Das ist genau der Punkt: Du scheinst ernsthaft zu meinen, dass das, was naturwissenschaftlichen Standards nicht entspricht, "Phantasie" sein müsse - also nichts mit Realität zu tun habe. - Das ist eine dogamtische Unterstellung.piscator hat geschrieben: Die Phantasiewelt der Esoterik ist so groß
Homöopathie
#1711 Re: Homöopathie
#1712 Re: Homöopathie
piscator hat geschrieben:Wozu braucht man da noch die herkömmliche, fade, nüchterne Wissenschaft?
Es gibt einige praktische Themen. Zum Beispiel in jenen zahlreichen Fällen, wo die etablierte Medizin Leuten nicht helfen kann, aber alternative Methoden schon. Die entsprechenden Anekdoten sind Legion, die müsste man, öh, "nur" mal zusammenfassen und formal korrekt aufbereiten, das gäbe über Jahre zu tun, an Material fehlt es nicht.
Die Frage ist, worauf die Gesellschaft mehr Wert legt: auf einen pragmatischen und funktionierenden Ansatz, der Gesundheit und Wohlbefinden in den Vordergrund stellt? - oder darauf, eine Ideologie um jeden Preis zu vertreten? - im Moment sind wir leider noch bei der Ideologie. Und das zu enormen Kosten für alle. In Geld, aber auch in verlorener Lebenszeit, in Schmerz, in Leid.
gruss, barbara
#1713 Re: Homöopathie
Dann macht das doch endlich mal. Oder könnt ihr das nicht?barbara hat geschrieben:piscator hat geschrieben:Wozu braucht man da noch die herkömmliche, fade, nüchterne Wissenschaft?
Es gibt einige praktische Themen. Zum Beispiel in jenen zahlreichen Fällen, wo die etablierte Medizin Leuten nicht helfen kann, aber alternative Methoden schon. Die entsprechenden Anekdoten sind Legion, die müsste man, öh, "nur" mal zusammenfassen und formal korrekt aufbereiten, das gäbe über Jahre zu tun, an Material fehlt es nicht.
Das ist mir zu platt. Macht doch endlich mal eure Hausaufgaben, wie oben angeführt. Dann kann man weiter reden.Die Frage ist, worauf die Gesellschaft mehr Wert legt: auf einen pragmatischen und funktionierenden Ansatz, der Gesundheit und Wohlbefinden in den Vordergrund stellt? - oder darauf, eine Ideologie um jeden Preis zu vertreten? - im Moment sind wir leider noch bei der Ideologie. Und das zu enormen Kosten für alle. In Geld, aber auch in verlorener Lebenszeit, in Schmerz, in Leid.
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#1714 Re: Homöopathie
closs hat geschrieben:Das ist genau der Punkt: Du scheinst ernsthaft zu meinen, dass das, was naturwissenschaftlichen Standards nicht entspricht, "Phantasie" sein müsse - also nichts mit Realität zu tun habe. - Das ist eine dogamtische Unterstellung.piscator hat geschrieben: Die Phantasiewelt der Esoterik ist so groß
Bis heute deutet absolut nichts darauf hin, dass Homöopathie auch nur im Ansatz wissenschaftlichen Standards entsprechen würde. Und es deutet auch nichts darauf hin, dass die Homöopathie in der Lage ist, in Sachen wissenschaftlicher Standards einen Paradigmenwechsel herbeizuführen.
Wobei es mir persönlich völlig egal ist, wenn jemand sein persönliches gesundheitliches Glück in der Homöopathie sucht. Mich ficht es auch nicht an, wenn jemand nachts auf dem Friedhof dreimal eine tote schwarze Katze um seinen Kopf kreisen lässt, in der Hoffnung, dass dadurch die Warzen an seinem Hintern verschwinden.

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#1715 Re: Homöopathie
Das Kern-Interesse der HP bezieht sich erst einmal auf Behandlungs-Erfolge der HP. Ob diese Behandlungs-Erfolge wissenschaftlichen Standards entsprechen, ist zwar interessant, aber nicht erheblich.piscator hat geschrieben:Bis heute deutet absolut nichts darauf hin, dass Homöopathie auch nur im Ansatz wissenschaftlichen Standards entsprechen würde.
Da könnte umgekehrt derselbe Vorwurf kommen - die HP-Leute warten auchpiscator hat geschrieben: in Sachen wissenschaftlicher Standards einen Paradigmenwechsel herbeizuführen
Das ist ja auch mein Vorschlag: Zwei erfahrene (!) Ärzte aus der schulmedizinischen und der HP-Fraktion, die über die letzten x Jahre Krankenakten von HP-Patienten durchackern (therapeutische Vorgeschichte seitens der Schuldmedizin/Anamnese/Diagnose/Behandlungs-Erfolg/Vergleich vorher/nachher).barbara hat geschrieben: Die entsprechenden Anekdoten sind Legion, die müsste man, öh, "nur" mal zusammenfassen und formal korrekt aufbereiten, das gäbe über Jahre zu tun, an Material fehlt es nicht.
Das kostet eine Stange Geld und bedarf erfahrener Prüfer - ob beides zur Verfügung steht, kann ich nicht beurteilen.
