Gemäß Georg Fraustadt und Hans Prescher, sagt Georgius Agricola:
„Die Wünschelrute kann also bei der Auffindung von Gängen für einen frommen und ernsthaften Mann von Nutzen sein.“
B Anton hat geschrieben:Und Fraustadt und Prescher begründen ihre Art der Übersetzung gemäß Deinem Link mit "Diese Stelle wurde in den Ausgaben 1928 und später anders übersetzt, so daß man den Eindruck bekommt, daß diese Rede die Meinung der Rutengänger sei. Es ist aber aus dem Text ersichtlich, daß Agricola selbst der Meinung ist, daß die Wünschelrute ein teilweise brauchbares Instrument sein kann. Wenn Du selber nachliest (in meinem sowohl als auch in Deinem Link) als auch in Agricolas Originaltext stellst Du aber fest, dass Agricola das mitnichten meint.
Ein vernunftbegabter Mensch sieht auf die Fakten und orientiert sich an ausgewiesene Experten, wie zb. die Herren Prescher und Fraustadt.
Georg Fraustadt war deutscher Philologe, Rektor und publizierte wissenschaftliche Aufsätze für das Staatliche Museum Mineralogie & Geologie in Dresden, dem Hans Prescher als Direktor (1953-84) vorstand und machte sich durch Übersetzungen einer kritischen Neuausgabe der Werke Agricolas verdient. Hans Prescher, daselbst Geologe und Museumsdirektor, wurde für seine Verdienste um die Agricola-Forschung vielfach geehrt und ausgezeichnet, nicht nur mit der Ehrendoktorwürde, sondern 1995 auch mit dem Bundesverdienstkreuz.
Selbstverständlich halte ich mich lieber an besagte Experten als an einen unverständigen Hobbyforscher und Foristen

Lieber Anton, ganz nebenbei, mein erster Verweis bezog sich vor allem auf die detailgetreue Wiedergabe Agricolas bezüglich des Hüttenwesens und Bergbaus (Montanwesen), dessen Beschreibungen - wie du selbst sagst - als Grundlagenwerke wissenschaftlicher Studien angesehen werden. Interessanter Weise war Georgius Agricola in erster Linie Arzt (Mediziner) und kein Geologe im heutigen Sinne, eher noch ein Universalgelehrter.
Die Zunft des Bergbaus hat ihm viel zu verdanken, weil er die damaligen Verfahren sorgfältig dokumentierte, herausragend sind natürlich auch die vielen Holzschnitte, die seine Beschreibungen veranschaulichen. Diese selbst sind bereits ein Beleg dafür, daß erdnahe Erzlinien (Verläufe) durch Wünschelrutengänger aufgespürt worden sind. Dies war scheinbar eine gängige Praxis und ist eben nicht nur durch Agricola belegt. Er selbst stand dieser Vorgehensweise sicherlich nicht unskeptisch gegenüber, da er in dieser Sache (wie auch in anderen Dingen) auf fremde Bekundungen und Zeugnisse angewiesen war. Auf jeden Fall ist sein Hauptwerk 'De re metallica' ein unbestrittenes Zeugnis des damaligen Hüttenwesens, die eben auch die Praxis der Wünschelrute einbezieht, da sie zur Sichtung und Verortung der jeweiligen Erze (Silber) offenbar dazugehörte.
Apropos Silber:

Auch hier wird man den Wünschelrutengänger finden
