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#471 Re: Homöopathie VII

Verfasst: Sa 12. Jan 2019, 17:30
von Anton B.
sven23 hat geschrieben:
Fr 11. Jan 2019, 16:00
Dr. Who hat geschrieben:
Mi 9. Jan 2019, 08:17
sven23 hat geschrieben:
So 6. Jan 2019, 17:10


Laut closs hat der Wunderdoktor schon lange das Zeitliche gesegnet. Es eignet sich also bestens für posthume Legendenbildung. ;)
Bist Du, oder seid Ihr euch da sicher?
Ja, der gute Mann hat wohl im Jahr 2000 den Löffel abgegeben.
Anton hat es ja inzwischen verlinkt.
Und dieser Link sollte auch für den closs sehr interessant sein.

Denn closs hat ja eine bestimmte Vorstellung, wie die HP-Wirkung "verifiziert" werden könnte. Und hat auch durchaus ein Verständnis, warum das so ganz unaufwendig gar nicht ist. Hier und an anderen Orten:

closs hat geschrieben:
So 6. Jan 2019, 20:56
Sind wir uns einig, dass es organisatorisch sehr schwer wäre, innerhalb von 4 Jahren zu jedem Verum-Fall einen IDENTISCHEN Placebo-Fall zu finden? - Man müsste eine Unzahl an erfolgsversprechenden Menschen untersuchen, um EINEN Vergleichsfall rauszukriegen - und das mal 200. ---- 100 x 200 wären 20.000 = 5000 pa = über 400 pm = 100 pw = 15 pd. Das geht bei einem Aufwand von minimal einem Tag pp nicht. - Dazu bräuchte man minimum 15 Profis, die 4 Jahre lang nichts anderes tun.
Eine Frage, die gestellt werden könnte, ist dann: Wie kann der Homöopath sicher sein? closs geht da mehr oder weniger von dem Modell "HP nach Hahnemann rein" und Aufschlagen von der Beobachtung von >= 75% Heilung beim HP-Doktor raus.

Und weil Hahnemann ein klares Modell hat ("Simile-Prinzip", konnte Hahnemann und alle die ihm folgen, aus seinem Modell viele viele "Simillima" extrahieren. Was bei closs kritisierbar ist, ist die wenig "kritische" Beschäftigung mit den "Erfolg >= 75%.

Ganz anders sieht das aber bezüglich der HP-Farbentheorie von Dr. Müller aus. Dr. Müller geht von der Beobachtung von Einzelfällen aus, die dann durch mehrfache "Reproduzierkeit" ("stabile Beobachtung") das Zutreffen seiner Auswahl betätigen. So schreibt er zur EInführung seiner "Fallbeispiele":

Das Simillimum habe ich zunächst mit einer Psychoanamnese und eingehender Repertorisation gefunden. Je mehr sich aber herausstellte, welche Farbe und schließlich welche Schrift zu einem Mittel gehören, desto einfacher wurde die Mittelsuche, desto schneller und vor allem desto sicherer."
-- Müller, Die Farben, Bd. 1, S. 25.
Nach Aussage des herausgebenden Verlags hat Dr. Müller in 15-jähriger Arbeit einen Grundstock von 460 Mitteln hinterlassen, der entsprechend seinem Forschungsansatz "gesichert" ist. Nicht berücksichtigt sind hier die Verkomplizierungen, die sich durch die Berücksichtigung graphologischer Merkmale ergeben.

Meines Erachtens beschreibt closs eigentlich ganz gut, zumindestens kann er es aufgrund eigener Überlegungen nachvollziehen, dass die Größe als auch die jeweils zugeschriebene Wirkstärke des Müller'schen Wissensschatzes in der Erklärung der Erarbeitung und Qualitätssicherung große Fragen aufwerfen muss.

#472 Re: Homöopathie VII

Verfasst: Sa 12. Jan 2019, 19:27
von SilverBullet
@Claymore
Du kannst es drehen und wenden wie du möchtest, du bekommest die Tatsache nicht vom Tisch, dass du mit dem Wort „unendlich“ hantierst.
Wenn du dir den Wortaufbau anschaust, dann wirst du erkennen, dass es sich aus „endlich“, was uns mit Leichtigkeit an jeder Ecke begegnet, und „un“, also einem „Nicht-Das-Was-Gerade-Gesagt-Wird“ zusammensetzt.