Das ist ein schreckliches Missverständnis - ein HP-Arzt hat mit Spiritismus, etc. genauso viel zu tun wie ein Schulmediziner. - Das ist ganz normale Expertenarbeit.piscator hat geschrieben:wenn jemand nachts auf dem Friedhof dreimal eine tote schwarze Katze um seinen Kopf kreisen lässt
#1716 Re: Homöopathie
closs hat geschrieben: Das ist ganz normale Expertenarbeit.
Guter Witz.

Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#1717 Re: Homöopathie
Ich gehe doch überhaupt nicht auf die Ebene der Fachkenntnis runter, sondern rezipiere stattdessen auf der beliebten Metaebene.barbara hat geschrieben:Anton, aus dir spricht vor allem mangelnde Fachkenntnis und emotionale Abwehr ohne Bezug auf Sachargumente
Du kannst somit als Musterbeispiel für eben diesen Bias dienen.
für jene, die an Sachlichkeit interessiert sind:
http://www.homoeopathie-welt.ch/svha-me ... -1-46.html
Die Lancet-Metastudie ist auch nur in dem Sinne interessant, dass sie nicht als direkte Unterstützung für einen angenommenen phänomenologischen Zusammenhang dienen kann. Es ist völlig unerheblich, ob die Lancet-Studie "gut" oder "schlecht" aus welcher Sicht immer ist.
Der Ansatz eines statistischen Zusammenhangs ist wissenschaftlich ein ganz schwacher Ansatz. Deshalb sind auch die closs'schen Vorschläge zur Prüfung der HP-Wirksamkeit m.E. ziemlicher Kokolores: Wissenschaftlich wären die in Schmidt, Süß & Nieber (2004) aufgezeigten Beobachtungen. Das sind Experimente, die relativ eindeutige und nicht wegzudiskutierende Ergebnisse bringen. Die könnten auch sicher und konsistent überall in der Welt in jedem Uni-Labor reproduziert werden und erfüllen die Forderung nach Intersubjektivität. Der Nachteil ist natürlich, das damit auch Unsauberkeiten und Fälschungen leicht erkennbar sind.
Aber so ist Wissenschaft eben ...
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.
#1718 Re: Homöopathie
piscator hat geschrieben: Nun, wo ist das Problem, lieber Closs? Es steht doch jedem Esoteriker, Wunderheiler, Homöopathen, Alchimisten etc. frei, sich seine eigene Welt von feinstofflichen, chakrengeschwängertern, von Licht und Liebe erfüllter Spähren zu erschaffen und darin zu leben und zu wirken. Die Phantasiewelt der Esoterik ist so groß, dass man innerhalb dieser Welt Anerkennung und Bestätigung finden kann. Wozu braucht man da noch die herkömmliche, fade, nüchterne Wissenschaft?
So ist es. Die Homopaten sind so clever, die Beweislast auf andere zu verschieben. Wenn diese dann keinen Nachweis der Wirksamkeit bringen können, liegt die Schuld bei diesen, anstatt selbst Nachweise für ihre Hypothesen zu liefern.
Wer etwas behauptet, muß auch liefern, das wäre der normale Weg.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#1719 Re: Homöopathie
sven23 hat geschrieben:piscator hat geschrieben: Nun, wo ist das Problem, lieber Closs? Es steht doch jedem Esoteriker, Wunderheiler, Homöopathen, Alchimisten etc. frei, sich seine eigene Welt von feinstofflichen, chakrengeschwängertern, von Licht und Liebe erfüllter Spähren zu erschaffen und darin zu leben und zu wirken. Die Phantasiewelt der Esoterik ist so groß, dass man innerhalb dieser Welt Anerkennung und Bestätigung finden kann. Wozu braucht man da noch die herkömmliche, fade, nüchterne Wissenschaft?
So ist es. Die Homopaten sind so clever, die Beweislast auf andere zu verschieben. Wenn diese dann keinen Nachweis der Wirksamkeit bringen können, liegt die Schuld bei diesen, anstatt selbst Nachweise für ihre Hypothesen zu liefern.
Wer etwas behauptet, muß auch liefern, das wäre der normale Weg.
Deshalb zählt die Homöopathie, genau wie der Kreationismus, zu den so genannten Pseudowissenschaften. Unterhaltsam, aber ohne (wissenschaftlichen) Wert.
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#1720 Re: Homöopathie
piscator hat geschrieben: Dann macht das doch endlich mal. Oder könnt ihr das nicht?
Es gibt Ansätze dazu, aber man muss schon festhalten: das grosse Geld gibt's nach wie vor in der Schulmedizin. Solche Aufbereitungen sind sehr aufwendig und folglich teuer, wenn man sie seriös durchführen will. Die Alternativen haben schlicht nicht diese Sorte Geld, wie die Pharma sie hat.
Und da, wie schon erwähnt, an Hochschulen alternative Methoden einen schlechten Ruf geniessen, gibt es viele, die befürchten, mit sowas ihren Doktorvater zu verärgern oder nicht in den peer-reviewed-Fachliteratur zitiert zu werden, weil ihnen dann der "richtige" Stallgeruch fehlt.
Das ist mir zu platt. Macht doch endlich mal eure Hausaufgaben, wie oben angeführt. Dann kann man weiter reden.
Geld regiert die Welt, gerade du müsstest das wissen.
Und in der Zwischenzeit reicht es ja einfach, wenn du dich bei Bedarf schulmedizinisch behandeln lässt und dabei gesund und zufrieden bist.
gruss, barbara