Homöopathie II

Ethik und Moral
Medizin & Krankheit
Benutzeravatar
Scrypton
Administrator
Beiträge: 10771
Registriert: Mi 17. Apr 2013, 13:17
Wohnort: /root/

#481 Re: Homöopathie II

Beitrag von Scrypton » Do 17. Apr 2014, 11:42

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Deine "Phänomene" basieren alleine auf deinen Vermutungen.
Auf persönliche Wahrnehmungen aus dem weiteren Umfeld
Behauptet Kurt...

closs hat geschrieben:auf Studien, die dies bestätigen
Es gibt keine Studien, die das bestätigen; auch keine von Carsten.
Es steht dir frei das Gegenteil zu belegen; mit Behauptungen jedenfalls schaffst du es nicht. :)

closs hat geschrieben:Wenn man erlebt, dass eine Familie nach der anderen von schulmedizinischen Ärzten zu HP-Ärzten wechselt
Zusammen interpretierte (oder frei erfundene?!) Anekdoten sind hinsichtlich dazu schlicht irrelevant; mit Behauptungen kommst du hier nicht weiter.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Irrelevant.
Das ist Dein methodischer Trick
Kein Trick sondern eine schlichte Feststellung bezüglich deiner unhaltbaren Behauptungen. :0)

closs hat geschrieben:obwohl jeder wusste, es ist grottenfalsch. - Das meine ich mit Wirklichkeits-Beugung.
Warum betreibst du dann deine "Wirklichkeits-Beugung"? ^_-

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#482 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Do 17. Apr 2014, 13:19

@ Darkside:
Du kannst gerne das letzte Wort haben, indem Du noch mal Deine technokratische Tour ohne primäres Interesse an der Sache durchziehst. - Ich möchte Dir jedoch nicht mehr antworten, bevor Du angemessene Nachdenklichkeit zeigst. - Ansonsten müssen wir einführen: "Don't feed the proll".

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#483 Re: Homöopathie II

Beitrag von sven23 » Do 17. Apr 2014, 18:54

Nochmal zur Otitis media Studie von Frau Kruse.

http://www.carstens-stiftung.de/artikel ... ndung.html

Darin steht:
"Die Therapie war in der homöopathisch behandelten Gruppe A deutlich kürzer als in der konventionell behandelten Gruppe B."

Auf Anfrage gibt Frau Kruse zu, daß die längere Behandlungszeit auschließlich der Behandlung mit Antibiotika geschuldet ist, weil diese bekanntlich für eine bestimmte Dauer durchgeführt werden muß, auch wenn schon eine Besserung eingetreten ist.

Angeblich waren die Kinder in beiden Gruppen gleich schnell gesund.
Auf Nachfrage gibt Frau Kruse aber zu, daß die Studie nicht verblindet und randomisiert war, weil angeblich die Eltern dem nicht zusgestimmt hätten. :roll:

So ist natürlich nicht sicher gestellt, daß die Patienten in beiden Gruppen gleichmäßig verteilt sind. Unter Umständen werden sogar bewußt oder unbewußt die leichteren Fälle in die HP Gruppe genommen, die problematischen in die Kontrollgruppe. Wer mit der Homöopathie promovieren will, wird natürlich alles versuchen, die Hp gut da stehen zu lassen.
Daß solche Studien von Meta-Analysen ausgeschlossen werden müssen, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit.

Was sagt die Medizin zu Otitis media?

"In der Regel heilt eine Mittelohrentzündung auch ohne Behandlung aus. Ein Abwarten ist daher unter ärztlicher Kontrolle für die ersten 2-3 Tage zu vertreten. Wenn nach dieser Zeit keine Besserung der Beschwerden eintritt, besteht die Gefahr einer Komplikation. In diesem Falle ist die Gabe eines geeigneten (=liquorgängigen) Antibiotikums (z. B. Amoxicillin oder bei Penicillinallergie Azithromycin oder Clarithromycin) indiziert."
Quelle: Wikipedia

Fazit: Homöopathie ist immer dann besonders gut, wenn eine Krankheit auch von alleine ausheilt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#484 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Do 17. Apr 2014, 20:24

sven23 hat geschrieben:"In diesem Falle ist die Gabe eines geeigneten (=liquorgängigen) Antibiotikums (z. B. Amoxicillin oder bei Penicillinallergie Azithromycin oder Clarithromycin) indiziert.
Und um diese Fälle sollte es gehen. Denn (so wie ich es kenne) wird vom HP-Arzt dann bewusst ein Trommelfell-Durchbruch provoziert zwecks Entgiftung. Etwaigen Komplikationen (die es geben kann - Stichwort: Hirnhaut) wird durch speziellen Gaben vorgebeugt.

