Humoralpathologie in der Alternativmedizin

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Scrypt0n
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#121 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von Scrypt0n » Do 12. Mär 2015, 12:18

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Diese Behauptung ist jedoch willkürlich
Nein, genau das NICHT
Doch, das ist sie - da willkürlich ein Zusammenhang zwischen Globuli und Genesung gezogen werden!

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Genau deshalb werden Blindstudien gemacht, um den Unterschied zwischen Wirkung und Placebo zu ermitteln.
Wir reden hier nicht über Wirkung und Placebo, sondern über das Phänomen.
Es gibt kein Phänomen, das mit den Globulis in Verbindung zu bringen wäre.

closs hat geschrieben:Der Arzt/die Mutter stellen ein Phänomen fest, das im besten Falle sogar voraussehbar ist.
Mhm... weil es ohnehin eintritt, ob mit oder ohne... :)
Zuletzt geändert von Scrypt0n am Do 12. Mär 2015, 13:03, insgesamt 1-mal geändert.

closs
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#122 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von closs » Do 12. Mär 2015, 12:59

Scrypt0n hat geschrieben: da willkürlich ein Zusammenhang zwischen Globuli und Genesung gezogen werden!
Konsekutiv, aber nicht kausal. - Man stellt fest, was "ist", und nicht warum etwas ist.

Scrypt0n hat geschrieben:Es gibt kein Phänomen, das mit den Globulis in Verbindung zu bringen wäre.
Woher willst Du das wissen? - In der Praxis wird ein konsekutiver Zusammenhang festgestellt - allerdings in der Praxis nicht weiter geforscht, ob dieses Phänomen auch kausal gebründbar ist. Es funktioniert halt.

Scrypt0n hat geschrieben: weil es ohnehin eintritt, ob mit oder ohne...
Das offensichtlich NICHT - Deine Version wäre bei chronischen Krankheiten, die zeitnah mit entsprechender Behandlung stattfinden, schwer vertretbar. - Lass es doch bei "konsekutiv" - das ist neutral.

Pluto
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#123 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von Pluto » Do 12. Mär 2015, 13:00

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Erfahrungswert haben Astrologen auch.
Wirklich?
Aber ja!
Die gesamte Astrologie ist auf "Koinzidenzen" aufgebaut.

closs hat geschrieben:Deshalb werbe ich doch so sehr dafür, das Phänomen bei aller Prüf-Methodik nicht aus dem Blick zu verlieren.
Bleibt die Frage, welchen Phänomenen kann/darf man trauen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.


Pluto
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#125 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von Pluto » Do 12. Mär 2015, 13:13

closs hat geschrieben:Mich interessiert, dass Mütter in Bezug auf ihre Kinder und Ärzte in Bezug auf ihre Patienten wissen, was die größten Chancen hat, die erwünschten Erfolge zu erzielen.
"Wissen" hat hier den Charakter eines Kalauers. Wor sollten nicht so tun, als handle es sich bei solchen Koinzidenzen um "Wissen".

Es geht hier nicht um den Nachweis von Kausalität, sondern die Umsetzung von Erfahrungs-Werten in Ergebnisse.
Der Glaube an Erfahrungswerte ist es ja schon mal gut. Allerdings ist (in Anlehnung an ein Lenin-Sprichwort) Kontrolle besser.

closs hat geschrieben:Eltern und Ärzte konstruieren durchaus keine Kausalitäten daraus, sondern verfahren nach dem "Wenn-dann-Verfahren": "WENN ich DIESES tue, DANN passiert mit großer Wahrscheinlichkeit JENES".
Das ist doch die Definition von Kausalität.
Man verwechselt diese Begriffe schon, in dem man annimmt Koinzidenzen seien irgendwie in der Lage Kausalitäten zu ersetzen oder (auf magische Weise) herbeizuführen.

closs hat geschrieben:Denn der Mensch wird nicht durch Begründung der Behandlung gesund, sondern in Folge der Behandlung.
Ich würde sagen, der RICHTIGEN Behandlung. Und wie will man dies a priori feststellen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#126 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von closs » Do 12. Mär 2015, 13:38

Pluto hat geschrieben:Wor sollten nicht so tun, als handle es sich bei solchen Koinzidenzen um "Wissen".
Damit meinen sie Erfahrungs-Wissen - sie nehmen ihre Erfahrung als Bezugs-System. - Wissen ist eh immer nur System-Wissen.

