Pluto hat geschrieben:Es ist heute bereits weitgehend gesichert, dass Geist ein Prozess des Gehirns ist. D
Das mag aus DER Sicht so sein, die nur den materiellen Aspekt des Geistes untersucht/untersuchen kann - natürlich ist aus DIESER Perspektive Deine Aussage richtig - aber das weiß auch ein Theologe.
Pluto hat geschrieben: Du meinst also, dass einschlägige Studien mit Gruppen gemacht werden, die vorher von HP-Spezialisten aufwändig typisiert wurden? - Und da kämen dann ausreichend viele raus, um eine Studie mit Gruppe und Kontroll-Gruppe zu haben?
So ist es. Es wurden auch schon solche Studien durchgeführt.
Müsste man sich anschauen - nach dem, was mir damals in Bezug auf "High-D-HP" gesagt wurde, ist es unwahrscheinlich.
Pluto hat geschrieben:Was den HP-Anhängern fehlt, ist die Validierung ihres Glaubensentscheids im Experiment.
Das stimmt - aus mehrfach genannten Gründen beobachten sie zwar ständig Ergebnisse, können diese aber nicht experimentell so nachweisen, dass wissenschaftliche Standards erfüllt sind.
Pluto hat geschrieben:Interpretation kommt später. Saubere HKM interpretiert nicht, sondern berichtet über den Sachverhalt.
Wie sagtest du noch...? "Man muss das das Phänomen (in diesem Fall, die Erkenntnis) von der Interpretation trennen."
Richtig - insofern ist das "Phänomen", dass Jesus von einem "nahen Gottesreich" spricht, was von HKM und Theologie völlig unterschiedlich interpretiert wird - der eine sagt "apokalyptische Naherwartung", der andere sagt "inwenig im Menschen".
Pluto hat geschrieben:Wie wärs mit "Vermutungen"?
Die Ergebnisse sieht man ja täglich - das sind keine Vermutungen. - Allerdings sind die Wirkmechanismen aus Sicht der HP-ler Vermutungen.
Pluto hat geschrieben: closs hat geschrieben:
aber wo steht, dass man damit ALLEs untersuchen kann, was in der Welt "ist"?
Nirgends.
Aber bisher ist sie ohne Hilfe von Außen ausgekommen, und wir haben gute Gründe anzunehmen, dass es auch in Zukunft so sein wird.
Die Wissenschaft KANN gar keine "Hilfe von außen" annehmen, weil dies gegen die eigene Disziplin verstoßen würde - mit anderen Worten: Sie untersucht das, was innerhalb ihrer Disziplin möglich ist - so wie es Popper gemeint hat.
JackSparrow hat geschrieben:Das Gehirn ist ein sehr trügerisches Organ. Es erfindet laufend Erklärungen, selbst wenn es keine gibt. In ihrer Naivität, machen die Menschen deshalb einen großen Denkfehler. Fragt man sie, z.B. wie sie wissen können, dass HP gewirkt hat, kommen sie buchstäblich ins Schleudern weil sie in ihrer Faulheit nicht darüber nachgedacht haben.
Alles richtig - aber damit bekommt man nicht das Phänomen nicht weg, dass es den HP-Pseudokrupp-Kindern durchgehend besser geht als den "Normal-Arzt"-Pseudokrupp-Kindern.
Pluto hat geschrieben:Die Verkaufszahlen der Medikamente widersprechen dem, und sagen das genaue Gegenteil.
Warum? - Erstens gibt es viele pharmakologischen Mittel, die schlicht unverzichtbar sind (weil es für sie keine HP-Pendants gibt) - zweitens werden auch pharmakologische Mittel mit der Hoffnung gekauft, dass sie helfen (auch wenn sie dann nichts so sehr helfen).
Man muss sich immer darüber klar bleiben: HP wird mehrheitlich von Menschen genutzt, die in irgend einer Sache schulmedizinisch nicht weiter gekommen sind - und dann mit HP oft weiter kommen. Das ist "das Pfund" der HP: Sie ist chronologisch am zweiten Platz, NACHDEM Leidensdruck da ist.
JackSparrow hat geschrieben:Mit welchen Sinnesorganen denn?
Puuh - welchen Sinnesorganen würdest Du Schmerzen oder neurodermitische Beschwerden oderoder zuordnen?
Pluto hat geschrieben:Daa ist natürlich richtig. Aber sie irren, wenn sie es der Wirkung eines wirkstofffreien Mittels zuschreiben, denn sie können die Kausalität gar nicht feststellen.
Wie Du woanders ganz richtig sagst: Die Menschen sind oft zu faul nachzudenken (ich würde es anders formulieren: Die meisten Menschen sind in ganz anderen Berufen jeden Tag so gefordert, dass sie nicht in Diskussionen über Korrelationen und Kausalitäten eintreten). - Mit anderen Worten: Sie achten ausschließlich aufs Phänomen: "Es ist weg". - Richtig ist natürlich, dass sie beim nächsten Mal dasselbe machen ("Never change a winning team") - "es funktioniert".
JackSparrow hat geschrieben:Gemäß deiner Aussage wirkt ein homöpathisches Präparat nur bei drei von 80 Millionen Bundesbürgern. Mit dieser "number needed to treat" wäre Aspirin nicht nur nicht zugelassen, sondern sogar verboten worden, weil es ja offensichtlich der Gesundheit schadet
Möglich - nur dass HP nicht schadet, wenn es falsch angewendet wird.
JackSparrow hat geschrieben:Manchmal merken sie das sogar schon vorher und müssen dann den HP-Arzt gar nicht erst aufsuchen. Daran erkennt man, welch grenzenlose Macht ein solcher HP-Arzt tatsächlich besitzt.
Das ist der stärkste Punkt der HP-Kritiker (den auch Janina schon genannt hat):
"Was würde passieren, wenn man NICHTS täte?". - Angeschlossen an diese Frage wäre dann: "Wie stark können eigentlich Placebo-Effekte sein?"
Nehmen wir mal an, der Körper heilt sich meistens selbst - ohnehin oder per Placebo. - Was hieße dies? Das hieße doch, dass auch die meisten wirksamkeits-geprüften Medikamente unnötig sind, nicht wahr?
Mit anderen Worten: Angenommen, die HP-Gegner hätten recht (was ich durchaus für möglich halte) - was hieße dies dann? - Dies hieße doch wohl, dass Placebo-Effekte weit effektiver sein können als die Wirkung von wirksamkeits-geprüfte pharmakologische Medikamente. - Denn wie sonst wäre zu erklären, dass es vielen Menschen nachhaltig besser geht, wenn sie vom "Normal-Arzt" zum HP-Arzt gehen?
Ich wäre auch mit dieser Erklärung zufrieden, weil sie schlüssig ist. - Ich bin NICHT zufrieden mit Aufteilungen in "Normal-Arzt-Patienten" empfinden normal, HP-Arzt-Patienten bilden sich was ein.