Anton B. hat geschrieben: Die Behauptung der Existenz "weißer Schwäne" ist schon kein naturwissenschaftlicher Satz, wenn nicht Beobachtungsvorhersagen extrahierbar sind.
Schon klar - mir geht es darum, dass die Aussage "Ich kann eine Wirkung nachweisen, also ist Deine Behauptung 'Es wirkt nicht' ist falsifiziert" (= richtig) eine andere Qualität hat als "Ich kann keine Wirkung nachweisen, also ist Deine Behauptung "Es wirkt' falsifiziert" (= muss nicht richtig sein). - Ich verzeifle etwas, dass es unmöglich erscheint, diesen kategorialen Unterschied deutlich zu machen.
Anton B. hat geschrieben:Zum Beispiel untersucht die Philosophie ja auch, wie gerechtfertigt Annahmen sind.
"Gerechtfertigt" bezogen worauf? - Aus meiner Sicht wäre bspw. die descartsche Behauptung, dass der Mensch nur sein "Cogito" hat, mit dem er NICHT wissen kann, ob es Res extensae (= "Natur") gibt, logisch gerechtfertigt, da nicht widerlegbar. - Beziehst Du sowas mit ein?
Anton B. hat geschrieben:Kann man ja auch. Aber dann kommt die vernünftige Begründung.
Manchmal habe ich den Verdacht, dass man mit "vernünftig" dasselbe meint wie "naturalistisch nachprüfbar" - das wäre selbstverständlich ein grandioser Irrtum.
Anton B. hat geschrieben:Doch. Genau so "sieht man sich".
Das ist selbst nach 500 Seiten "Teufelszeug" nicht am Ansatz erkennbar.
Anton B. hat geschrieben:Ist Wissenschaft in dem aufgezeigten Rahmen.
Richtig - wie überall, also auch in der Naturwissenschaft und der HKM.
Anton B. hat geschrieben:Nein. Die HKM hat als wissenschaftliche Disziplin ober Methodik den Anspruch, vernünftig zu begründen.
Du sitzt hier einer Urban Legend auf - "vernünftig" begründet die kanonische Exegese genauso (innerhalb ihres aufgezeigten Rahmens). - Und immer wieder: Was meinst Du mit "vernünftig"?
Anton B. hat geschrieben:Sie setzt auf und begründet sich unter anderem über das Wissen der fundamentalen Naturwissenschaften Physik und Chemie.
Dieser Anteil ist unbestritten - dafür wird sie auch von der RKK geschätzt.
Anton B. hat geschrieben: Dazu gehört, die Begründungsstruktur offenzulegen und willkürliche Annahmen und Setzungen aufzuzählen.
Das macht doch die kanonisches Exegese ebenfalls - beide machen es im jeweils (per Setzung - oder nenne es meinetwegen "Arbeitshypothese) im aufgezeigten Rahmen.
Anton B. hat geschrieben:Die kritische Methodik wird vernünftig begründet. Wo ist da innerhalb "Wissenschaft" etwas willkürlich angenommen?
Da die HKM basiert ist auf einer Methodik, für die Transzendentes irrelevant sein muss (= Setzung), kann sie die Historie nur so interpretieren, als wäre Jesus nur Mensch. - Das führt dazu, dass die auf Sachebene einvernehmliche Quellenlage vollkommen unterschiedlich interpretiert wird - jeweils vernünftig im Sinne der unterschiedlichen Setzung - "wir interpetrieren, als wäre Jesus Mensch (bis nachgewiesen ist, dass er Gott ist - was natürlich prinzipiell nicht geht)" versus "wir interpetieren Jesus, als wäre er göttlich".
Ergebnis: Bei gleicher Sachebene kann vollkommen Unterschiedliches rauskommen - und tut es auch - jeweils vernünftig.
Anton B. hat geschrieben:Wir bezeichnen als erfolgte "Falsifikation" eine mit Aufwand betriebene Unternehmung, die einen Unterschied zwischen Beobachtungsvorhersage und tatsächlicher Beobachtung aufzeigt.
Klar - dann ist ("negativ")"Falsifikation" (= "Wir können Deine Behauptung wissenschaftlich nicht bestätigen") eine methodische Angelegenheit und nicht notwendigerweise eine ontische Angelegenheit (= "es könnte methodisch falsifiziert sein, aber trotzdem in Wirklichkeit ganz anders sein) - aber so wird dieser Begriff "Falsifikation" in der Kommunikation nicht transportiert: Dort wird transportiert, dass methodische und ontische Falsifikation desselbe seien.
Anton B. hat geschrieben:Weil sich in konkreten Fällen wenig damit begründen lässt?
Das ist wieder pragmatisch gedacht - das funktioniert oft, aber nicht immer.
Pluto hat geschrieben:Besser... als was?
Besser als "HP ist als Wirkgröße ontisch, also unwiderruflich widerlegt".
Pluto hat geschrieben:Nein. Es wird genau so kommuniziert. Ich vermute, du hörst liest nicht, wenn man es dir schreibt. Z.B. hier...
Ja - da hst Du Dich differenziert ausgedrückt - das ist NICHT die Regel in den Gesprächen zwischen naturalistisch und transzendent denkenden Menschen.