Janina hat geschrieben: Erst wenn man eine Wirkung findet, lohnt es sich, nach einem Modell zu suchen.
Genau das tun doch HP-Einrichtungen wie die Veronika-Carstens-Stiftung: "Wir beobachten in der Praxis folgende ... Wirkungen - lass uns ein wissenschaftliches Modell dazu suchen".
Das scheint nocht nicht befriedigend gelungen zu sein, scheint aber trotzdem Versuche zu ermöglichen, zu deren Ausgang die Stiftung sagt, dass zwei Drittel davon über Placebo-Effekten lägen (kann ich nicht nachprüfen). - Immer wieder: Ich kämpfe hier nicht primär für HP, sondern gegen die Gefahr, dass "methodische Wahrheit" über "echte Wahrheit" gestellt wird.
Stromberg hat geschrieben:Nachweislich ist eine Wirkung bei Globuli in der Realität nicht vorhanden.
Du verwechselst "methodisch" mit "real". - Wenn man erfolglos ein Ofenrohr vögelt, ist das nicht ein Nachweis für eigene Unfruchtbarkeit.
JackSparrow hat geschrieben:Woher willst du denn wissen, ob ein Röntgenstrahl "existiert", ohne zuvor hingeschaut und einen entdeckt zu haben.
Andersrum: Kurzwellenstrahlen "existieren" unabhängig davon, ob man zuvor hingeschaut und sie entdeckt hat.
JackSparrow hat geschrieben:Das kann man glauben. Wissen kann man es nicht.
Richtig - aber das ändert nichts an "dem, was ist". - "Das, was ist" ist auch dann, wenn wir es nicht wissen.
JackSparrow hat geschrieben:Die interessante Konstellation besteht hier darin, dass für dich einerseits kein Studiendesign denkbar ist, mit dem man Homöopathie methodisch untersuchen könnte
So weit würde ich nicht gehen - würde man alle fähigen HP-Ärzte gleichzeitig zusammenkriegen, könnte da was rauskommen. - Pragmatisch halte ich nach wie vor am erfolgsversprechenden, dass man Krankenakten von HP-Ärzten und "Normal-Ärzten" in einer Langzeitstudie untersucht - also rückwirkend. - Denn wenn eine Krankheit "K" auf beiden Seiten 1000 Mal diagnostiziert und mit "HP" oder "Pharma" behandelt wurde, kann man aus der weiteren Entwicklung sehen, welche Muster sich zeigen - das kann bis in Mortilitäts-Studien hineingehen.
JackSparrow hat geschrieben:du andererseits aber von angeblichen HP-Ärzten angeblich beobachtete "positive Korrelationen" problemlos als Wirksamkeitsnachweis zu akzeptieren bereit bist.
Nee - nicht als "Wirkungsnachweis", sondern als "Phänomen", das genauso per Placebo-Wirkung erklärbar ist, WENN damit alle Phänomene erklärbar sind.
Hier wäre die Frage, ob man es als "Placebo-Effekt" bezeichnen kann, wenn Patienten jahrelang wegen x erfolglos per Schulmedizin behandelt wurden und dann per HP erfolgreich behandelt wurden. - Das könnte mit der Definition kollidieren, dass "Placebo-Effekte" immer
unter Effekten wirkungs-gebprüften Pharmazeutika liegen müssen - hier liegen sie aber rüber.
sven23 hat geschrieben:Exakt auf den Punkt gebracht.
Richtig - das war vom Ansatz her eine sehr gute Frage von Jack. - Die Antwort darauf kennst Du jetzt.
sven23 hat geschrieben:Closs wirft anderen immer vor, sich auf der ideologischen Ebene zu befinden, dabei übersieht er, dass er selbst der Gralshüter jeglicher Glaubensideologie ist.
Diesen Satz würdest Du nicht sagen, wenn Du auch nur minimal erkennen würdest, worum es hier geht. - Denn letztlich ist genau die Frage, ob man methodische Ergebnisse ideologische über Wirklichkeit stellen darf.