Pluto hat geschrieben: Allerdings ist (in Anlehnung an ein Lenin-Sprichwort) Kontrolle besser.
Natürlich - es ist der Königsweg, auch noch kausale Begründungen wissenschaftlicher Natur zu haben. - Nur ändern auch diese nichts daran, was konsekutiv läuft.

Pluto hat geschrieben:Das ist doch die Definition von Kausalität.
Nein - Kausalität ist definiert durch: "WEIL ich das tue, DANN passiert ...".

Wenn wir uns jeden Mittag im selben Bistro treffen, dann lautet der Satz: "WENN ich mittags um 12:00H ins Bistro gehe, ist Pluto da". - Der Satz "WEIL ich dort bin" wäre falsch, weil ein Untersuchung wahrscheinlich ergeben würde, dass wir uns zufällig treffen, weil wir beide Mittagspause haben. - Also ist der logische Bezug lediglich konsekutiv und nicht kausal.

Pluto hat geschrieben: Und wie will man dies a priori feststellen?
Gar nicht - Erfahrungs-Werte funzen nur a posteriori. - Das ist normalerweise das Leben.

Und dann denkt man sich: "Hoppla - das funktioniert ja. - Lass uns mal rausfinden, WARUM das so ist".

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#127 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von Scrypt0n » Do 12. Mär 2015, 13:47

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wor sollten nicht so tun, als handle es sich bei solchen Koinzidenzen um "Wissen".
Damit meinen sie Erfahrungs-Wissen
Es entspricht aber keinem Wissen...

closs hat geschrieben:Wissen ist eh immer nur...
... Wissen! :)

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Nein, genau das NICHT
Doch, das ist sie - da willkürlich ein Zusammenhang zwischen Globuli und Genesung gezogen werden!
Konsekutiv
Willkürlich. :)

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Es gibt kein Phänomen, das mit den Globulis in Verbindung zu bringen wäre.
Woher willst Du das wissen?
Da sämtliche Studien zeigen, dass es sich eben nur um Placebos handelt. ^_-

closs hat geschrieben:In der Praxis wird ein konsekutiver Zusammenhang festgestellt
Ja - wie in der Astrologie. In beiden Fällen unerheblich, da nichtsaussagend.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: weil es ohnehin eintritt, ob mit oder ohne...
Das offensichtlich NICHT
Doch, genau das.
Irrelevant dabei, ob das deinen Wünschen entspricht oder nicht.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Denn: Es sind Placebos.
Du bist auf dem falschen Dampfer: Wir sprechen hier von der Realitäts-Ebene und nicht von der Begründungs-Ebene.
Eben.
Und die Realität zeigt, dass Placebos nicht so gut wirken wie schulmedizinisch geprüfte Medikamente! :)

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Erfahrungswert haben Astrologen auch.
Wirklich?
Ja; auch sie berufen sich darauf, dass es "doch" funktioniert und begründen das mit ihren "Erfahrungen", die so aber schlicht nichts aussgen.

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#128 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von Pluto » Do 12. Mär 2015, 13:52

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wor sollten nicht so tun, als handle es sich bei solchen Koinzidenzen um "Wissen".
Damit meinen sie Erfahrungs-Wissen - sie nehmen ihre Erfahrung als Bezugs-System.
Der Punkt ist: Erfahrungen können, müssen aber nicht Wissen bedeuten. Man kann die ganz unterschiedlichen Begriffe von Koinzidenz und Wissen nicht gleichsetzen.

closs hat geschrieben:Wissen ist eh immer nur System-Wissen.
Immer wieder: Ein solches dualistisches System gibt es nicht.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das ist doch die Definition von Kausalität.
Nein - Kausalität ist definiert durch: "WEIL ich das tue, DANN passiert ...".
Also verschreibt ein Arzt HP, wil er weiß dass es wirkt? Doch woher will er das eigentlich wissen?

closs hat geschrieben:Wenn wir uns jeden Mittag im selben Bistro treffen, dann lautet der Satz: "WENN ich mittags um 12:00H ins Bistro gehe, ist Pluto da". - Der Satz "WEIL ich dort bin" wäre falsch, weil ein Untersuchung wahrscheinlich ergeben würde, dass wir uns zufällig treffen, weil wir beide Mittagspause haben. - Also ist der logische Bezug lediglich konsekutiv und nicht kausal.
Die Kausalität könnte sich aus ganz anderen Gründen rgeben: Wir verspüren Mittags hunger und/oder es ist die bequemste, beste... usw. Gaststätte in der näheren Umgebung.

