Homöopathie

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barbara
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#1861 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » So 2. Mär 2014, 10:06

sven23 hat geschrieben: Das sagte ich ja, trotzdem ist es eine Momentaufnahme und vor allem fehlen Vergleichszeiträume, war noch viel wichtiger wäre.

Wenn das so ist, muss man die schulmedizinischen Medikamente gleichermassen kritisieren. Auch wenn die gesamte Testphase meist ziemlich lang geht, so ist die Dauer der einzelnen Studie begrenzt. Studien über mehrere Jahre - da ja Patienten oft über mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte ein Medikament einnehmen - gibt es nicht.



Warum konnte Hahnemanns Chinarindenversuch bis heute nicht reproduziert werden? Es wird vermutet, daß er allergisch auf Chinarinde reagiert und daraus die falschen Schlüsse zog.

Eben: Falsche Erstbeobachtung, aber das Prinzip hat dann beim Rest dann eben doch funktioniert. Die Homöopathie hängt sich ja nicht an diesem einzelnen Erstversuch auf, sondern an der riesigen Menge von Patienten, die krank in die Praxis rein kamen und gesund wieder raus gingen.


Beispiel: ein Katzenhaarallergiker bekommt Schnupfen von Katzenhaaren. Sollte man ihm deshalb Katzenhaare gegen Schnupfen verschreiben? :lol: Das simile-Prinzip entbehrt jeder wissenschaflichen Grundlage.

Das gibt's in der Homöopathie, nennt sich "Nosoden"

Und wiederum: Wissenschaft beruht auf dem, was funktioniert, und nicht auf Meinungen von Leuten über das, was ihrer Meinung nach funktionieren sollte.

Hat man auch bei Einstein gesehen, mit seinen ungewöhnlichen Ideen, de rwurde bei Vorträgen auch schon mal mit faulem Gemüse beworfen und er solle seine, äh, "jüdische Physik" gefälligst anderswo machen. Schlicht weil die Ideen so unglaublich und weit hergeholt sind.


Das mag ja alles stimmen, aber was nützt das, wenn das Grundprinzip schon falsch ist?

Für ein "falsches" Prinzip ist es erstaunlich erfolgreich.

Aber hier sprichst du nicht als wissenschaftlich denkender Mensch, hier sprichst du als einer, der ein Vorurteil hat und das nicht loslassen kann oder will.

Aber in einem Punkt hast du Recht und darauf sollte man unbedingt noch mal hinweisen. In allen Studien werden ausschließlich die Globuli geprüft. Die mentalen und emotionalen Aspekte, die du ansprichst, müssen in solchen Studien auch außen vor bleiben, weil sie schwer zu fassen sind. Es geht ausschließlich um die globuli.

Globuli, also Medikamente, haben körperliche, emotionale und mentale Wirkungen. Die ALLE in der Arzneimittelprüfung abgefragt werden. Wenn Globuli (bzw homöopathische Zubereitungen, die auf die Globuli aufgetragen wurden) geprüft werden, werden natürlich nicht nur die körperlichen Wirkungen notiert, sondern alle Wirkungen.

edit:
http://www.carstens-stiftung.de/artikel ... ungen.html

gruss, barbara

Pluto
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#1862 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » So 2. Mär 2014, 10:32

barbara hat geschrieben:Für ein "falsches" Prinzip ist es erstaunlich erfolgreich.
Das ist der Islam auch. ;)

Globuli, also Medikamente, haben körperliche, emotionale und mentale Wirkungen.
Also, bei mir hat Schokoalade eine ähnlich stimulierende Wirkung.
Und wichtiger... man kann die Wirkung von Schokolade in klinischen Tests sogar nachweisen. :mrgreen:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#1863 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » So 2. Mär 2014, 10:39

barbara hat geschrieben:
Wenn das so ist, muss man die schulmedizinischen Medikamente gleichermassen kritisieren. Auch wenn die gesamte Testphase meist ziemlich lang geht, so ist die Dauer der einzelnen Studie begrenzt. Studien über mehrere Jahre - da ja Patienten oft über mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte ein Medikament einnehmen - gibt es nicht.