Es ist vollkommen egal, mit welchen lustigen Symbolen man dieses Wort unter die Menschheit bringt, es ist immer der gleiche Ablauf: man zeigt auf das Konkrete (aber endliche!) und fügt einfach nur hinzu „hört nicht auf“ – das, was also für jeden erlebbar in Null-Komma-Nichts aufhört, soll jetzt halt nicht aufhören -> Nicht-XXXX

Heb einfach mal deinen Arm.
Klar, sehr bald ist Schluss mit „Arm-Heben“, denn so lange ist er ja nicht und man erreicht schnell die Endlichkeit.
Kein Problem:
die Formulierung „unendliches Arm-Heben“ ist genauso „greifbar“ wie „unendliche Mächtigkeit einer Menge“.

Da steckt nirgendwo ein rätselhaftes Abenteuer drin, sondern nur Nicht-XXXX.

“Claymore“ hat geschrieben:nämlich die Anerkennung aktual unendlicher Mengen.
Naja, mit etwas gutem Willen, mache ich einfach die Augen zu und tue so, als hättest du hier nicht schon wieder das Wort „unendlich“ vor etwas gesetzt, das jedem von uns mit Leichtigkeit in überschaubarer Form begegnet.

“Claymore“ hat geschrieben:Also – der direkte Widerspruch zu deiner Behauptung:
“SilverBullet“ hat geschrieben:hier wird wohl kaum „die Unendlichkeit“ unterteilt
Man hat unterschiedliche XXXX ins Unendliche verschoben – nimm das Arm-Heben einfach auch noch dazu und das unendliche Aufhellen und das uendenliche…

„Unendlich“ ist die Ablehnung von Endlichkeit – deshalb steckt es ja auch so im Wort drin – und bildet nicht selbst einen greifbaren Sachverhalt.

“Claymore“ hat geschrieben:Anscheinend ist das schlichte Abrufen aus dem Gedächtnis für dich das gleiche wie ein mathematischer Beweis – obwohl bei ersterem doch keine Operationen mit Konzepten vorliegen.
Was geschieht denn beim „Abrufen aus dem Gedächtnis“ im Unterschied zum „Aufstellen eines Beweises“?
=> nicht vergessen, dir fehlt der Unterschied…

Da du hierzu wohl eher nichts beitragen kannst, möchtest du bestimmt in der gewohnten Ausführlichkeit aufzeigen, wie es zur Formulierung „das schlichte Abrufen aus dem Gedächtnis“ gekommen ist – versuch einfach einen Philosophen nachzuplappern.

“Claymore“ hat geschrieben:Die Behauptung “beim „Satz von Euklid“ liegen auch sämtliche Anteile als beobachtbar in der Vergangenheit zurück” wirfst du als Gegenargument einfach ein.
das hast du mir ja in deiner Symboldarstellung explizit bestätigt:
Zitat-Claymore
Darstellung der Zeta-Funktion als Euler-Produkt: Bild

Schau genau hin, du zeigst nach dem ersten „=“-Zeichen exakt vier präzise Summanden (sie sind als Rechenoperationen dargestellt) und setzt dann nur mit „…“ fort.

Wir sind van A bis Z endliche Lebewesen und „das Unendliche“ ist das dümmste Beispiel das dir hat einfallen können – Gratulation :-)

Zitat-Claymore
– obwohl bei ersterem doch keine Operationen mit Konzepten vorliegen.

Was sind „Operationen mit Konzepten“ – doch hoffentlich nichts, was aus dem Gedächtnis abgerufen wird – Motto: „wir verhalten uns wie damals“.
Da schwindet der "rätselhafte" Unterschied, den du nicht vorlegen kannst, wie Eis in der Sonne dahin.

“Claymore“ hat geschrieben:Die Behauptung “Die Gleichung y² = x³ + 45 hat keine Lösung in den natürlichen Zahlen.” beweist man nicht durch empirische Induktion sondern durch einen formalen Beweis.
Was hast du dem jetzt entgegenzusetzen?
Ganz einfach: den formalen Beweis.

Ein „formaler Beweis“ ist wie die Anleitung eines Navigationsgerätes, so dass man einen Pfad zurücklegen kann, bei dem man nur Bekanntes einsetzen muss.
Denken = Bewegen. Maximal körperlich.
Und Bewegen können wir uns nur durch Objektwelten, die wir uns vorstellen können und damit auch schon beobachtet haben. Egal wie abstrakt, alles ist für uns ein Objekt – das ist kein Zufall.

Die „Einsicht“ besteht somit explizit aus Bekanntem.
Der „formale Beweis“ besteht aus Bekanntem.
Für „Bekanntes“ hast du ja bereits Beobachtetes zugestehen müssen.

