Homöopathie

Ethik und Moral
Medizin & Krankheit
barbara
Beiträge: 3269
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:07
Kontaktdaten:

#1871 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » So 2. Mär 2014, 12:01

sven23 hat geschrieben: Nö, nicht wirklich.

Doch, hatten wir, da kannst du leugnen, solange du willst.

Aber eben: du bist mehr interessiert daran, deine Vorstellungen aufrecht zu erhalten, als die Wahrheit der Welt und der Natur anzuerkennen.

gruss, barbara

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#1872 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » So 2. Mär 2014, 12:20

barbara hat geschrieben: Doch, hatten wir, da kannst du leugnen, solange du willst.

Wir hatten bisher anekdotischen Evidenzen, mehr nicht.

barbara hat geschrieben: Aber eben: du bist mehr interessiert daran, deine Vorstellungen aufrecht zu erhalten, als die Wahrheit der Welt und der Natur anzuerkennen.

gruss, barbara

Ich bin an wissenschaftlichen Kriterien interessiert, da mache ich keine Kompromisse.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

barbara
Beiträge: 3269
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:07
Kontaktdaten:

#1873 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » So 2. Mär 2014, 12:29

sven23 hat geschrieben: Wir hatten bisher anekdotischen Evidenzen, mehr nicht.

Eben, die müssten mal aufgearbeitet werden nach wissenschaftlichen Kriterien. Hatten wir auch schon diskutiert und darin sind wir uns wohl einig. hoffe ich mal.

Aber bevor das nicht gemacht wurde (und ich kenne keinen Fall, wo das gemacht wurde - kennst du ein solches Beispiel?), kann man eben keine wissenschaftlich fundierten Aussagen über die Wirksamkeit der Homöopathie machen, weder im Positiven noch im Negativen.

gruss, barbara

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#1874 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » So 2. Mär 2014, 12:35

barbara hat geschrieben:
Eben, die müssten mal aufgearbeitet werden nach wissenschaftlichen Kriterien. Hatten wir auch schon diskutiert und darin sind wir uns wohl einig. hoffe ich mal.

Aber bevor das nicht gemacht wurde (und ich kenne keinen Fall, wo das gemacht wurde - kennst du ein solches Beispiel?), kann man eben keine wissenschaftlich fundierten Aussagen über die Wirksamkeit der Homöopathie machen, weder im Positiven noch im Negativen.

gruss, barbara

Natürlich kann man das machen, man darf aber nicht erwarten, daß man dadurch belastbare und wissenschaftlich verwertbare Daten bekommt, sonst hätte man das längst gemacht.
Die Anforderungen sind eben höher und die sollten auch nicht heruntergesetzt werden.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

barbara
Beiträge: 3269
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:07
Kontaktdaten:

#1875 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » So 2. Mär 2014, 12:42

sven23 hat geschrieben: Natürlich kann man das machen, man darf aber nicht erwarten, daß man dadurch belastbare und wissenschaftlich verwertbare Daten bekommt, sonst hätte man das längst gemacht.
Die Anforderungen sind eben höher und die sollten auch nicht heruntergesetzt werden.

Natürlich kriegt man durch die Auswertung von bestehenden Dokumenten wissenschaftlich belastbare Daten. Wie, glaubst du eigentlich, dass Archäologie und Geschichte und Astronomie arbeiten? Die können ja auch nicht Dinge im Labor nachstellen - oder nur sehr begrenzt - sondern sind darauf angewiesen, aus bestehenden Dokumenten (Texte, Gegenstände) ihre Infos zu holen.

Und das "hätte man längst gemacht" - welcher "man"? - Jene, die wirklich viel Geld haben (die Pharmas), die interessieren sich nicht dafür, aus naheliegenden Gründen. Jene, die sich dafür interessieren, haben nicht notwendigerweise das Geld dafür. Viele werden sich auch sagen, dass ihre Zeit sinnvoller eingesetzt ist beim Behandeln von Patienten, und nicht etwa beim Wälzen von Papieren, um irgendwelchen Wissenschaftlern, die keine Ahnung von der Praxis haben, etwas zu beweisen, woran sie eh nicht glauben wollen.

