Homöopathie II

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closs
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#251 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Mo 31. Mär 2014, 07:51

Münek hat geschrieben:Materie als "Geistträger". :shock: Da bin ich mal gespannt!
Naja - da musst Du nicht lange suchen: Das ist die heutige Zeit, die Geist ausschließlich als Folge von Materie definiert. - Insofern hat aus meiner Sicht Europa den Status als geistige Hochkultur verloren, den sie bis ins 18./19. Jh. halten konnte.

Münek hat geschrieben:Je älter Kant wurde, desto mehr fiel er vom Glauben an einen persönlichen Gott ab, zuletzt ganz und gar!
Das ist irreführend - Kant hat sich ziemlich am Ende seines Lebens darüber beklagt, dass er sein eigentliches Ziel, eine metaphysische Philosophie zu schreiben, nicht erreichen konnte, weil er für das Sortieren der Vernunft zu viel Zeit seines Lebens gebraucht habe.

Münek hat geschrieben:Nüchternheit ist hier gefragt! Scheint für Dich ein absolutes Fremdwort zu sein.
Leider nein - habe in den letzten fast 9 Jahren keinen einzigen Tropfen Alkohol getrunken.

sven23 hat geschrieben: dann entsteht diese Lücke erst gar nicht.
Die Wirk-Kraft der HP im Alltag wäre also voll und ganz mit allopathischer Interpretation der HP erklärt? - Placebo-Wirkung als Giga-Liner?

sven23 hat geschrieben: Aber es ändert nichts daran, daß Heidegger einer Neubewertung unterworfen werden muß
Momentan sieht es eher so aus, als könnte er besser weg kommen als früher. Wenn, dann deshalb, weil man etwas realistischer mit der Nazi-Zeit umgeht - zumindest als Ausländer.

sven23 hat geschrieben: Für Experten ist die HP längst erledigt.
Und so wird sich jeder achselzuckend sich selbst zuwenden und der vertanen Zeit nachtrauern, die er der Missionierung gewidmet hat.

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Münek
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#252 Re: Homöopathie II

Beitrag von Münek » Mo 31. Mär 2014, 09:46

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Materie als "Geistträger". :shock: Da bin ich mal gespannt!
Naja - da musst Du nicht lange suchen: Das ist die heutige Zeit, die Geist ausschließlich als Folge von Materie definiert. - Insofern hat aus meiner Sicht Europa den Status als geistige Hochkultur verloren, den sie bis ins 18./19. Jh. halten konnte.

Sorry, ich meinte es natürlich genau umgekehrt. 8-)

Also nochmals: Nenne mir bitte Hochkulturen, nach deren Selbstverständnis
die Welt das Produkt von Geist war.

Dass die Europäer den biblischen Schöpungsmythos bis zur Aufklärung für ba-
re Münze nahmen, zeichnet sie gewiss nicht als "geistige Hochkultur" aus. :lol: :lol: :lol:

Im Gegenteil.

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#253 Re: Homöopathie II

Beitrag von Münek » Mo 31. Mär 2014, 10:08

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Je älter Kant wurde, desto mehr fiel er vom Glauben an einen persönlichen Gott ab, zuletzt ganz und gar!
Das ist irreführend - Kant hat sich ziemlich am Ende seines Lebens darüber beklagt, dass er sein eigentliches Ziel, eine metaphysische Philosophie zu schreiben, nicht erreichen konnte, weil er für das Sortieren der Vernunft zu viel Zeit seines Lebens gebraucht habe.

Du solltest redlicherweise nicht von Irreführung sprechen, sondern stattdes-
sen einen Blick in die von mir erwähnte religionsphilosophische Schrift von
Kant werfen - und Dich eines Besseren belehren lassen.

Dass der Königsberger Philosoph zum Ende seines Lebens beabsichtigte, eine
Abhandlung über die Metaphysik zu schreiben, hat mit seiner Ablehnung eines
persönlichen Gottes
nicht das Geringste zu tun.

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#254 Re: Homöopathie II

Beitrag von Scrypton » Mo 31. Mär 2014, 10:29

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Welche "Hochkultur" meinst du eigentlich?
Diejenigen, die in der Materie nicht den Erzeuger von Geist, sondern den Träger von Geist verstehen.
Welche Hochkulturen wären das?

closs hat geschrieben:Wir sind in dem ganz merkwürdigen Dilemma, das die heutige Zeit (der westlichen Hemisphäre) ihre rein materialistische Weltanschauung als kulturellen Fortschritt versteht
Das ist kein Dilemma; außer natürlich für dich, der an metaphysischen Traumwelten festhält - komme was wolle! ;)

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Welche denn?
Barbara hat welche zitiert
Keine, die das aufzeigen was du dir wünscht.