Für dein „klassisches Problem“ müsstest du jetzt aber schon noch etwas mehr liefern können, als nur die Ahnungslosigkeit, wie ein Mensch funktioniert, denn ansonsten ist diese Ahnungslosigkeit das eigentlich „klassische Problem“.

“Claymore“ hat geschrieben:Na, da bin ich anderer Meinung. Ich habe das sehr detailliert dargelegt.
Oje - du bist Philosoph.
Wenn sie kurz vor dem Absturz stehen, also noch gezwungen werden, gegen „ihren Willen“ ( :-) ) zu reagieren, dann „haben sie einfach alles schon erklärt“ :-)

#473 Re: Homöopathie VII

Verfasst: So 13. Jan 2019, 12:03
von Claymore
SilverBullet hat geschrieben:Du kannst es drehen und wenden wie du möchtest, du bekommest die Tatsache nicht vom Tisch, dass du mit dem Wort „unendlich“ hantierst.
Wenn du dir den Wortaufbau anschaust, dann wirst du erkennen, dass es sich aus „endlich“, was uns mit Leichtigkeit an jeder Ecke begegnet, und „un“, also einem „Nicht-Das-Was-Gerade-Gesagt-Wird“ zusammensetzt.
Na, du gibst dir ja richtig Mühe. Jetzt also wieder deine Marotte, aus der reinen Etymologie von Worten weitreichendste Schlüsse ziehen zu wollen. Als ob es viel über das Elektron aussagen würde, dass es nach dem Bernstein benannt ist.

Gibt übrigens auch Worte für “unendlich” in anderen Sprachen, die nicht auf eine Verneinung des entsprechenden Wortes für “endlich” zurückgehen, z.B. “perpetual”.
SilverBullet hat geschrieben:Heb einfach mal deinen Arm.
Klar, sehr bald ist Schluss mit „Arm-Heben“, denn so lange ist er ja nicht und man erreicht schnell die Endlichkeit.
Kein Problem:
die Formulierung „unendliches Arm-Heben“ ist genauso „greifbar“ wie „unendliche Mächtigkeit einer Menge“.

Da steckt nirgendwo ein rätselhaftes Abenteuer drin, sondern nur Nicht-XXXX.
Ich glaube dir, dass du das wirklich so meinst. Dass diese Analogie mit dem Arm-Heben allerdings für deine Rebellion gegen die moderne Mathematik ausreicht… da habe ich eher meine Zweifel.

Bei einem unendlichen Produkt, wie bei der Riemannschen Zeta-Funktion, kann man dir ja zugestehen, dass die moderne Analysis das als Folge der Partialprodukte ansieht – mit dem Folgengrenzwert definiert nach Cauchy – Stichwort “potentiell unendlich”. Und sicher haben viele intelligente Leute gedacht, man könnte sich so davor drücken die Unendlichkeit ernst zu nehmen. Die Diskussion müssen wir aber nicht führen, denn spätestens mit den Kardinalzahlen ist damit eh Schluss.
SilverBullet hat geschrieben:
“Claymore“ hat geschrieben:nämlich die Anerkennung aktual unendlicher Mengen.
Naja, mit etwas gutem Willen, mache ich einfach die Augen zu und tue so, als hättest du hier nicht schon wieder das Wort „unendlich“ vor etwas gesetzt, das jedem von uns mit Leichtigkeit in überschaubarer Form begegnet.
Das habe nicht ich geschrieben sondern stammte aus einem Buch über Georg Cantor von Professor Walter Purkert. War explizit gekennzeichet als Zitat im Quote-Block. :roll:
SilverBullet hat geschrieben:Man hat unterschiedliche XXXX ins Unendliche verschoben – nimm das Arm-Heben einfach auch noch dazu und das unendliche Aufhellen und das uendenliche…

„Unendlich“ ist die Ablehnung von Endlichkeit – deshalb steckt es ja auch so im Wort drin – und bildet nicht selbst einen greifbaren Sachverhalt.
Den Leuten mit etwas mathematischer Bildung rollen sich gerade die Zehennägel hoch.

Unter uns: wenn es sich um simple “unterschiedliche XXXX” handelt, die einfach nur “ins Unendliche verschoben” werden, dann liegen diese erstmal auch ganz unproblematisch in endlicher Form vor:
  • das endliche Arm-Heben
  • das endliche Aufhellen
  • …
Und genauso müsste das auch für “abzählbar” und “überabzählbar” gelten.