Aber es kann schon sein, dass es solche Dokumentationen mit Auswertung gibt, und wir sie einfach nicht kennen.

gruss, barbara

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#1876 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » So 2. Mär 2014, 12:56

barbara hat geschrieben:
Natürlich kriegt man durch die Auswertung von bestehenden Dokumenten wissenschaftlich belastbare Daten. Wie, glaubst du eigentlich, dass Archäologie und Geschichte und Astronomie arbeiten? Die können ja auch nicht Dinge im Labor nachstellen - oder nur sehr begrenzt - sondern sind darauf angewiesen, aus bestehenden Dokumenten (Texte, Gegenstände) ihre Infos zu holen.

Das geht in der Medizin nur bedingt, besonders wenn es um Nuancen im Placeboeffekt geht. Sonst könnte man auch würfeln.
Eins muß doch klar sein: wenn man den Anspruch der Wissenschaftlichkeit erhebt, muß man sich auch mit den Kriterien der Wissenschaft messen lassen.

barbara hat geschrieben: Und das "hätte man längst gemacht" - welcher "man"? - Jene, die wirklich viel Geld haben (die Pharmas), die interessieren sich nicht dafür, aus naheliegenden Gründen. Jene, die sich dafür interessieren, haben nicht notwendigerweise das Geld dafür. Viele werden sich auch sagen, dass ihre Zeit sinnvoller eingesetzt ist beim Behandeln von Patienten, und nicht etwa beim Wälzen von Papieren, um irgendwelchen Wissenschaftlern, die keine Ahnung von der Praxis haben, etwas zu beweisen, woran sie eh nicht glauben wollen.

So klamm ist die Hp Seite nun auch wieder nicht. Es gibt eine Reihe von Stiftungen (du hattest eben selbst auf eine verlinkt) die schon Gelder in die Hand nehmen könnten, wenn sie denn wollten. Aber man hat den Eindruck, daß HP ganz gut mit dem Status Quo leben kann. Die 20000 Heilpraktiker in Deutschland haben ihren treuen Kundenkreis, warum das aufs Spiel setzen? Da kann man nur verlieren.

Wie wichtig es ist, den menschlichen Einfluß in Studien möglichst weit zurückzudrängen, zeigt Harald Lesch auf seiner Internetseite.

http://www.zdf.de/Leschs-Kosmos/Hat-Was ... 67880.html
Zuletzt geändert von sven23 am So 2. Mär 2014, 13:15, insgesamt 1-mal geändert.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

barbara
Beiträge: 3269
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:07
Kontaktdaten:

#1877 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » So 2. Mär 2014, 13:14

sven23 hat geschrieben:
Das geht in der Medizin nur bedingt, besonders wenn es um Nuancen im Placeboeffekt geht.

und warum denn das? Erklär das doch mal im Detail, bitte, warum für medizin nicht gut genug sein soll, was für Geschichte und Astronomie gut genug ist.



Eins muß doch klar sein: wenn man den Anspruch der Wissenschaftlichkeit erhebt, muß man sich auch mit den Kriterien der Wissenschaft messen lassen.

in der Tat, in der Tat. Geschichte und Astronomie SIND doch Wissenschaften, oder?



So klamm ist die Hp Seite nun auch wieder nicht. Es gibt eine Reihe von Stiftungen (du hattest eben selbst auf eine verlinkt) die schon Gelder in die Hand nehmen könnten, wenn sie denn wollten. Aber man hat den Eindruck, daß HP ganz gut mit dem Status Quo leben kann. Die 20000 Heilpraktiker in Deutschland haben ihren treuen Kundenkreis, warum das aufs Spiel setzen? Da kann man nur verlieren.

Das stimmt so nicht, es gibt auch einiges zu gewinnen. Konkret die Töpfe der Krankenkassen, die aktuell von der Schulmedizin so eifersüchtig gehütet werden. Nicht zuletzt, indem die Prüfungen für Arzneimittel extrem teuer gestaltet werden, sodass kleinere Methoden kaum eine Chance haben, da überhaupt reinzukommen.

aber gut, anderes Thema.

