Savonlinna hat geschrieben:Na ja, aber dann heißt das ja auch, dass da noch dran gearbeitet werden muss, an den Begrifflichkeiten. Und dann wären wir wieder mal einig.
Denke ich auch. - Kleiner Ausflug, der nicht mal OT ist:
Beim Lesen der Buber-Übersetzung ist mir nachhaltig aufgefallen, dass Buber phänomenologisch und nicht wertend übersetzt (es gibt viele Beispiele dafür). - Das Wertende in den Übersetzungen ist aber gerade das, worüber wir immer wieder stolpern.
In diesem Sinne ist die Übersetzung von "Sünde" als "Zielverfehlung" (das ist jetzt NICHT von Buber) der richtige Weg: Das Phänomen "Da ist ein Ziel, das man verfehlt" wird sprachlich vermittelt, ohne eine wertende Konnotation damit zu verbinden - so sollte es aus meiner Sicht immer sein.
"Sünde" ist heute nicht mehr verstehbar ohne wertende Konnotation - "Verbrechen" ist in diesem Sinne Steigerung dieser wertenden Rezipierung - so sollte es aus meiner Sicht NICHT sein (übrigens aus fundamental-geistigen Gründen). - Wir müssten einen Weg finden, das Rad der Wertungs-Rezeption zurück in eine Phänomen-Rezeption zurückzudrehen. - Deshalb mein (bislang gescheiterter) Versuch, "Sünde" als Attribut des Menschen zu bezeichnen, so wie "Rüssel" ein Attribut des Elefanten ist. - Dekontamierung der Sprache zugunsten der Phänomen-Beschreibung.