Homöopathie

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sven23
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#1961 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mo 3. Mär 2014, 13:32

closs hat geschrieben:Angenommen, Deine Aussage ist richtig. - Dann ginge es trotzdem erst los - denn solche Mittel werden ja nicht geprüft, um sie danach ins Museum zu stecken, sondern weil sie heilen sollen.

Mann oh mann, ist das so schwer? Die "Prüfung" beeinhaltet ja auch die Zuschreibung zu einer bestimmten Krankheit. Auch diese Zuschreibung kann dann nicht korrekt sein. Es sei denn, man schreibt jeder Substanz so ein breites Wirkspektrum zu, daß es zwangläufig zu Überschneidungen kommen muß.

closs hat geschrieben: Dann fällt halt ein Präparat auch mal durch. - Aber nicht deshalb, weil es zweifelhaft geprüft wurde, sondern weil es nichts taugt.

Kannst du einen einzigen Fall aus der Literatur benennen, aus dem hervorgeht, daß ein Präparat nichts getaugt hat und es deshalb ausgemustert wurde?
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Anton B.
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#1962 Re: Homöopathie

Beitrag von Anton B. » Mo 3. Mär 2014, 13:34

closs hat geschrieben:Rein pragmatisch gehe ich davon aus, dass ein erfahrener HP-Arzt in relativ kurzer Zeit merkt, ob ein neues Präparat funzt oder nicht - und dann gibt es auch diesbezügliche Rückmeldungen. Dann fällt halt ein Präparat auch mal durch. - Aber nicht deshalb, weil es zweifelhaft geprüft wurde, sondern weil es nichts taugt.
Rein pragmatisch gehe ich davon aus, dass jede neue Theorie aus den Gebieten der Geologie und Paläontologie von einem erfahrenen Praktiker -- wie unserem Erwin beispielsweise -- vor der Publikation geprüft wird. Der merkt schon, ob es funzt oder nicht. Und wenn der dann den Imprimatur erteilt, können die Druckstöcke hergerichtet werden.
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Scrypton
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#1963 Re: Homöopathie

Beitrag von Scrypton » Mo 3. Mär 2014, 13:44

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Dann fällt halt ein Präparat auch mal durch. - Aber nicht deshalb, weil es zweifelhaft geprüft wurde, sondern weil es nichts taugt.
Kannst du einen einzigen Fall aus der Literatur benennen, aus dem hervorgeht, daß ein Präparat nichts getaugt hat und es deshalb ausgemustert wurde?
Nein, kann er nicht - weil er hier mit Strohmännern argumentiert.

Wetten? :D

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#1964 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Mo 3. Mär 2014, 13:57

Anton B. hat geschrieben:Praktiker
Erwin ist aber kein Experte für Geologie - HP-Ärzte sind aber Experten für HP - das ist schon ein Unterschied.

Glaubst Du wirklich, dass ein Arzt das Wissen seiner langen Ausbildung wegwirft, wenn er zusätzlich HP einsetzt?

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#1965 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Mo 3. Mär 2014, 14:03

sven23 hat geschrieben: Es sei denn, man schreibt jeder Substanz so ein breites Wirkspektrum zu, daß es zwangläufig zu Überschneidungen kommen muß.
Das wäre sehr untypisch.

sven23 hat geschrieben: Auch diese Zuschreibung kann dann nicht korrekt sein.
Moment: Wie ich die HP verstehe, sieht sie Mängel im Verfahren - was nicht heissen muss, dass sie inhaltlich Mängel sieht. - Es scheint mir so, dass man neue Präparate auf Erfahrungswerten aufbauend kreiiert und ZUSÄTZLICH gerne ein für Naturwissenschaftler nachvollziehbares Verfahren dazu hätte.

sven23 hat geschrieben:Kannst du einen einzigen Fall aus der Literatur benennen, aus dem hervorgeht, daß ein Präparat nichts getaugt hat und es deshalb ausgemustert wurde?
Ich lese keine diesbezügliche Literatur - mich darfst Du nur zur Praxis befragen - und auch da kann ich nicht immer Antwort geben. - Konkret zu Deiner Frage hier:

Ja - ich habe einige Male gehört, dass ein neues Präparat nicht so gut bei den HP-Ärzten ankam (und sie es dann auch nicht mehr benutzt haben). - Umgekehrt gab es auch mal Begeisterungs-Stürme, weil da ein anderes neue Präparat da war, das voll eingeschlagen hat. - HP-Ärzte sind normaleweise NICHT mit der Entwicklung von Präparaten beschäftigt.