Aus der Geschichte die die Koinzidenz des Treffens beschreibt, lassen sich num mal keine Schlüsse ziehen. Wer dies trotzdem tut, macht dies auf Grund spekulativer Annahmen.

closs hat geschrieben:Erfahrungs-Werte funzen nur a posteriori. - Das ist normalerweise das Leben.
Also verhält sich der Arzt wie ein Spieler im Kasino?
Es kam 10 Mal hintereinander Rot. Worauf wird er setzen?

closs hat geschrieben:Und dann denkt man sich: "Hoppla - das funktioniert ja. - Lass uns mal rausfinden, WARUM das so ist".
Genau das ist es, was man mit den Ergebnissen einer rigorösen Studie erreicht: Man eliminiert (nach bestem Wissen und Gewissen) den Faktor der Belibigkeit.
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#129 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von closs » Do 12. Mär 2015, 14:33

Pluto hat geschrieben:Erfahrungen können, müssen aber nicht Wissen bedeuten.
Im Sinne von "naturwissenschaftliches Wissen" stimme ich Dir zu - nicht alles, was im Leben funktioniert, ist kausal ergründet.

Pluto hat geschrieben: Ein solches dualistisches System gibt es nicht.
Das ist das Axiom?/Dogma? des Materialismus.

Pluto hat geschrieben: Doch woher will er das eigentlich wissen?
Erfahrungs-Wissen. - Wenn es 100 mal funktioniert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es auch beim 101. Mal funktioniert.

Pluto hat geschrieben:Aus der Geschichte die die Koinzidenz des Treffens beschreibt, lassen sich num mal keine Schlüsse ziehen.
Keine kausalen, aber eben temporale - es gibt nur dieses Erfahrungs-Wissen: "Ich treffe Pluto seit 18 Jahren um 12:00h jeden Tag bis auf 4 Wochen im Sommer während der Urlaubszeit hier im Bistro. - Da morgen keine Urlaubszeit ist, ist die Wahrscheinlichkeit annähernd 1, dass er auch morgen da ist". - Mehr ist es nicht in Sachen "Phänomen".

Als nächstes kann man fragen: "WARUM ist das so?". - Und darauf bekommt man kausale Antworten. - Vorher wusste man mit Wahrscheinlichkeit annähernd 1: "Er ist da" - nach wissenschaftlicher Untersuchung weiss man: "Er ist da, WEIL ..."

Pluto hat geschrieben:Also verhält sich der Arzt wie ein Spieler im Kasino?
Erfahrungs-Wissen ist mehr als das. - Es ist kein Casino-Wissen, wenn man mit den Jahren feststellt, dass ab Dezember die Tage wieder länger werden - unabhängig davon, ob man weiss, warum. - Die Antwort auf "WARUM" ist ein Zubrot zum Phänomen selbst.

Pluto hat geschrieben:Genau das ist es, was man mit den Ergebnissen einer rigorösen Studie erreicht
Natürlich - das ist doch der Sinn von Wissenschaft. - Mir geht es um die Erläuterung, dass sich die Erde auch VORHER schon dreht.

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sven23
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#130 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von sven23 » Do 12. Mär 2015, 14:34

closs hat geschrieben:Was die Esoterik (ich weiss bis heute nicht, was das eigentlich sein soll) macht, interessiert mich nicht. - .
Dafür zeigst du aber großes Interesse an HP. :lol:


closs hat geschrieben: Mich interessiert, dass Mütter in Bezug auf ihre Kinder und Ärzte in Bezug auf ihre Patienten wissen, was die größten Chancen hat, die erwünschten Erfolge zu erzielen. - Es geht hier nicht um den Nachweis von Kausalität, sondern die Umsetzung von Erfahrungs-Werten in Ergebnisse.

Eltern und Ärzte konstruieren durchaus keine Kausalitäten daraus, sondern verfahren nach dem "Wenn-dann-Verfahren": "WENN ich DIESES tue, DANN passiert mit großer Wahrscheinlichkeit JENES". -.
Genau das ist Kausalität.
Auf falscher Kausalität beruht ja der "Erfolg" von HP oder Esoterik generell.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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