Extra für Euch :Herz: habe ich den aus meinen früheren Zeiten noch aktiven HP-Arzt kontaktiert, der mir versichert hat, dass er in 30 Jahren weder eine Komplikation noch ein nicht komplett wieder zugewachsenens Trommelfell hatte. - 30 Jahre sind natürlich eine Episode :devil: - aber ich wollte es einfach mal gesagt haben.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#485 Re: Homöopathie II

Beitrag von sven23 » Do 17. Apr 2014, 20:42

closs hat geschrieben:Denn (so wie ich es kenne) wird vom HP-Arzt dann bewusst ein Trommelfell-Durchbruch provoziert zwecks Entgiftung. Etwaigen Komplikationen (die es geben kann - Stichwort: Hirnhaut) wird durch speziellen Gaben vorgebeugt.


Provokation durch Nichtbehandlung. Funktioniert aber nur da, wo eine Krankheit mit hoher Wahrscheinlichkeit auch von selber heilt.

Nochmal zur Verdeutlichung: Die Studie von Frau Kruse ist symptomatisch für die Hp. Sie ist wenig aussagekräftig und läßt sich nur bei Laien werbewirksam verkaufen.

closs hat geschrieben: Extra für Euch :Herz: habe ich den aus meinen früheren Zeiten noch aktiven HP-Arzt kontaktiert, der mir versichert hat, dass er in 30 Jahren weder eine Komplikation noch ein nicht komplett wieder zugewachsenens Trommelfell hatte. -

Das ist natürlich ein harter wissenschaftlicher Beweis. Die Medizin muß komplett neu geschrieben werden. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#486 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Do 17. Apr 2014, 21:54

sven23 hat geschrieben:Provokation durch Nichtbehandlung.
Nein - durch Behandlung.

sven23 hat geschrieben:Das ist natürlich ein harter wissenschaftlicher Beweis.
Es ist ein anderer Weg. - Die Logik der Schulmedizin ist doch auch unter HP-Ärzten bekannt - sie haben halt eine andere und können das begründen.

Ein "Beweis" kann ja zusätzlich noch kommen (sicherlich nicht von dem zitierten Arzt - der wird abwinken, höchstens unter Aufsicht seine Krankenakten öffnen, weil er "diesen Zirkus" nicht brauchen kann) - aber sind 30 Jahre ohne Komplikation nicht erst mal ein Brett für den unvoreingenommenen Beobachter?

sven23 hat geschrieben:Nochmal zur Verdeutlichung: Die Studie von Frau Kruse ist symptomatisch für die Hp. Sie ist wenig aussagekräftig und läßt sich nur bei Laien werbewirksam verkaufen.
Verstanden - als nächstes würde ich mir dazu gerne Frau Kruse anhören - man will sich doch ein faires Bild machen. :angel:

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#487 Re: Homöopathie II

Beitrag von Pluto » Fr 18. Apr 2014, 00:07

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nochmal zur Verdeutlichung: Die Studie von Frau Kruse ist symptomatisch für die Hp. Sie ist wenig aussagekräftig und läßt sich nur bei Laien werbewirksam verkaufen.
Verstanden - als nächstes würde ich mir dazu gerne Frau Kruse anhören - man will sich doch ein faires Bild machen. :angel:
Bevor du das tust, würde ich mich mal aufklären lassen, über
(a) den Grund warum in der Medizin fast ausschliesslich Doppelblindversuche anerkannt werden
(b) Warum Frau Kruse keine Placebo-Gruppen einbezogen hat
(c) Warum sie keine Zahlen nennt.
(d) Wo denn der komplette Text der Studie veröffentlicht wurde.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#488 Re: Homöopathie II

Beitrag von sven23 » Fr 18. Apr 2014, 07:06

closs hat geschrieben:Es ist ein anderer Weg. - Die Logik der Schulmedizin ist doch auch unter HP-Ärzten bekannt - sie haben halt eine andere und können das begründen.

Ich habe noch keine schlüssige Begründung gehört oder zu lesen bekommen.

closs hat geschrieben: - aber sind 30 Jahre ohne Komplikation nicht erst mal ein Brett für den unvoreingenommenen Beobachter?

Wenn es denn so wäre. Aber da auch Ärzte dazu neigen, ihre Arbeit nach außen hin möglichst positiv erscheinen zu lassen (menschlich verständlich), sind solche Aussagen mit Vorsicht zu genießen.
Ich erinnere daran, daß auch Vitella, eine ausgemachte Esoterikerin, die an HP glaubt, mit HP in der Akutmedizin schlechte Erfahrungen gemacht hat.

vitella hat geschrieben: das passiert öfter als man annimmt, aber in der Regel wächst das wieder zu.....allerdings sollte man mit einer Mittelohrentzündung eh nicht zum Homöopathen gehen, denn für Akute Krankheiten hab ich nur schlechte Erfahrungen gemacht...