Hausaufgabe für dich:

Gib ein Beispiel für eine überabzählbar endliche Menge.
SilverBullet hat geschrieben:Was geschieht denn beim „Abrufen aus dem Gedächtnis“ im Unterschied zum „Aufstellen eines Beweises“?
=> nicht vergessen, dir fehlt der Unterschied…

Da du hierzu wohl eher nichts beitragen kannst, möchtest du bestimmt in der gewohnten Ausführlichkeit aufzeigen, wie es zur Formulierung „das schlichte Abrufen aus dem Gedächtnis“ gekommen ist – versuch einfach einen Philosophen nachzuplappern.
Hehe, SilverBullet und seine Reise durch die Philosophie. Es bleibt weiterhin amüsant.

Ist okay, wenn du meinst das wäre dasselbe. Machen wir's so: “Aufstellen eines Beweises” = “Abrufen aus dem Gedächtnis”

Also ist der folgende Satz völlig vernünftig:

“Da ich mich an die natürlichen Zahlen erinnere, kann ich aus meinem Gedächtnis abrufen, dass y² = x³ + 45 keine Lösung in den natürlichen Zahlen hat.”

Ein “wenig” außerhalb des normalen Sprachgebrauchs, aber gut. Das klassische apriori-Problem jedoch … hat sich nur verschoben, es lautet jetzt: “Warum kann man sich denn an Sachverhalte erinnern, die man vorher nicht wusste, nicht erlebt hat?”

Und Gratulation: Damit hast du (fast) Platon erreicht – und da nutze ich die Gelegenheit und “plapper” diesen berühmten Philosophen nach, du wolltest es ja schließlich so: Die Anamnesis ist ein zentrales Konzept in Platons Erkenntnistheorie, dem zufolge alles Wissen in der unsterblichen Seele immer schon vorhanden ist, aber bei der Geburt vergessen wird. Der menschliche Intellekt erschafft kein neues Wissen, sondern erinnert sich nur an das vergessene. Somit beruht jede Erkenntnis auf Erinnerung. Das Wissen steht der Seele zwar immer potentiell zur Verfügung, sie hat aber für gewöhnlich keinen Zugriff darauf. Ein Zugang entsteht, wenn das vergessene Wissen durch äußere Anstöße wieder in das Bewusstsein zurückgerufen wird. Durch die Anstöße, die ein Lehrer gezielt gibt, erinnert sich die Seele des Lernenden an etwas, das ihr eigentlich bereits vertraut ist. Den Ursprung des latenten Wissens verortete Platon gemäß seiner Ideenlehre im transzendenten Bereich der Ideen. Mit seinem Anamnesis-Konzept gab er den Anstoß zur philosophischen Auseinandersetzung mit dem Problem einer apriorischen – von der sinnlichen Erfahrung unabhängigen – Erkenntnis.

Na Wahnsinn… :devil:
SilverBullet hat geschrieben:Schau genau hin, du zeigst nach dem ersten „=“-Zeichen exakt vier präzise Summanden (sie sind als Rechenoperationen dargestellt) und setzt dann nur mit „…“ fort.

