Ähm, doch. Sonst lügt man sich nur in die eigene Tasche.
Nein, wenn Paulus an die Naherwartung glaubt, dann doch nur deshalb, weil sie im Zentrum von Jesu Verkündigung stand. Da sie sich aber als Irrtum erwies, blieb nur der Ausweg der Umdeutung, denn leugnen ließ sie sich nicht.
Als Jesus den gegenwärtigen Beginn der Gottesherrschaft verkündigte, rechnete er mit deren Kommen während seines Lebens.
Gerd Theißen
"...daß wir.....unbefangen, ehrlich, nüchtern und deutlich zugeben müssen, daß es bei Jesus wirklich eine zeitliche Naherwartung gegeben hat, die so....sich nicht erfüllt hat"
Karl Rahner
Es bedarf keines Wortes, daß sich Jesus in der Erwartung des nahen Weltendes getäuscht hat.
(Rudolf Bultmann, Das Urchristentum, S. 22)
Und wenn ein Kardinal Kasper von Verheißungsüberschuss spricht, dann nicht deshalb, weil er beim Aufstehen die falsche Hermeneutik erwischt hat.

Du weißt weder was ein Zirkelschluss ist, noch hast du die Logik der Aussage begriffen.
Dass die Naherwartung ein Irrtum war, ist ja unbestritten. Warum also hätten die Schreiber etwas erfinden sollen, was sich schon bei Abfassung der Evangelien als Irrtum erwiesen hat?
Was denn sonst?

Wenn diese Vorannahmen aus Glaubensbekenntnissen bestehen, ist es in der Tat pure Glaubensideologie. Aber erzähl uns mal was neues.

Nein, das hat man dir hier auch schon 100 mal von verschiedenster Seite erklärt.

Das ist dein Kardinalfehler, weil du nicht differnzieren willst.closs hat geschrieben: ↑Mi 24. Jul 2019, 18:56Wieder zwei Fehler:
1) Wenn jemand unter Glaubensvorbehalt Schlussfolgerungen zieht, ist das eben NICHT Ideologie.
2) Wenn man Texte eines Verfasser in dessen Hermeneutik interpretiert, ist es eben NICHT Eisegese.
Du machst immer den selben Fehler: Du meinst, man müsse anders Gemeintes durch die EINZIGE Hermeneutik, die es dazu gäbe, korrigieren. - DAS ist Ideologie.
Hat man einen wissenschaftlichen Anspruch, dann bleibt nur die historisch-kritische Methode. (siehe Bibelkommission)
Hat man diesen Anspruch nicht, muss man ins glaubensideologische Lager wechsen. Dort dürfen sich Theologen nach Lust und Laune austoben.
Closs genügt das aber nicht, er will für seine Glaubensideologie auch noch die wissenschaftliche Absolution. Da ihm die keiner erteilen kann, stampft er hier regelmäßig als trotziges Kind mit den Füßen auf den Boden.