Das stimmt so nicht. Es gab und gibt auch eine Reihe von Langzeitstudien. Beobachtungsstudien sind aber nicht so aussagekräftig, weil die Randbedingungen nicht mehr so gut kontrolliert werden können.


barbara hat geschrieben: Eben: Falsche Erstbeobachtung, aber das Prinzip hat dann beim Rest dann eben doch funktioniert. Die Homöopathie hängt sich ja nicht an diesem einzelnen Erstversuch auf, sondern an der riesigen Menge von Patienten, die krank in die Praxis rein kamen und gesund wieder raus gingen.

Das ist eben die Frage, wenn sie denn wirklich alle gesund waren (was auch anzuzweifeln ist) woran hats gelegen? Begleitmaßnahmen, natürlicher Krankheitsverlauf mit Regression zur Mitte, Zufall usw?
Und wenn man die globuli schon mal ausschließen kann, wie die Studien zeigen, dann muß der Verdacht ebe auf andere Umstände fallen. Eine ganz logische Herangehensweise.


barbara hat geschrieben: Hat man auch bei Einstein gesehen, mit seinen ungewöhnlichen Ideen, de rwurde bei Vorträgen auch schon mal mit faulem Gemüse beworfen und er solle seine, äh, "jüdische Physik" gefälligst anderswo machen. Schlicht weil die Ideen so unglaublich und weit hergeholt sind.

Einstein und Hahnemann, zwei Welten treffen sich. :lol:
Einsteins Theorien ließen sich sauber theoretisch und experimentell belgen. Darauf wartet Hahnemann bis heute. :lol:
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barbara
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#1864 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » So 2. Mär 2014, 10:58

sven23 hat geschrieben: Das ist eben die Frage, wenn sie denn wirklich alle gesund waren (was auch anzuzweifeln ist) woran hats gelegen? Begleitmaßnahmen, natürlicher Krankheitsverlauf mit Regression zur Mitte, Zufall usw?

ja sicher, es hat bestimmt an allem gelegen ausser der Homöopathie. :lol:

nun, dein Glaube ist dein Himmelreich, und da wird auch an den Tatsachen hin und her geschraubt, bis ganz sicher ist dass nicht mehr zwischen Himmel und Erde ist, als deine Schulweisheit erklären kann.

Zu Einstein: der erste sogenannte "Beleg" für die Krümmung des Lichts wegen der gravitational bedingten Raumkrümmung - war ein Messfehler...

gruss, barbara

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#1865 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » So 2. Mär 2014, 11:20

sven23 hat geschrieben:Du schuldest übrigens noch die Antwort, warum du die Heilerfolge der Wasser-HP anzweifelst.
Da hast Du was übersehen: Es wäre ein Zufall, wenn ein Empfänger von willkürlich aufbereitetem HP-Wasser ein Krankheitsbild hätte, das dem entspräche - konkret:

Als ich damals meine Sulphur-Gabe D12 (o.ä.) gegen Gastritis mit großem Heilerfolg bekommen habe UND man hätte dasselbe 100 Leuten auf der Straße gegeben, wäre bei diesen 100 Leuten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit NICHTS passiert - sie hätten genauso einen Schluck aus einer Wasserflasche nehmen können. - Warum? - Weil die Wahrscheinlichkeit sehr, sehr gering gewesen wäre, dass unter diesen 100 Leuten einer dabei gewesen sei, der das selbe Krankheitsbild und die selbe Typisierung (per Fragebogen, etc.) gehabt hätte. - Das wäre ein purer Zufall gewesen.

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#1866 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » So 2. Mär 2014, 11:35

closs hat geschrieben: Als ich damals meine Sulphur-Gabe D12 (o.ä.) gegen Gastritis mit großem Heilerfolg bekommen habe UND man hätte dasselbe 100 Leuten auf der Straße gegeben, wäre bei diesen 100 Leuten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit NICHTS passiert - sie hätten genauso einen Schluck aus einer Wasserflasche nehmen können. - Warum? - Weil die Wahrscheinlichkeit sehr, sehr gering gewesen wäre, dass unter diesen 100 Leuten einer dabei gewesen sei, der das selbe Krankheitsbild und die selbe Typisierung (per Fragebogen, etc.) gehabt hätte. - Das wäre ein purer Zufall gewesen.