Wir sind van A bis Z endliche Lebewesen und „das Unendliche“ ist das dümmste Beispiel das dir hat einfallen können – Gratulation :-)
Nun, nun nicht so voreilig. Wollen wir doch mal dem Meister der Unendlichkeit selbst die Möglichkeit geben, sich zu verteidigen:
Georg Cantor hat geschrieben:Man führt so oft die Endlichkeit des menschlichen Verstandes als Grund an, warum nur endliche Zahlen denkbar sind; doch sehe ich in dieser Behauptung wieder den erwähnten Zirkelschluß. Stillschweigend wird nämlich bei der “Endlichkeit des Verstandes” gemeint, daß sein Vermögen rücksichtlich der Zahlenbildung auf endliche Zahlen beschränkt sei. Zeigt es sich aber, daß der Verstand auch in bestimmtem Sinne unendliche, d. i. überendliche Zahlen definieren und voneinander unterscheiden kann, so muß entweder den Worten “endlicher Verstand” eine erweiterte Bedeutung gegeben werden, wonach alsdann jener Schluß aus ihnen nicht mehr gezogen werden kann; oder es muß auch dem menschlichen Verstand das Prädikat “unendlich” in gewissen Rücksichten zugestanden werden, was meines Erachtens das einzig Richtige ist.
Ach ja, das ist nicht überzeugend für dich, da du gegenwärtig noch ein Leugner der modernen Mengenlehre bist:
SilverBullet hat geschrieben:hier wird wohl kaum „die Unendlichkeit“ unterteilt
Ich würde dir raten, diesen Status schleunigst zu beenden. Es wäre doch zu schade, wenn ein cleveres Kerlchen wie du als Mathematik-Crackpot durch die Welt läuft.
SilverBullet hat geschrieben:Was sind „Operationen mit Konzepten“ – doch hoffentlich nichts, was aus dem Gedächtnis abgerufen wird – Motto: „wir verhalten uns wie damals“.
Da schwindet der "rätselhafte" Unterschied, den du nicht vorlegen kannst, wie Eis in der Sonne dahin.
Vielleicht kommt es dir nicht mehr so rätselhaft vor, wenn du dich fragst, wie man in beiden Fällen Irrtum analysiert. Eine Überzeugung der Sorte A kann evtl. nur für einen gewissen Zeitraum falsch sein: “Alle Nadelbäume sind immergrün” ist falsch. Nach Ausrottung der Lärchen und der drei anderen laubabwerfenden Nadelbaum-Arten, stimmt es aber. Hat man sich jedoch bei Überzeugungen der Sorte B getäuscht, dann war's das. “y² = x³ + 45 hat eine Lösung in den natürlichen Zahlen” ist falsch, Ende.
SilverBullet hat geschrieben:Ganz einfach: den formalen Beweis.

Ein „formaler Beweis“ ist wie die Anleitung eines Navigationsgerätes, so dass man einen Pfad zurücklegen kann, bei dem man nur Bekanntes einsetzen muss.
Nur ist so ein vom Navi berechneter Pfad nicht ……… endlich?

(so langsam dämmert es mir, woher deine Unendlichkeits-Aversion kommt – also wird sich daran auch nichts ändern.

Wobei ich schon nicht verstehe, wie dir da “potentiell Unendliche” [s.o.] weiterhilft. Auch das entschärfte “es gibt keine größte Primzahl” oder “es gibt beliebig große Primzahlen” hört sich verdammt gefährlich für die Navi-Analogie an.)
Die „Einsicht“ besteht somit explizit aus Bekanntem.
Der „formale Beweis“ besteht aus Bekanntem.
Für „Bekanntes“ hast du ja bereits Beobachtetes zugestehen müssen.
Und du darfst dir einen Orden umhängen, dass du mich heroisch zu diesem Zugeständnis zwingen konntest. Okay, ich habe eigentlich von Anfang an gesagt, dass Konzepte auf Beobachtungen basieren… aber wen kümmern schon solche Details.
SilverBullet hat geschrieben:Für dein „klassisches Problem“ müsstest du jetzt aber schon noch etwas mehr liefern können, als nur die Ahnungslosigkeit, wie ein Mensch funktioniert, denn ansonsten ist diese Ahnungslosigkeit das eigentlich „klassische Problem“.
Das ist zwar maximal tendenziös formuliert, aber das “klassische Problem” ist letztlich die Ahnungslosigkeit, wie sich der Mensch als lokales/endliches Wesen zu “allgemeingültigen/unendlichen Gedanken” aufschwingen kann. ;-)
SilverBullet hat geschrieben:Oje - du bist Philosoph.
Wenn sie kurz vor dem Absturz stehen, also noch gezwungen werden, gegen „ihren Willen“ ( :-) ) zu reagieren, dann „haben sie einfach alles schon erklärt“ :-)
So, und jetzt steckst du mal deine Energie lieber in die folgende Aufgabe:

Gib ein Beispiel für eine überabzählbar endliche Menge.

als in diese Tiraden über “die Philosophen”.

#474 Re: Homöopathie VII

Verfasst: So 13. Jan 2019, 12:29
von Claymore
Ach noch was…
SilverBullet hat geschrieben:
Sa 12. Jan 2019, 19:27
Die „Einsicht“ besteht somit explizit aus Bekanntem.
Der „formale Beweis“ besteht aus Bekanntem.
Für „Bekanntes“ hast du ja bereits Beobachtetes zugestehen müssen.
Wenn das so einfach ist, steht der Beantwortung der folgenden Frage ja nichts mehr im Wege:
Claymore hat geschrieben:
Fr 11. Jan 2019, 10:48
Tatsächlich ist es nur die Nicht-XXXX-Strategie.
In dem Satz geht es eigentlich um ganz bestimmte endlich viele Zahlen, die man auch tatsächlich in entsprechenden Situationen als Zusammenhänge „beobachtet“ hat.
Um welche endlich vielen Zahlen geht es denn? Und wie kann man Zahlen als Zusammenhänge “beobachten” (mit oder ohne Anführungszeichen?)?

