Vielleicht. - Deshalb bin ich ein so großer Freund des "Phänomens": Das "Es ist so" über Begründungen stellen, warum es so ist. - Übrigens vollkommen unabhängig davon, ob man selbst das "Es ist so" erkennt. - Allein zu wissen, dass es ein "Es ist so" gibt, kann wichtig sein. - Anders kann man meines Erachtens mit Gott nicht umgehen - aber das ist ein anderes Thema.Anton B. hat geschrieben:Verstehe. Ungefähr so wie sich ganz praxis-gerecht die Sonne um die Erde bewegt.
Und was Deine Heliozentrik angeht: Du weisst besser als ich, dass auch DAS nur ein Modell ist. - Denn - wenn wir schon genau sein wollen: Die Erde dreht sich NICHT um die Sonne, sondern Sonne und Erde umkreisen sich gegenseitig. - Dass die hohen Massenunterschiede das heliozentrische Modell als sehr viel pragmatischer erscheinen lassen, ist klar.
... und finden innerhalb der Wahrnehmung statt. - Insofern haben sie nur dann etwas mit dem Objekt zu tun, wenn man setzt, dass stabile, kohärente und intersubjektive Beobachtungen wesensmäßig mit dem Objekt verbunden sind. - Das setzen wir alle voraus - sollte aber mal gesagt worden sein.Anton B. hat geschrieben:Für uns Wissenschaftler müssen Beobachtungen (1) stabil, (2) kohärent und (3) intersubjektiv sein
Unabhängig davon: Für einen Arzt gilt: Steht meine Behandlung in einem temporalen Zusammenhang zu einer Gesundung. - Die Antwort ist zunächst: JA oder NEIN (eine Gesundung muss ja nicht notwendig eintreten). - Wenn JA, ist natürlich von Belang, WARUM die Gesundung eingetreten ist. - Darauf gibt es verschiedene Antworten:
a) Es war aufgrund eines Wirkstoffs - dies ist naheliegend, wenn der Arzt ein wirkstoff-geprüftes Medikament gibt. - Aber selbst dann ist es nicht sicher, weil im Einzelfall eine spontane Heilung stattgefunden haben kann, weshalb der Wirkstoff redundant war. Dies ist vermutlich nicht entscheidbar.
b) Es war Folge einer körpereigenen Reaktion auf die Krankheit - dies ist naheliegend, wenn kein Mittel verabreicht wurde.
c) Es war ein Placebo-Effekt - dies ist schwer von b) unterscheidbar, aber naheliegend, wenn man ein Placebo gereicht hat.
Die Frage bei HP ist: Wie strapazierbar sind die Begriffe "körpereigene Reaktion" und vor allem "Placebo-Effekt" - mit anderen Worten: Wie verlässlich sind Vorhersagen auf eine Gesundung zu machen, wenn man Placebos gibt? - Und da würden HP-Ärzte vermutlich sagen, dass diese Vorhersagen bei ihren HP-Mitteln ähnlich verlässlich sind wie bei ihren schulmedizinischen Kollegen - was man ja leicht nachprüfen könnte, wenn man Krankenakten vergleicht.
Eine weitere Frage ist, wie man Heilungen von schulmedizinisch austherapierten Krankheiten mit Placebo-Effekt erklären kann - vielleicht ist es ja möglich.
Dass Wirkungsnachweise nach strengen wissenschaftlichen Kriterien erbracht werden, ist doch unbestritten. - Aber beobachtet wird am Ende doch nicht die Kausalität, sondern die Gesundung.
Wenn man die Welt streng genommen solipsistisch versteht, stimmt das.Anton B. hat geschrieben: Und da sie weder "authentisch", noch "richtig" sein müssen, bedarf es auch keiner Setzung.