Homöopathie III

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closs
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#1251 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Sa 8. Aug 2015, 11:29

sven23 hat geschrieben:Bei ernsthaften Erkrankungen sollte man nicht mit Trial und Error experimentieren.
Die Praxis ist aber so - es geht oft gar nicht anders.

sven23 hat geschrieben:Hier ist evidenzbasierte Medizin gefordert.
In der Regel wird SChulmedizin nicht ausgelassen, sondern in das Trail and Error mit einbezogen.

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sven23
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#1252 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Sa 8. Aug 2015, 11:50

closs hat geschrieben:Die Praxis ist aber so - es geht oft gar nicht anders.
Wenn es eine gesicherte Diagnose gibt und eine entsprechende Standardtherapie, braucht man kein Trial and Error.

closs hat geschrieben: In der Regel wird SChulmedizin nicht ausgelassen, sondern in das Trail and Error mit einbezogen.
Bei einer ernsten Erkrankung ist Schulmedizin das einzig ethisch vertretbare, es sei denn, der Patient ist unheilbar erkrankt und austherapiert, dann können auch Globuli keinen Schaden mehr anrichten.
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sven23
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#1253 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Sa 8. Aug 2015, 11:52

barbara hat geschrieben: Ich bin schockiert und empört darüber, mit welcher Selbstverständlichkeit das "sape audere!" aufgegeben und klein geredet wird von Leuten, die von sich behaupten, genau diese Tradition der Aufklärung zu vertreten - und das nur, weil gewisse Ideen nicht in ihre vorgefertigten Konzepte passen.
Auch hier gilt: wer den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt, muß sich mit den Kriterien der Wissenschaft messen lassen.
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#1254 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Sa 8. Aug 2015, 12:25

sven23 hat geschrieben: Wenn es eine gesicherte Diagnose gibt und eine entsprechende Standardtherapie, braucht man kein Trial and Error.

Das gibt es in vielen Fällen eben nicht. Besonders nicht bei chronischen Beschwerden, die zwar die Lebensqualität einschränken und das teils massiv, die aber nicht akut lebensbedrohlich sind und in der Regel mehr oder weniger stabil - also mit immer ungefähr demselben Ausmass an Schmerz, demselben Ausmass an Einschränkung. Kopf- und Rückenschmerzen sind da zB Klassiker, oder Reizdarm, oder chronische Erschöpfung, oder Ekzeme. oder Anststörungen, Wasch- und andere Zwänge... und so weiter, und so fort.

Bei einer ernsten Erkrankung ist Schulmedizin das einzig ethisch vertretbare

Definier doch mal, wann genau eine Erkrankung "ernsthaft" ist. Sind zum Beispiel beständige, häufige Kopfschmerzen, wo aber nichts auf schulmedizinischen bildgebenden Verfahren zu sehen ist, und wo Schmerzmittel nur begrenzt wirken, "ernsthaft" oder nicht? Ist ein Ekzem, und das womöglich noch im Gesicht, das auffällig ist, ernsthaft oder nicht?

gruss, barbara

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#1255 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Sa 8. Aug 2015, 12:26

sven23 hat geschrieben: Auch hier gilt: wer den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt, muß sich mit den Kriterien der Wissenschaft messen lassen.

Stimmt.

Leute, die krank sind, haben allerdings nicht den Anspruch, Wissenschaft zu treiben, sondern den Anspruch, ihre Beschwerden nicht mehr zu haben.

gruss, barbara

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#1256 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Sa 8. Aug 2015, 12:37

barbara hat geschrieben: Leute, die krank sind, haben allerdings nicht den Anspruch, Wissenschaft zu treiben, sondern den Anspruch, ihre Beschwerden nicht mehr zu haben.
Es muß ja nicht jeder Wissenschaft betreiben oder Mediziner sein. Dafür gibts ja die Fachleute in einer arbeitsteiligen Gesellschaft.
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#1257 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Sa 8. Aug 2015, 15:19

sven23 hat geschrieben: Es muß ja nicht jeder Wissenschaft betreiben oder Mediziner sein. Dafür gibts ja die Fachleute in einer arbeitsteiligen Gesellschaft.

Da hast du vollständig recht.

Besonders die Leute, denen es schlecht geht, weil sie Schmerzen haben oder schwach sind oder sonstige gesundheitliche Einschränkungen haben, denen ist wissenschaftliche Korrektheit vermutlich reichlich egal, Hauptsache es geht besser.

Dazu kommt, dass die Fachleute mit dem Dr. med. im Titel in vielen Fällen eben gar nicht helfen können.

Aber würdest du bitte noch erklären, was genau du unter "ernsthafter Krankeit" alles verstehst? Mit Gummi- und Schwabbelbegriffen diskutiert es sich nicht sinnvoll.

gruss, barbara

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#1258 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Sa 8. Aug 2015, 16:28

sven23 hat geschrieben:Wenn es eine gesicherte Diagnose gibt und eine entsprechende Standardtherapie, braucht man kein Trial and Error.
Es gibt viele solcher Fälle - ohne Frage.

sven23 hat geschrieben:Bei einer ernsten Erkrankung ist Schulmedizin das einzig ethisch vertretbare
Das kannst Du nicht beurteilen - das kann niemand beurteilen.

Aus meinem Verständnis ist das einzig ethisch Vertretbare, was dem Betroffenen nützt. - Lass doch mal weltanschauliche Dinge weg und konzentriere Dich auf das Patienten-Wohl.

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#1259 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Sa 8. Aug 2015, 17:40

barbara hat geschrieben: Aber würdest du bitte noch erklären, was genau du unter "ernsthafter Krankeit" alles verstehst? Mit Gummi- und Schwabbelbegriffen diskutiert es sich nicht sinnvoll.

gruss, barbara
Hatten wir glaube ich auch schon einmal. Ich würde darunter potentiell tödliche oder mit schweren Komplikationen einhergehende Krankheiten, die bei nicht- oder Falschbehandlung schwere Schädigungen nach sich ziehen können, verstehen.
Es sind nicht Krankheiten, die in der Regel von alleine wieder verschwinden, was ja das klassische Feld der Alternativmedizin generell ist.
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#1260 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Sa 8. Aug 2015, 17:42

closs hat geschrieben: Aus meinem Verständnis ist das einzig ethisch Vertretbare, was dem Betroffenen nützt. - Lass doch mal weltanschauliche Dinge weg und konzentriere Dich auf das Patienten-Wohl.
Ja eben, deshalb kommen Placebos nicht in Frage, sondern nur evidenzbasierte Medizin.
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