Plakativ mal mit einem Blick über den Atlantik (um unser eigenes Land mal außen vor zu lassen):closs hat geschrieben:Ich weiß jetzt nicht, ob das passt: Aber in der FAZ stand vor 10 Jahren, dass es noch nie so viel verfügbares Wissen UND gleichzeitig soviel Ungebildetheit gegeben hätte wie heute. - Das ist mir spontan eingefallen als Replik auf Deine Ausführungen.Naqual hat geschrieben: Insgesamt gesehen haben wir schon einen hohen geisteswissenschaftlichen Stand erreicht.
Die USA haben Harvard, MIT, Westpoint UND eine Analphabetenzahl im zweistelligen Millionenbereich. In den Slums der Großstädte gibt es Gegenden, bei denen der Gesamtwortschatz der englischen Sprache bei vielen zwischen 30 (!) und 300 Worten liegt (und hierbei sind nicht anderssprachliche MInderheiten gemeint, wie z.B. "Latinos").
Kannst Du noch einen erklärenden Satz dazu ergänzen?Das gehört dazu - und das hat einmal mehr damit zu tun, was wir fälschlich "Aufklärung" nennen. Solange das Selbstmaß nicht bedient ist, kommt es an den Katzentisch. - Mich schmerzt, dass der ursprünglich uneingeschränkt gute Begriff der Aufklärung seit dem 19. Jh. so verhunzt worden ist.Naqual hat geschrieben: Dabei wird der fernasiatische Bereich (Indien, China) auch heute noch mit geradezu kolonialer Arroganz betrachtet.
Beide Absätze kann ich gut nachvollziehen..... Und dem kommt Hiob am Ende recht nahe - er begreift, dass er Teil eines Ganzen ist, das er nicht beherrschen kann.....
Wir haben vielmehr sehr viele pragmatische Disziplinen, aber keine geistigen Disziplinen mehr - wenn man das beispielsweise mit Leuten wie Meister Eckart vergleicht, möchte man im Boden versinken. Das war eine ganz andere Liga.
Wobei dies gerade die Theologie in besonderem Maße trifft. Also, ich meine das so:
Erkenntnis (Gnosis) krönt sich darin, dass der einzelne sich als Teil des Ganzen begreift mit Herz und Verstand. (Die Liebe zum Ganzen entspricht bei mir der Gottesliebe). Dazu muss der Einzelne sich kritisch erkennen und seine Entwicklungsmöglichkeiten für den Nächsten, mit dem Nächsten (Nächstenliebe). Also auch in Bezug auf Familie, Gruppen, Gemeinschaften, Staaten usw. Hiermit hätte ich eine geistige Grundlegung (sogar "fraktionsübergreifend").
Wo ist nun die Theologie? Warum schafft sie keine "umfassende Theorie der Liebe und ihrer Anwendung"?
Was macht man denn, wenn einer Schwierigkeiten zum Lieben hat? Was sollte er tun, WIE sich verändern?
Etwa dies und jenes Dogma glauben und ansonsten Beten und es wird ihm zufallen?
Also mir fällt da mehr zu, wenn ich bei den anderen Disziplinen wildere: Psychologie, Pädagogik, Soziologie.