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#1966 Re: Homöopathie

Beitrag von Scrypton » Mo 3. Mär 2014, 14:05

Wette gewonnen... :D

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#1967 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mo 3. Mär 2014, 14:09

closs hat geschrieben:
Glaubst Du wirklich, dass ein Arzt das Wissen seiner langen Ausbildung wegwirft, wenn er zusätzlich HP einsetzt?

Das wollen wir nicht hoffen, sonst hätte er gleich Heilpraktiker werden können und der Steuerzahler hätte viel Geld für seine Ausbildung gespart. :lol:
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#1968 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mo 3. Mär 2014, 14:16

closs hat geschrieben: Wie ich die HP verstehe, sieht sie Mängel im Verfahren - was nicht heissen muss, dass sie inhaltlich Mängel sieht. - Es scheint mir so, dass man neue Präparate auf Erfahrungswerten aufbauend kreiiert und ZUSÄTZLICH gerne ein für Naturwissenschaftler nachvollziehbares Verfahren dazu hätte.

Selbstkritik ist mir bei HP-Gläubigen bis jetzt noch nicht begegnet. Wo hast du gehört, daß HP selber Mängel im Verfahren sieht?????


closs hat geschrieben: Ja - ich habe einige Male gehört, dass ein neues Präparat nicht so gut bei den HP-Ärzten ankam (und sie es dann auch nicht mehr benutzt haben). - Umgekehrt gab es auch mal Begeisterungs-Stürme, weil da ein anderes neue Präparat da war, das voll eingeschlagen hat. - HP-Ärzte sind normaleweise NICHT mit der Entwicklung von Präparaten beschäftigt.

Also wieder mal Hörensagen und anekdotische Evidenz.
Wieso wundert es mich eigentlich nicht, daß Darkside die Wette gewonnen hat? :lol:
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#1969 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mo 3. Mär 2014, 14:28

Closs fordert immer wieder, daß man Krankenakten von HP Patienten durchforsten soll, um statistisches Material zusammenstellen zu können.
Edzard Ernst, der erste Inhaber einer Lehrstuhls für Alternativmedizin an der Universität von Exeter hat genau dies getan als Mitglied einer Forschungsgruppe. Dabei sammelten sie Daten von 1159 Patienten, die zwischen 1978 und 2010 in 17 Ländern (darunter auch Deutschland) schlechte Erfahrungen mit der Homöopathie gemacht hatten.
"Die Mehrzahl der teils starken Nebenwirkungen waren allergische Reaktionen und Vergiftungen - die in der Regel bei lediglich geringfügig verdünnten Ausgangsstoffen auftraten. Dazu zählen in der Homöopathie auch giftige Schwermetalle wie Arsen, Kadmium oder Quecksilber sowie andere toxische Substanzen wie eben Kerosin."
Quelle

Homöopathie kann auch Schaden anrichten bei sog. Niedrigpotenzen.
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#1970 Re: Homöopathie

Beitrag von Anton B. » Mo 3. Mär 2014, 14:41

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Praktiker
Erwin ist aber kein Experte für Geologie - HP-Ärzte sind aber Experten für HP - das ist schon ein Unterschied.
Erwin hält sich aber für einen. Und, ob Erwin oder Anton, es wäre egal: Du wählst "den" HP-Arzt als Referenz für etwas. Er bürgt sozusagen mit seinem guten Namen, seiner Ausbildung usw. Das ist aber doch kein ausreichendes Prinzip, um "Sachstände" festzustellen und danach verbindlich festzulegen.

Es ist doch mal wieder das leidige Thema der Methodik.
Zuletzt geändert von Anton B. am Mo 3. Mär 2014, 14:50, insgesamt 1-mal geändert.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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