closs hat geschrieben:deshalb deren Einschätzung, dass es eine "Patt-Situation" in der Einschätzung von HP gäbe.
Und "deshalb" ist diese/deine Einschätzung auch völlig falsch.

closs hat geschrieben:Wie gesagt: Wenn sich die Wirkung von HP-Behandlung rein über Placebo und andere Effekte erklären lässt, soll es mir recht sein.
Na also, Thema geklärt.

closs hat geschrieben:Aber dann muss auch geklärt werden, warum sich Eltern serienweise ihre Kinder beim HP-Arzt heilen lassen, weil's vorher schulmedizinisch niht geklappt hat.
Kurtchen, es gibt auch die umgekehrte Situation: Menschen wechseln wieder vom HP-Arzt zur Schulmedizin, weil die HP ihnen nicht hilft!

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#255 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Mo 31. Mär 2014, 11:26

Darkside hat geschrieben:Welche Hochkulturen wären das?
Beispielweise das Judentum und das Europa bis ins 19. Jh - Kant und die Romantik könnte man als Endpunkte sehen.

Darkside hat geschrieben:Das ist kein Dilemma
Eben - aus Sicht des 20./21. Jh ist das eben KEIN Dilemma - im Gegenteil.

Darkside hat geschrieben: es gibt auch die umgekehrte Situation: Menschen wechseln wieder vom HP-Arzt zur Schulmedizin, weil die HP ihnen nicht hilft!
Selbstverständlich - es ging ja nie gegen die Schulmedizin an sich, sondern dass die HP-Behandlung in etlichen Krankheitsbereichen gleichwertig, manchmal sogar besser ist.

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#256 Re: Homöopathie II

Beitrag von Scrypton » Mo 31. Mär 2014, 11:34

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Welche Hochkulturen wären das?
Beispielweise das Judentum und das Europa bis ins 19. Jh
Das sind keine Hochkulturen.
Also noch einmal: Welche Hochkulturen?

Merke: Religion != Hochkultur.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Das ist kein Dilemma; außer natürlich für dich, der an metaphysischen Traumwelten festhält - komme was wolle!
Eben
:D

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: es gibt auch die umgekehrte Situation: Menschen wechseln wieder vom HP-Arzt zur Schulmedizin, weil die HP ihnen nicht hilft!
Selbstverständlich - es ging ja nie gegen die Schulmedizin an sich, sondern dass die HP-Behandlung in etlichen Krankheitsbereichen gleichwertig, manchmal sogar besser ist.
Das kannst du so oft behaupten wie du möchtest - es ist und bleibt eine Behauptung! :)

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#257 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Mo 31. Mär 2014, 11:39

Darkside hat geschrieben:Das sind keine Hochkulturen.
Ach so - das sind KEINE Hochkulturen. - Dann muss ich aber zurückfragen: Was sind nach Deinen Koordinaten Hochkulturen? - Jetzt sage bitte nicht "Hefekulturen".

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#258 Re: Homöopathie II

Beitrag von Scrypton » Mo 31. Mär 2014, 11:42

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Das sind keine Hochkulturen.
Ach so - das sind KEINE Hochkulturen. - Dann muss ich aber zurückfragen: Was sind nach Deinen Koordinaten Hochkulturen?
http://de.wikipedia.org/wiki/Hochkultur ... nschaft%29

Weiterhin gilt: Hochkultur != Religion.

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#259 Re: Homöopathie II

Beitrag von sven23 » Mo 31. Mär 2014, 11:54

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: dann entsteht diese Lücke erst gar nicht.
Die Wirk-Kraft der HP im Alltag wäre also voll und ganz mit allopathischer Interpretation der HP erklärt? - Placebo-Wirkung als Giga-Liner?.

Der Placeboeffekt ist doch nicht aussschließich an die Allopathie gekoppelt. Außerdem gibt es noch zahlreiche andere Faktoren, aber das hatten wir ja schon x-mal.


closs hat geschrieben: Und so wird sich jeder achselzuckend sich selbst zuwenden und der vertanen Zeit nachtrauern, die er der Missionierung gewidmet hat.
Es geht nicht um Missionierung, sondern um Aufklärung gegen Aberglauben.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#260 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Mo 31. Mär 2014, 16:11

sven23 hat geschrieben:Es geht nicht um Missionierung, sondern um Aufklärung gegen Aberglauben.
Diesen Satz habe ich früher x-mal von HP-Ärzten gehört. :lol:

sven23 hat geschrieben:Der Placeboeffekt ist doch nicht aussschließich an die Allopathie gekoppelt.
Natürlich nicht - aber er muss (nach Deinen Aussagen) so stark sein, dass er in vielen Fällen von seiner Wirksamkeit her nicht von Allopathie unterscheidbar zu sein scheint.

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