#475 Re: Homöopathie VII

Verfasst: So 13. Jan 2019, 20:11
von SilverBullet
“Claymore“ hat geschrieben:Na, du gibst dir ja richtig Mühe. Jetzt also wieder deine Marotte, aus der reinen Etymologie von Worten weitreichendste Schlüsse ziehen zu wollen. Als ob es viel über das Elektron aussagen würde, dass es nach dem Bernstein benannt ist.
Interessant ist all das, was du hier hättest sagen müssen, es aber nicht getan hast, weil du nichts zu sagen hast.

„Unendlich“ kann niemals anders ausgedrückt werden, als über erlebt Endliches, bei dem man so tut, als könnte man das Ende „weglassen“.

“Claymore“ hat geschrieben:Und genauso müsste das auch für “abzählbar” und “überabzählbar” gelten.
Hausaufgabe für dich:
Gib ein Beispiel für eine überabzählbar endliche Menge.
…
So, und jetzt steckst du mal deine Energie lieber in die folgende Aufgabe:
Gib ein Beispiel für eine überabzählbar endliche Menge.
Nö, keine Frage, der Grad an Dilettantismus, den du hier zeigst, ist definitiv lustig :-)

Du bist so fasziniert von deinen Wörtern, dass du sie offensichtlich gar nicht mehr anschnaust.

Hinweis:
Wenn mir jemand mit „übernatürlich“ auf den Lippen „entgegenschwebt“, dann werde ich ihm mit einer Geste der puren Langeweile die Aufteilung „über“ und „natürlich“ als klare Nicht-XXXX-Strategie entgegenhalten.

Jetzt kommst du mit „überabzählbar“ um die Ecke – sehr hübsch :-)

Wir werden hier nur deshalb mit „über“ (anstatt mit „un“) überrascht, weil nicht die Unmöglichkeit eines Abzählvorgangs betont werden soll. Tatsächlich ist es aber dennoch nicht möglich den Vorgang zu durchlaufen.
=> Das Wort „überabzählbar“ enthält bereits die gewohnte „Unendlichkeits“-Entsorgung.

Mach einfach mal die Äuglein auf…
(nein, ich weiss schon: Philosophen können so was nicht)

“Claymore“ hat geschrieben:Die Diskussion müssen wir aber nicht führen, denn spätestens mit den Kardinalzahlen ist damit eh Schluss.
=> „Vor lauter Kraft nicht laufen können“ :-)

Schau dir an, wie Wiki den Begriff „Kardinalzahl“ entwickelt.
Von einem überschaubaren Ausgangspunkt folgt eine „Verlagerung ins Unendliche“ über das Wort „unendlich“, also den Zusatz „nicht damit aufhören“ -> Wieder der gleiche Ablauf – Nicht-XXXX.

Zitat-Wiki:
Anschaulich dienen Kardinalzahlen dazu, die Größe von Mengen zu vergleichen, ohne sich auf das Aussehen ihrer Elemente beziehen zu müssen. Für endliche Mengen ist das leicht. Man zählt einfach die Anzahl der Elemente. Um unendliche Mengen zu vergleichen, benötigt man etwas mehr Arbeit, um ihre Mächtigkeit zu charakterisieren.
Explizit: für endliche Mengen ist es leicht – man zählt die Anzahl (-> jeder weiss, worum es geht)
Bei „unendlichen Mengen“ wird nur noch charakterisiert.

Dir müsste auffallen, dass man beim „Charakterisieren“ nur noch so tut als ob - es ist das Einschätzen einer Beziehung zueinander, wobei die "Unendlichkeit" aber tunlichst zu meiden ist.

“Claymore“ hat geschrieben:Nur ist so ein vom Navi berechneter Pfad nicht ……… endlich?
Natürlich ist er endlich, denn es ist ja der Beweis und nicht das Durchlaufen der „Unendlich“-Anweisung.

