft- und Taille-Weite ist, und wie gut die Füllung ihrer Milz ist ---- alles messbar, alles irgendwo nützlich, aber nicht das Wesen eben diesen Wesens aufklärend.
Das ist "Loss of Center", wie es in meiner England-Uni genannt wurde. - Und da hatte ich nichts zu suchen - falsche Epoche für mich.
Das wiederum ist möglich - wer beschäftigt sich schon mit Theologie oder Philosophie? - Aber was würde denn passieren? - Man könnte unkommentiert HKM-Ergebnisse predigen und die Leute wären in der Tat irritiert. - Sie wären es NICHT mehr, wenn sie die Auflösung gekämen - meinst Du, dass das machbar ist? - Meinst Du, es ist sinnvoll, die normalen Leute in eine Achterbahn reinzusetzen, wo am Ende substantiell wieder dasselbe rauskommt, nur eine Ebene höher? Mit der großen Gefahr, dass sie von Mittelmaß-ERklärern zwischenzeitlich abgefangen werden?