sven23 hat geschrieben:Das Problem ist die ausreichend große Datenmenge, die man für aussagekräftige Schlussfolgerungen benötigt.
Sehr fair beobachtet - genau das ist das Problem. Und weil man das weiss, verzichtet man lieber auf Erkenntniss in diese Richtung.
Davon abgesehen: Man darf schon Vertrauen in Statistiker haben - es würden sich sicherlich auffällige Kombinationen herausbilden.
sven23 hat geschrieben:Es zeugt aber von wenig Verantwortungsgefühl dieser Ärzte, wenn sie die Menschen verunsichern, obwohl es keine valide Datenbasis für ihre Mutmaßungen gibt.
Altes Thema (insofern ist Dein Hinweis auf die HP-Debatte an anderer Stelle surchaus richtig): Hier stehen Wissenschafts-Empirie und Praxis-Empirie gegenüber - objektivierbare Ergebnisse contra traditionelle Erfahrungswerte. - Und jetzt muss man halt im Zweifelsfall unterscheiden:
A) Ich werfe meine Erfahrungswerte über Bord, weil es inzwischen objektive Methoden gibt.
B) Ich stehe zu meinen Erfahrungswerten, bis die Wissenschaft auch so weit ist.
C) Ich verzichte auf ein eigenes Bild und halte mich an die gängigen Empfehlungen.
Dies ist hier keine weltanschauliche Aussage, sondern soll auf eine Grundproblematik hinweisen, die unabhängig von konkreten Themen wie HP oder Masern oder Hühneraugen besteht.
sven23 hat geschrieben: Erstaunlich ist aber, dass Kinder von Homöopathen in einem höheren Maße geimpft sind, als es Befürworter unter den Homöopathen gibt.
Das ist überhaupt nicht erstaunlich - mir ist kein HP-Arzt bekannt, der auf Impfungen gegen Polio, Tetanus, etc. verzichten würde. - HP ist keine Wunderwaffe - und HP-Ärzte wissen das auch. - Allerdings gehören HP-Ärzte in der Regel zu denen, die bei klassischen Kinderkrankheiten auf Impfung verzichten möchten - weil sie Kinderkrankheiten eine Funktion zum Aufbau des Immunsystems zusprechen. - Aber genau das ist ja der Streit hier - den wir nicht lösen können.
sven23 hat geschrieben: Bei einer echten Masernerkrankung dagegen ist das Risiko 1000 mal höher.
Hatten wir auch schon - mir sind mindestens zwei Ärzte bekannt (einer HP, der andere nicht), die in 30 Jahren keinen einzigen Fall hatten - aber man muss es auch behandeln können - und das wird anscheinend nicht mehr gelehrt - wozu auch, wenn dieses Wissen nicht gebraucht werden soll.
sven23 hat geschrieben:im vorliegenden Fall ist es wohl ziemlich eindeutig
Mit Deinen Zahlen in der Tat. - Wenn man heute auf Masern-Impfung verzichten will, sollte man das nur dann tun, wenn das Meningitis-Risiko minimiert ist - das geht nur bei einem Arzt, der es kann. - Einfach Nicht-Impfen und dann nicht kompetent sein, wenn die Krankheit kommt, geht nicht.