Hätte so manch ein Philosoph die „Unendlichkeitsreise“, die man mathematisch mit „…“ ausdrückt, tatsächlich angetreten, ja dann hätte dies den Durchschnitt deutlich gehoben :-)

“Claymore“ hat geschrieben:Okay, ich habe eigentlich von Anfang an gesagt, dass Konzepte auf Beobachtungen basieren… aber wen kümmern schon solche Details.
Träum weiter… :-)

“Claymore“ hat geschrieben:Ist okay, wenn du meinst das wäre dasselbe. Machen wir's so: “Aufstellen eines Beweises” = “Abrufen aus dem Gedächtnis”

Also ist der folgende Satz völlig vernünftig:

“Da ich mich an die natürlichen Zahlen erinnere, kann ich aus meinem Gedächtnis abrufen, dass y² = x³ + 45 keine Lösung in den natürlichen Zahlen hat.”
Bei so etwas werde ich hellhörig: -> wieso zieht jemand eine derartige Trotzphasen-Firlefanzshow ab?
(und in deiner Textpassage geht es ja noch um einiges weiter mit dem Theater)

Ganz einfach:
Er kann nichts liefern.

Du kannst den Unterschied nicht auf den Tisch legen.
Du hast noch nicht einmal eine Idee, um was es gehen könnte.

Es drängt sich die Frage auf:
warum plapperst du nicht, wie insgesamt bei der „klassische Problem“-Behauptung, einfach irgendeine dieser „Geistesgrössen“ nach? -> z.B. „Kant“

Simpler Verdacht:
„Kant“ konnte wohl auch keinen Unterschied vorlegen.

Das „klassische Problem“ kommt damit in den Dunstkreis des unterschwelligen Behauptens eines Unterschieds, der eigentlich zuerst klar als Voraussetzung vorliegen und einsehbar sein müsste, damit es überhaupt zu einem sinnvollen Beschäftigen mit einer Rätselfrage kommt – irgendwie scheint es hier eine „kleine Lücke“ zu geben -> Vorsicht „Skyhook“.

Hoppla, was habe ich denn da entdeckt – Wiki:
Als Apriorismus werden in der Neuzeit erkenntnistheoretische Positionen bezeichnet, die davon ausgehen, dass Erkenntnisse ohne jede Erfahrung möglich sind. Die Wahrheit von Aussagen soll durch logische Deduktion aus wahren Voraussetzungen bewiesen werden. Dabei kommen nur solche Voraussetzungen in Frage, die unabhängig von jeglicher Erfahrung als Denknotwendigkeiten der Vernunft anzusehen sind. Dies nennt man in der Philosophie eine „petitio principii“; d. h., es soll etwas bewiesen werden, das bereits als wahr vorausgesetzt wird. Johann August Heinrich Ulrich – Zeitgenosse Kants und Philosophieprofessor in Jena – kritisierte Kants Apriorismus in diesem Sinne. Kant blieb dabei, dass seine Philosophie fest auf den apriorischen Kategorien und Begriffen stehe.

Es gab also wohl eine Auseinandersetzung rund um dieses Szenario und es wurde bereits von Kant kein Unterschied geliefert.

Weiter heisst es in Wiki:
Karl Popper stellte fest, dass Vertreter des Apriorismus – Kant und Fries – nicht darlegen können, worin sich ein nichtapriorischer Standpunkt vom apriorischen unterscheide. Es werde kein Nachweis für Apriorisches erbracht. Vielmehr gehen sie von der „dogmatischen Voraussetzung“ aus, dass es ein „a priori gültiges Induktionsprinzip gibt“. Diese petitio principii werde durch die Ableitung "bestimmter apriorischer Prinzipien" verborgen, in der die Annahme des Apriorischen bereits enthalten sei. Weder Kants Anspruch, dass seine apriorischen Voraussetzungen „intersubjektiv“ nachprüfbar seien, noch die Behauptung Fries', dass Apriorisches durch „intellektuelle Anschauung“ erfasst werden könne, sei geeignet, einen entsprechenden Nachweis zu erbringen.

Au weia:
=> Du benötigst dringend den Unterschied.

Dieses „Apriori“-Zeugs ist nicht besser als die „Hermeneutik“ von „Gläubigen“ mit denen sie sich ihre Luftschlösschen zwischen die Ohren pressen wollen.

Das riecht, wie so oft bei philosophischen Aktivitäten, danach, sich einmal mehr den Status „über-natürlich“ (zumindest „nicht-körperlich“) auf die Fahnen schreiben zu wollen.