Ja.

Und vermutlich hätte man das auch noch mit 1000 oder 10000 Menschen machen können, mit demselben Resultat - dass dieses Medikament in dieser Potenzierung eben nur auf dich in diesem gegebenen Moment passte, und sonst niemanden.

gruss, barbara

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#1867 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » So 2. Mär 2014, 11:40

closs hat geschrieben:Da hast Du was übersehen: Es wäre ein Zufall, wenn ein Empfänger von willkürlich aufbereitetem HP-Wasser ein Krankheitsbild hätte, das dem entspräche

Keineswegs. Laut Theorie ist das HP-Wasser mit universellen Stoffen in Berührung gekommen und deshalb auch universell anwendbar.
Warum zweifelst du immer noch an den Heilerfolgen? Therapeuten und Patienten geben davon Zeugenis ab oder hälst du alle für Spinner?
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#1868 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » So 2. Mär 2014, 11:42

barbara hat geschrieben:
Und vermutlich hätte man das auch noch mit 1000 oder 10000 Menschen machen können, mit demselben Resultat - dass dieses Medikament in dieser Potenzierung eben nur auf dich in diesem gegebenen Moment passte, und sonst niemanden.

gruss, barbara

Und dann verlangt ihr Studien mit homogenen Gruppen? Und wenn dann immer noch nichts bei rumkommt heißt es eben: hat im Moment nicht gepaßt. :lol:
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#1869 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » So 2. Mär 2014, 11:49

sven23 hat geschrieben:[Und dann verlangt ihr eine Studien mit homogenen Gruppen?

nein, wir verlangen die Aufarbeitung klinischer Unterlagen, weil die Gruppenbildung so schwierig ist.

Dass auf Eigenschaften wie Geschlecht, Alter, Raucher oder nicht, Vegetarier oder Fleischesser etc geachtet wird, um sicher zu gehen, dass es nicht ein Unterschied im Lebensstil, der Lebenssituation oder der Disposition ist, sondern tatsächlich in der Wirkung des Medikamentes, das ist ja auch in der Schulmedizin üblich. Bloss werden schulmedizinisch selten mehr als 10-20 Kriterien abgefragt, nicht 200-400 wie in der Homöpathie.

Wer ein Minimum an mathematischem Verständnis hat, müsste eigentlich leicht einsehen, warum Gruppenbildung zwar theoretisch möglich, aber praktisch schwierig ist in der Homöopathie. Oft haben ja schon die Schulmediziner mit ihren wenigen Kriterien ziemlich Mühe, genug grosse Gruppen zusammenzubringen, damit eine Studie einigermassen aussagekräftig rauskommt.

Und wenn dann immer noch nichts bei rumkommt heißt es eben: hat im Moment nicht gepaßt. :lol:

Bei den guten homöopathischen Praktiern kommt es ja "bei rum". regelmässig, ständig, täglich, über Jahrzehnte. In hunderten und tausenden dokumentierter Fälle. Hatten wir doch inzwischen schon festgestellt, oder?

Es ist ja schon erstaunlich, wie wenig du deinen Glauben von Fakten beeinflussen lässt. :lol:

gruss, barbara

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#1870 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » So 2. Mär 2014, 11:55

barbara hat geschrieben:
Bei den guten homöopathischen Praktiern kommt es ja "bei rum". regelmässig, ständig, täglich, über Jahrzehnte. In hunderten und tausenden dokumentierter Fälle. Hatten wir doch inzwischen schon festgestellt, oder?

Nö, nicht wirklich.

barbara hat geschrieben: Es ist ja schon erstaunlich, wie wenig du deinen Glauben von Fakten beeinflussen lässt. :lol:


dito :lol:
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