Münek hat geschrieben:wie... die Analogie zwischen Astrologie und Homöopathie ist blöde?! Begründung? ????
Ganz einfach: Für HP gibt es alltägliche praktische Wirkungs-Hinweise bei Hinz und Kunz (betroffene Patienten), während Astrologie eine "esoterische" (im vulgären heutigen Wortsinn) Spezial-Disziplin ist. - Die Analogie kommt nur deshalb zustande, weil beides naturwissenschaftliche nicht entschlüsselt ist.
Mir kommt das vor, wie wenn ein Metzger a) ein Stück Seife und b) einen Leberkäse vor sich hat, von dem er nicht weiß, was drin ist. - In beiden Fällen wird er sagen müssen: "Ich weiß nicht, was drin ist". - Daraufhin vergleicht er Seife mit Leberkäse, statt den Leberkäse mit Wurst zu vergleichen. - Bei der HP wird etwas von der Naturwissenschaft nicht verstanden (soll vorkommen) und deshalb weit weg ins Unwissenschaftliche verschoben - und dann kommen halt solche Analogien raus.
Münek hat geschrieben:Und Du sprichst von "inquisitorischen Zügen"?
Ja - jedoch nicht von der Wissenschaft selbst, sondern vom Materialismus, von dem sich die Wissenschaft zum Kronzeugen machen lässt. - Das ist ein wichtiger Unterschied. - Schaut Euch mal Antons Wissenschafts-Verständnis an (er ist ja ebenfalls Wissenschaftler) - da bin ich voll einverstanden.
Münek hat geschrieben:Wo macht die Wissenschaft das?
Ganz einfaches Beispiel: Sie beobachtet mit ihren Mitteln, dass HP nicht funktioniert - das darf sie und muss sie. Insofern darf und muss sie sagen: "Aus wissenschaftlicher Sicht funktioniert HP NICHT".
Sie tut aber etwas anderes - sie sagt: "Weil HP aus wissenschaftlicher Sicht nicht funktioniert, heisst dies automatisch, dass sie tatsächlich nicht funktioniert" - das kann richtig sein, muss aber nicht richtig sein - jedenfalls ist es eine ganz andere Aussage. - Es ist deshalb eine ganz andere Aussage, weil man die eigene Beobachtung (= Wahrnehmung) einfach mal so (wahrscheinlich aus Gewohnheit) zur Realität erhebt. - Vielleicht noch ein Beispiel, das die Sache vielleicht verständlicher macht:
Es gibt/gab bei Licht die Korpuskel- und Wellen-Theorie. - Wenn nun der EINE Wissenschaftler bei entsprechendem Versuchsaufbau zum Ergebnis kommt, dass das Licht Wellen-Charakter hat, kann er sagen: "Nach meiner wissenschaftlichen Beobachtung stellt sich Licht nachweisbar als Welle dar". - Er darf aber NICHT sagen: "Weil der Wellen-Charakter des Lichts nachweisbar ist, "ist" Licht nur Welle". - Denn damit erhebt er eigene Beobachtung einfach mal so zur Realität. - Und siehe da: Der nächste Wissenschaftler stellt tatsächlich fest, dass Licht auch im Korpuskel-Charakter nachweisbar ist - der Satz "Licht ist nur Welle" ist also falsch.
Stell Dir mal vor, der Korpuskel-Charakter des Lichts wäre damals
nicht nachweisbar gewesen, aber jemand hätte die Vermutung aufgestellt, dass es diesen Korpuskel-Charakter geben könne/müsse. - Dann hätte die Wissenschaft, falls sie tatsächlich so ist, wie sie hier auf dem Forum oft hingestellt wird, gesagt: "Weise nach, dass Deine Behauptung stimmt" - das ist ok. - Aber sie hätte weiter gesagt: "Solange Du Deine Behauptung nicht nachweist, IST Licht nur Welle" - und das ist falsch. - Denn man kann mit dem Sein, also der Realität, nicht je nach eigenem Kenntnis-Stand rumjonglieren. - Man muss als Wahrnehmender bei den Leisten der Wahrnehmung bleiben und darf nicht in ontologischen Fragen, also Fragen des Seins/der Realität rumpfuschen.
Tut man es trotzdem und tritt damit totalitär auf, hat das schon was mit inquisitorischen Zügen einer Ersatz-Religion zu tun.
sven23 hat geschrieben:Warten wir mal ab, vielleicht geschehen noch Wunder?
Da warten wir wahrscheinlich beide wohlwollend drauf. - Mein Hauptargument in punkto HP ist nach wie vor, dass man bei allem Verständnis für und allem Respekt vor wissenschaftliche/n Ergebnisse die nachhaltige Alltags-Wirklichkeit nicht außen vor lassen darf.