Ich bin mir ziemlich sicher, würde man alle Patienten der letzten 30 Jahre befragen, wäre der weiße Arztkittel nicht mehr so unbefleckt, wie er es gerne darstellt.
Deshalb sind anekdotische Erzählungen kein geeignetes Mittel, um die Wirksamkeit einer Methode nachzuweisen. Dafür gibt es Doppelblindstudien, für die es keinen adäquaten Ersatz gibt.

closs hat geschrieben:Verstanden - als nächstes würde ich mir dazu gerne Frau Kruse anhören - man will sich doch ein faires Bild machen. :angel:

Aber nicht zu hart nachfragen, sonst meint die gute Frau noch, man wolle ihr den Doktortitel aberkennen :lol: .
Das gewählte Studiendesign sagt aber eigenlich schon alles aus. :thumbdown:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#489 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Fr 18. Apr 2014, 08:08

Pluto hat geschrieben:Bevor du das tust, würde ich mich mal aufklären lassen
Ja - das würde auch dazu gehören. - Eigentlich ist es schade, dass hier auf dem Forum kein ausgewiesener HP-Profi dabei ist (meinen - inzwischen - alten HP-Arzt habe ich gefragt, der aber müde abgewunken hat - "Bringt nix").

Mir ist übrigens heute morgen ein Bild eingefallen in Bezug auf meine Skepsis gegenüber Monopole von Erkenntnis-Systemen - stelle Dir folgende Geschichte vor: Ein General hört von seinem Adjutanten, dass ein Mann 10 Leute erschossen hat - darauf sagt der General: "Gut gemacht - Belobigung". - Darauf sagt der Adjutant: "Der Mann war aber kein Soldat", worauf der General sagt: "Einsperren - Mörder". - Der General steht in dieser Geschichte für das Monopol des naturalistischen Erkenntnis-Systems, das das eigene lobt und das andere einsperrt.

Monopol muss nicht schlecht sein - das ist nicht meine Aussage. - Aber jedes Erkenntnis-System sollte UNABHÄNGIG (also NICHT mit Mitteln des Erkenntnis-Systems) mit der Wirklichkeit abgecheckt werden.

Und das hat mit dem hier zugrundeliegenden Fall möglicherweise etwas zu tun. - Die "Frau Kruses" dieser Welt erkennen etwas und wollen/müssen es nachweisen (was schon mal sekundären Charakter in deren Augen hat). Zu diesen "Frau Kruses" gehört auch der von mir zitierte HP-Arzt.

Anlässlich unseres kürzlichen Telefonats hat er gesagt, er habe in 30 Jahren in der Tat eine 100%ige Pseudokrupp-Erfolgsquote gehabt und (wie bereits erwähnt) nie eine Komplikation bei akuter Otitis gehabt - deshalb sei für ihn die Behandlung per HP absolut das Mittel der Wahl. - Andererseits habe er eine zeitlang versucht, Epilepsie-Prophylaxe (in Bezug auf Rezitiv-Vermeidung) per HP durchzuführen, aber keine überzeugenden Ergebnisse erzielt. - Bei "angeborenen" (?) (er hat ein anderes Wort benutzt) Epilepsien würde er heute weiter per HP behandeln - bei post-traumatischen Epilepsien NICHT, weil Hirn-Narben eine ständige Reizquelle seien, die man nicht "sanft" ausschalten könne wie bei hirnstoffwechsel-bedingten Epilepsien.

Die Geschichte sagt uns zweierlei: Erstens schauen HP-Ärzte ziemlich genau hin, wo sie mit HP und wo sie mit Pharmazeutika therapieren. - Zweitens: Jemand, der über 30 Jahre WEISS, was geht und was nicht geht, ignoriert Wissenschaftler, die einem das Gegenteil unterjubeln wollen. - Als harmonie-bedürftiger Mensch würde ich mir wünschen, dass diese beiden Kräfte an einem Tisch sitzen - WENN man sie dort hinbringt, was in der Tat BEIDERSEITS nicht sicher ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#490 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Fr 18. Apr 2014, 08:19

sven23 hat geschrieben:Vitella, eine ausgemachte Esoterikerin
"Esoteriker/in" klingt aus dem Mund eines Naturalisten immer wie: "Keiner von uns".

Ansonsten stelle ich gerade fest, dass ich alles, was ich jetzt Dir schreiben könnte, bereits an Pluto geschrieben habe - bitte da gucken. - Übrigens: Wenn man den von mir zitierten Hausarzt als "Esoteriker" bezeichnen würde, würde er je nach Tagesform schallend lachen oder Ohrfeigen verteilen. :lol: :lol:

Antworten