AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑So 21. Jul 2019, 15:41
Das ist Blödsinn und hat mit einer wissenschaftlichen Vorgehensweise nichts zu tun.
Wenn es so WÄRE, hieße dies, dass es Wirklichkeits-Felder gibt, die für Wissenschaft nicht erreichbar sind.
AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑So 21. Jul 2019, 15:41
Ein Forschungsauftrag wäre es z.B. anhand der Bibel oder der Kirchen oder was auch immer zu ergründen, was Jesus aus Sicht der entsprechenden Quelle ist.
Nach welcher Methodik? (auch DAS sind Vorannahmen) - Wenn man Jesus aus Sicht der entsprechenden Quelle untersuchen will, muss man klären, WIE man das tut. - Tut man es, als sei Jesus nur menschlich oder als sei er auch göttlich? --- Man muss weiterhin klären, welchen Aussagewert die Quelle in Bezug auf das, was der Fall war, aus heutiger Sicht bedeuten kann, wenn es gleichzeitig den heilsgeschichtlichen Aspekt gibt - konkret: Sind die älteren Quellen die wirklichkeits-authentischeren oder einige jüngeren? - Hintergrund: Manches braucht Zeit, um verstanden zu werden. --- Mit 08/18 geht das nicht - man kann nicht eine Methodik runterschrubben und beanspruchen, dass es so gewesen sein muss, wie diese Methodik vorgibt.
AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑So 21. Jul 2019, 15:41
Zum Schluss kann man zum Ergebnis kommen: aus Sicht der Bibel ist Jesus nicht Gott, aus Sicht der meisten christlichen Kirchen ist Jesus Gott.
Das KANN ein ERgebnis sein - und jetzt kommt es wieder: Auf eine Vorannahme-Basis, dass die gewählten Untersuchungs-Wege authentisch zu dem sind, was WiRKLICH der Fall war.
Deshalb versuche ich doch ständig den Unterschied zwischen "methodischem Ergebnis" und "ontischer Realität" einzuschärfen - mit mäßigem Erfolg.
sven23 hat geschrieben: ↑So 21. Jul 2019, 15:57
Die historisch-kritische Forschung benötigt keine Glaubensbekenntnisse. Kanoniker dagegen schon, deshalb scheiden sie aus.
Falsch. - Die Kanoniker arbeiten, sobald sie wissenschaftlich arbeiten, NICHT mit Glaubensbekenntnissen, sondern mit Vorannahmen. - Dass diese Forscher privat an diese Vorannahmen auch glauben (auch Bultmann kann an seine methodischen Vorannahmen persönlich geglaubt haben), ist zweitrangig.
sven23 hat geschrieben: ↑So 21. Jul 2019, 15:57
Nix Plattform, sie ist die Auslegung der Texte.
Aber doch nur auf einem ganz bestimmten Level. - Erinnere Dich an die Kommission: Da steht drin, dass die HKM "unverzichtbar FÜR das Verständnis" sein - es steht dort wohlweislich NICHT, dass die Ergebnisse der HKM das Verständnis "SIND".
sven23 hat geschrieben: ↑So 21. Jul 2019, 15:57
Wer da seine Glaubensbekenntnisse drauf setzt, der darf sich Glaubensideologe nennen, aber nicht Wissenschaftler. Siehe Ratzinger und Berger.
Falsch. - Wenn Du die beiden "Ideologen" nennen wolltest, wären es Conzelmann und Metzinger auch - das führt nirgends hin. - Unterschiedliche Hermeneutiken sind keine "Ideologien".
sven23 hat geschrieben: ↑So 21. Jul 2019, 15:57
Also behalte in Erinnerung: evangelikale Schriftauslegung ist dumm und gefährlich. Die Bibel ist nicht die Lösung für alle Probleme dieser Welt, wie das die religiösen Fundamantalisten glauben. Im Gegenteil sind diese oft selbst das Problem.
Was hat das mit mir zu tun? - Diese Sätze sind gut (Einschränkung: Man müsste das Wort "evangelikal" differenziert anschauen). - Nicht klar ist mir, mit welchem Motiv Du Ratzinger-Aussagen gut findest.
sven23 hat geschrieben: ↑So 21. Jul 2019, 17:25
Closs wird das vermutlich nie begreifen. Es ist mir auch ein Rätsel, warum er für seinen Glauben die wissenschaftliche Absolution einfordert.
Allzu stark scheint sein Glaube dann doch nicht zu sein.
Traditionell hast Du zwei Schoten in einem Satz transportiert:
1) Es geht nicht darum, für den Glauben wissenschaftliche Absolution einzufordern - das ist ein in sich irrsinniger Gedanke. - Es geht vielmehr darum, dass man nicht die eine Weltanschauung als "wissenschaftlich" und die andere als "ideologisch" bezeichnen kann.
Das Problem: Das Denken des 20./21. Jh ist derart verkürzt, dass es überhaupt nicht mehr die Grundlagen versteht, auf denen es stattfindet - als Ersatz dafür nimmt man dann Neuronen.
2) Ob ein Glaube stark oder schwach ist, hängt nicht von wissenschaftlicher Assistenz ab. - Das wäre so, als ob man den "Sonntag" davon abhängig macht, ob eine Kuh "muh" macht.