“Claymore“ hat geschrieben:Um welche endlich vielen Zahlen geht es denn? Und wie kann man Zahlen als Zusammenhänge “beobachten” (mit oder ohne Anführungszeichen?)?
Die Welt der Objekte bietet mannigfaltig Gelegenheit.
Schau einfach mal nach, ob du noch alle Fingerchen hast.
So ähnlich wird auch tatsächlich „deine Reise durchs Land der Zahlen“ begonnen haben – direkt greifbar, durchlebbar, handfest -> das „Rundum-Sorglos-Paket“ :-)

#476 Re: Homöopathie VII

Verfasst: So 13. Jan 2019, 21:34
von Janina
SilverBullet hat geschrieben:
So 13. Jan 2019, 20:11
„Unendlich“ kann niemals anders ausgedrückt werden, als über erlebt Endliches, bei dem man so tut, als könnte man das Ende „weglassen“.
Echt?
Was hältst du davon:
Unendlich ist die Mächtigkeit einer Menge, die auf eine echte Teilmenge ihrer selbst eineindeutig abgebildet werden kann.

#477 Re: Homöopathie VII

Verfasst: So 13. Jan 2019, 22:35
von SilverBullet
“Janina“ hat geschrieben:Unendlich ist die Mächtigkeit einer Menge, die auf eine echte Teilmenge ihrer selbst eineindeutig abgebildet werden kann.
Was genau willst du hier anders vorhaben, als ich gesagt habe?

Du gibst letztlich nur den Grundsatz „das Endliche soll nicht aufhören“ auf eine andere Art an – gewonnen ist aber dennoch nichts, es ist und bleibt Nicht-XXXX.
=> Egal welche Mächtigkeit du dir gerade vorstellen zu können glaubst, es geht nicht um diese Mächtigkeit.
=> Egal welche echte Teilmenge du bildest, es geht nicht um diese Menge

Hättest du die Möglichkeit „Unendlichkeit“ zu erfassen, dann wärst du ein System, das die „Unendlichkeit“ beschreiben (im Sinne von Durchlaufen und Aufzeichnen) kann – wichtig: nicht nur so tun als ob, wie bei Nicht-XXXX.
Ein beschreibendes System ist jedoch immer komplexer, als das zu beschreibende System – ich will dir nicht vorgreifen aber normalerweise solltest du jetzt sagen „ja gut, dann habe ich wohl eher keine Chance“.

Möchtest du dich weiterhin an „Unendlichkeit“ ohne Nicht-XXXX versuchen oder lieber „einen Turm aus drei Kugeln bauen“?
(Philosophen versuchen sich darin sogar bei Sturzseen vor Kap-Hoorn – ja, ja, es wurden schon welche dabei beobachtet :-) )

#478 Re: Homöopathie VII

Verfasst: Mo 14. Jan 2019, 07:25
von Janina
SilverBullet hat geschrieben:
So 13. Jan 2019, 22:35
“Janina“ hat geschrieben:Unendlich ist die Mächtigkeit einer Menge, die auf eine echte Teilmenge ihrer selbst eineindeutig abgebildet werden kann.
Was genau willst du hier anders vorhaben, als ich gesagt habe?
Ganz einfach, ich beschreibe die Unendlichkeit ohne Endlichkeit zu brauchen.

#479 Re: Homöopathie VII

Verfasst: Mo 14. Jan 2019, 18:04
von SilverBullet
@Janina
Doch, denn du sprichst vom Kriterium der Abbildung, einer Handlung, die vollständig abgeschlossen sein muss, um gültig zu sein.
Du versuchst „Unendlichkeit“ zu beschreiben, also geschieht dies nicht aus einer Situation der „Unendlichkeit“ heraus - du verwendest hierfür ja nicht das, was du beschreiben möchtest.
Schau dir die Erklärungen zu den Begriffen an, die du einsetzt -> Endlichkeit, Endlichkeit, Endlichkeit.
Letztlich ist deine Aussage sehr, sehr überschaubar -> also endlich.
Du setzt nichts anderes ein, als Endlichkeit.

#480 Re: Homöopathie VII

Verfasst: Di 15. Jan 2019, 06:45
von Janina
Anton B. hat geschrieben:
Sa 12. Jan 2019, 17:30
Meines Erachtens beschreibt closs eigentlich ganz gut, zumindestens kann er es aufgrund eigener Überlegungen nachvollziehen, dass die Größe als auch die jeweils zugeschriebene Wirkstärke des Müller'schen Wissensschatzes in der Erklärung der Erarbeitung und Qualitätssicherung große Fragen aufwerfen muss.
Nur leider ist die fundamentale Schwäche der zentrale Ansatzpunkt: Eine Wirkung kann nicht wahrgenommen werden und wurde nicht untersucht, geschweige denn nachgewiesen.