sven23 hat geschrieben: daran ändert auch eine Befragung eines einzelnen Homöopathen nichts
Eines einzelnen natürlich nicht. - Aber jeder, der sich die Zeit nehmen wollte, könnte es herausfinden - das ist bestimmt keine Hexerei.
sven23 hat geschrieben: sonst hätten sie zumindest die von dir verlangten Statistiken mal vorlegen können
Vorgestern habe ich extra wegen Euch einen inzwischen pensionierten HP-Arzt angerufen, um ihn zu fragen, was da in den letzten paar Jahrzehnten gelaufen ist. Er hat ohne Umschweife gesagt, dass klinische Tests ihn und seinen Kollegen zwar immer interessiert haben, aber nie von ihnen forciert wurden - "wir sehen doch, was geht und was nicht geht".
Beklagt hat er, dass es zu seiner Zeit nicht möglich war, dem wissenschaftlichen Betrieb verständlich zu machen, dass das Prinzip der HP eine andere ist als der Allopathie (eine Krankheit aus dem Körper rausholen und ausheilen, statt sie mit Hämmern zu unterdrücken) - was dazu führte, dass von allo-wissenschaftlicher Seite die Verstärkung eines Symptoms (wie bei HP - bsp. Anregung des Ausflusses) als Fehlschlag er-testet wurde, wo "man" doch allo-seits versuchte, den Patienten möglichst schnell von Symptomen zu befreien (Fieber ist weg/Ausfluss ist zurückgegangen/ etc.). - Das heißt: Da gab es wohl Studien, in denen die Wirkung von HP ausgerechnet als Fehlschlag (also Nicht-Wirkung) bewertet wurde, weil beim eigenen Allo-Präparat das Fieber runter ging und bei HP sogar hoch (was es ja sollte - was aber die Allo nicht akzeptiert).
Auch hat er erzählt, dass er in seinen 3 Jahrzehnten als Hausarzt bestimmt 1000 Mal Trommelfelle zum Platzen gebracht hat, damit "der Dreck rausgeht" - ohne jemals Komplikationen zu haben (aber die Sicherheit, dass dieselbe Sache nicht bei nächster Gelegenheit wiederkommt). Das verstehe kein Allopath. - Weiterhin hat er erzählt, dass die Patienten von Kinderärzten reihenweise zu ihm gekommen sind, weil es die Kinderärzte offensichtlich nicht geschafft haben, Pseudokrupp zu heilen. - Und er hat noch weitere Beispiele genannt (er kam ins Sprudeln

).
Mit anderen Worten: "Das verstehen die nicht", scheint immer noch ein achselzuckender Grundsatz zu sein - und ich verstehe das: Versetzt Euch mal die Lage eines HP-Arztes, wenn ein "normaler" Wissenschaftler reinkommt und folgendes erzählt:
"Wirkung ist nur möglich bei vorhandenem Wirkstoff" - denkt sich der Arzt "Falsch - aber mach mal weiter, vielleicht kommt ja noch was".
"Wirkstoffe wirken überall gleich, so dass wir HP-Mittel mit auf dieser Voraussetzung fußenden Tests untersuchen können" - denkt sich der Arzt "Aha - jetzt weiß ich wenigstens, warum das nichts wird - kann ja gar nicht".
Nun können selbstverständlich HP-Ärzte genauso irren wie ein Wissenschaftler auch - insofern keine überbordende Parteinahme meinerseits - aber: Da gibt es Grundlagenprobleme, die erst einmal gelöst werden müssten.