Tatsache ist, Homöopathen arbeiten grösstenteils im freien Markt und werden von ihren Klienten direkt bezahlt. Ökonomen pflegen in solchen Fällen zu begründen, dass nur jene Produkte sich durchsetzen, die auch Gefallen finden bei den Kunden... was ganz offensichtlich der Fall ist. Viele Leute sind bereit, für Homöpathie Geld in die Hand zu nehmen, zusätzlich zu den obligatorischen Abgaben für Gesundheit.

gruss, barbara

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#1878 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » So 2. Mär 2014, 13:29

barbara hat geschrieben:
und warum denn das? Erklär das doch mal im Detail, bitte, warum für medizin nicht gut genug sein soll, was für Geschichte und Astronomie gut genug ist.

Weil es den Auswertungen um jeden Prozentpunkt geht. Wenn sich Astronomen bei der Entfernung einer Galaxie um 10% verschätzen, ist das nicht so schlimm. In medizinischen Studien können das schon Welten sein.

Leider zahlen schon etliche Krankenkassen für HP. Da bin ich mit Teilen der Politik einer Meinung, daß man ihnen das verbieten sollte, solange HP nicht die Wirksameit nachgewiesen hat.
Zuletzt geändert von sven23 am So 2. Mär 2014, 13:30, insgesamt 1-mal geändert.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Anton B.
Beiträge: 2792
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 16:20

#1879 Re: Homöopathie

Beitrag von Anton B. » So 2. Mär 2014, 13:30

barbara hat geschrieben:
closs hat geschrieben: Als ich damals meine Sulphur-Gabe D12 (o.ä.) gegen Gastritis mit großem Heilerfolg bekommen habe UND man hätte dasselbe 100 Leuten auf der Straße gegeben, wäre bei diesen 100 Leuten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit NICHTS passiert - sie hätten genauso einen Schluck aus einer Wasserflasche nehmen können. - Warum? - Weil die Wahrscheinlichkeit sehr, sehr gering gewesen wäre, dass unter diesen 100 Leuten einer dabei gewesen sei, der das selbe Krankheitsbild und die selbe Typisierung (per Fragebogen, etc.) gehabt hätte. - Das wäre ein purer Zufall gewesen.

Ja.

Und vermutlich hätte man das auch noch mit 1000 oder 10000 Menschen machen können, mit demselben Resultat - dass dieses Medikament in dieser Potenzierung eben nur auf dich in diesem gegebenen Moment passte, und sonst niemanden.
Und wenn ich 10mal im Roulette auf "Rot" setze und es kommt 10mal hintereinander "Rot, dann hat es auch nur auf mich in diesem gegebenen Moment und sonst niemanden gepasst. Womöglich bin ich dann der Ansicht, es würde immer nur "Rot" kommen.

Außerdem haben wir immer noch keine reputable Belege, dass die Homöopathie aus Innensicht genau so funktioniert, wie Du und closs es hier darstellen. Wo wird die HP eigentlich reputabel aus dere Sicht der Homöopathen beschrieben? Gibt es sowas überhaupt?

barbara hat geschrieben:
Eins muß doch klar sein: wenn man den Anspruch der Wissenschaftlichkeit erhebt, muß man sich auch mit den Kriterien der Wissenschaft messen lassen.

in der Tat, in der Tat. Geschichte und Astronomie SIND doch Wissenschaften, oder?
Das ist wohl so. Aber Du musst auch wissen, wie sie funktionieren.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#1880 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » So 2. Mär 2014, 13:36

barbara hat geschrieben:Geschichte und Astronomie SIND doch Wissenschaften, oder?
Wie wahr :)
Das sind Evolutionsbiologie und Geologie ebenfalls.
Was diese Disziplinen hervorhebt ist ihre Fähigkeit überprüfbare und reproduzierbare Vorhersagen zu machen.

Ökonomen pflegen in solchen Fällen zu begründen, dass nur jene Produkte sich durchsetzen, die auch Gefallen finden bei den Kunden...
Hmm... geht es um Gefallen oder um Wirkung?
Viele Leute sind bereit, für Homöpathie Geld in die Hand zu nehmen, zusätzlich zu den obligatorischen Abgaben für Gesundheit.
Andere geben das Geld lieber für Schokolade aus. Das macht auch glücklich, und ist dazu meist billiger.
Der Nachteil: Schokolade macht dick. :(
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Gesperrt