sven23 hat geschrieben:Er kennt nicht den Unterschied zwischen Beobachtungsstudie und Interventionsstudie.
Anton B. hat geschrieben: Und der einigermaßen wissenschaftlich vorgehende kleine Teil der HP-Gemeinde, der wirklich "nachweisen" möchte, kommt wie die Carstens-Stiftung nicht recht vom Fleck.
Sven, Du wühlst an den falschen Stellen rum - das Problem (zumindestens bei den "High-D-Behandlungen") ist ein komplett anderes: Du kriegst keine Gruppen zusammen - und kaum genügend Ärzte, die das überhaupt können.
Du, Sven, versuchst ständig INNERHALB Deines Inventars die Lösung zu suchen, wo die Lösung aber nicht ist. - DEIN Inventar ermöglicht allenfalls, einen methodischen Nachweis zu führen, dass HP in den untersuchten Fällen nicht wirkt. - Aber in Bezug auf das eigentliche Problem ist das Selbstbefriedigung.
Das EIGENTLICHE Problem ist - ich formuliere es jetzt mal sehr pragmatisch - , wie man genügend "High-D-Ärzte" für eine Studie zusammenbringen soll, die ZUDEM für den gemeinsamen Befund "Maul- und Klauenseuche" dem Sven ein ganz anderes Mittel geben als Anton oder Closs, weil deren Individual-Anamnesen incl. Typisierung vollkommen unterschiedlich sind.
Das heißt unter anderem:
Wenn der Outcome lautet "Maul- und Klauenseuche bei allen drei nach 1 Woche oder 3 Monaten weg", kann somit WISSENSCHAFTLICH nicht geklärt werden, ob es ein Placebo-Effekt oder eine Wirkung war.
Nun kommt hinzu:
Ein Großteil der HP-Patienten kommt doch erst zum "High-D-Arzt", NACHDEM schulmedizinische Behandlung langfristig keine Ergebnisse gebracht hat. - Das führt dazu, dass man signifikant andere, nämlich positive, Ergebnisse beim HP-Arzt der HP-Wirkung zuordnet. - Das mag wissenschaftlich völlig unzureichend sein - aber so ist es nun mal im Leben: A funktioniert nicht, B funktioniert - also "wirkt" B ---- so nimmt man draußen im Leben wahr.
Wenn man sich nun wissenschaftliche echauffiert ("Kausalität kann nicht wahrgenommen werden"), ändert das nichts daran, dass der Satz "A funktioniert nicht, B funktioniert" trotzdem stehen bleibt - auch dann, wenn eine Wirkung von B wissenschaftlich NICHT nachweisbar ist - oder sogar modellhaft falsifiziert ist.
Das ist alles. - Und weil das so ist, habe ich von Anfang an (= Homöopathie I) von "Phänomenen im Umkreis der HP" gesprochen - also ausdrücklich und absichtlich NICHT von "Wirkung".
Anton B. hat geschrieben: Der closs'sche Ansatz ist nicht elegant und schlank, sondern aufwendig und bezüglich der Naturwissenschaft wenig aussagekräftig.
Stimme ich echt zu - aber: Es ist der Spatz in der Hand.
Anton B. hat geschrieben:Die Aussage ist richtig, aber die durch diese Aussage möglicherweise provozierte Gleichwertigkeit von Placebowirkung und HP ist nicht gegeben.
Aus wissenschaftlicher Sicht ist das so. - Ich denke halt streng wörtlich:
"Wichtig zu verstehen ist, dass in Beobachtungsstudien nicht untersucht werden kann, ob homöopathische Hochpotenzen wirksamer sind als Placebos"
Es-kann-nicht-untersucht-werden-ob-... - Das heißt: Es gibt keine Untersuchungsergebnisse, ob Wirkung oder nicht. - Man hat Outcomes, für die es kausal verschiedene Gründe geben kann, von denen "Wirkung" EINE ist - aber "Es-kann-nicht-untersucht-werden" (mit den Studien, die gemeint sind). - Für mich ist dieser Satz sonnenklar.