Homöopathie III

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Pluto
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#1131 Re: Homöopathie III

Beitrag von Pluto » Sa 30. Mai 2015, 09:21

sven23 hat geschrieben:
barbara hat geschrieben: 15€ sind übrigens durchaus gerechtfertigt, die Herstellung ist nicht gratis, Transport und Vertrieb und Qualitätskontrolle etc ebenfalls nicht.
15€ für "Nichts" sind immer noch zuviel. ;)
Nein, nein... Gerade der Preis den man für "nichts" bezahlen muss steigert doch seine psychologische Wirkung.

barbara hat geschrieben:mit dem, was ein Behandlungszyklus Solvaldi kostet, können ganze Städte mit der ganzen homöopathischen Palette für lange Zeit versorgt werden.
http://www.nzz.ch/schweiz/behandlung-nu ... 1.18358233
Da muss ich dir zustimmen. Manch Medikament wird u.a. dadurch verteuert, dass es die Kosten von Forschung und überteuerte Zulassungsverfahren tragen muss.

Selbstverständlich übertreibt hier auch die Werbung, in dem sie den Effekt des Medikaments überbetont. Aber ist das nicht genau das was die Patienten wollen? — Nur teure Medikamente wirken, billiger Ersatz hilft nicht.
Der hohe Preis und der Hype sind letztlich ein Teil des Placebo Effekts eines jeden Medikamentes.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#1132 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Sa 30. Mai 2015, 11:31

barbara hat geschrieben: nein, muss man sich nicht, genauso wenig wie man ohne Kenntnis von konkreten Fällen unbelegte Behauptungen in die Welt stellen "muss". Dass es nur bei Krankheiten funktioniert, die "von selbst weggehen" ist nur deine Behauptung.
Nicht nur meine. Das zeigen auch unzählige Studien. Mehr als Placeboeffekt ist halt nicht drin.
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barbara
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#1133 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Sa 30. Mai 2015, 18:24

NIS hat geschrieben:Unterschätz die Potenz des Glaubens in einem Menschen nicht!

Denn der Placebo Effekt liegt im Glauben und Vertrauen eines Menschen begründet!

Ich unterschätze die Kraft des Glaubens garantiert nicht, ganz im Gegenteil - ich nutze sie bewusst und systematisch, um mein Leben zu verbessern.

Doch wenn jemand eine gewisse Krankheit hat, oder Beschwerden, die während Jahren dauern, von diversen Ärzten erfolglos behandelt werden - und dann klappt's plötzlich nach dem Besuch beim Homöopathen - müsste man erst mal begründen, warum der Glaube bei der Schulmedizin nicht geholfen hat? Schulmediziner tun ja auch eine ganze Menge ritualistische Dinge, die der Placebowirkung auf die Sprünge helfen.

gruss, barbara

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#1134 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Sa 30. Mai 2015, 18:29

Pluto hat geschrieben:Nein, nein... Gerade der Preis den man für "nichts" bezahlen muss steigert doch seine psychologische Wirkung.

Aber nicht bei läppischen 15 Euronen.

Da muss ich dir zustimmen. Manch Medikament wird u.a. dadurch verteuert, dass es die Kosten von Forschung und überteuerte Zulassungsverfahren tragen muss.

und, nicht zu vergessen, jede Menge Marketing. Novartis gibt mehr für Marketing aus als für Forschung.


Selbstverständlich übertreibt hier auch die Werbung, in dem sie den Effekt des Medikaments überbetont. Aber ist das nicht genau das was die Patienten wollen? — Nur teure Medikamente wirken, billiger Ersatz hilft nicht.

ich will das nicht. Du schon?

Der hohe Preis und der Hype sind letztlich ein Teil des Placebo Effekts eines jeden Medikamentes.

Homöopathika werden nicht sehr gehypt, ganz im Gegegnteil, der Prozess des Verschreibens läuft nüchtern und ohne Brimborium ab.

gruss, barbara

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#1135 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Sa 30. Mai 2015, 18:31

sven23 hat geschrieben: Nicht nur meine. Das zeigen auch unzählige Studien. Mehr als Placeboeffekt ist halt nicht drin.

naja, wo ein Glaube ist, nützt sicher auch der nochmalige Hinweis nichts auf die Schwächen jener Studien und Metastudien, die von den Gegnern generell als Beleg gegen Homöopathie angeführt werden.

Zum Beispiel, in der sogenannten Egger-Metastudie, dass noch nicht mal erwähnt wird, welche 8 der ca 100 Studien ausgewählt wurde als solche von sehr hoher Qualität. Und sowas schimpft sich Wissenschaft?

gruss, barbara

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sven23
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#1136 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Sa 30. Mai 2015, 19:02

barbara hat geschrieben: Zum Beispiel, in der sogenannten Egger-Metastudie, dass noch nicht mal erwähnt wird, welche 8 der ca 100 Studien ausgewählt wurde als solche von sehr hoher Qualität. Und sowas schimpft sich Wissenschaft?

gruss, barbara

Das Thema war doch eigentlich abgefrühstückt. :roll:
http://scienceblogs.de/kritisch-gedacht ... e-evidenz/
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#1137 Re: Homöopathie III

Beitrag von Scrypt.on » So 31. Mai 2015, 17:06

barbara hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:15€ für "Nichts" sind immer noch zuviel. ;)
Es ist ja nicht nichts. Du kriegst ein Glasröhrchen mit Kügelchen drin.
Also Zucker krieg ich woanders billiger her.

Da es übrigens um die Preise von Globuli ging und du nicht benannt hast, was das für 15€ konkret sein soll und "ein Leben lang reicht" (lol...) hier eine Preisliste:
http://www.medvergleich.de/Preisverglei ... uli~page-1

barbara hat geschrieben:Dass es nur bei Krankheiten funktioniert, die "von selbst weggehen" ist nur deine Behauptung.
Nein, das ist eine überprüfbare Tatsache.
Das ergibt such aus all jenen hunderten von Studien, die klar aufzeigen dass Globuli nicht über den Placebo-Effekt hinaus kommen.
Placebos helfen nicht bei Krankheiten welche so ernst sind, dass eine Heilung ohne Medikamente nicht zu erwarten ist. Bei Globuli dementsprechend ebenfalls nicht.

Alles andere sind ideologische, jedoch nicht belegte Behauptungen deinerseits.

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#1138 Re: Homöopathie III

Beitrag von piscator » So 31. Mai 2015, 17:41

Aktuell bei GWUP:
[quote]
Wenigstens sind Homöopathen immer für einen Lacher gut.

Eine groß angelegte Metastudie der australischen Gesundheitsbehörde “National Health and Medical Research Council”, welche die Unwirksamkeit der Schüttel-Methode belegt, gilt unseren Globulisten selbstverständlich als irgendwie unwissenschaftlich.

Die Diplomarbeit einer “frisch gebackenen” Ärztin an der Medizinischen Universität Wien hingegen wird als “hervorragende Arbeit” gefeiert – natürlich deswegen, weil sie angeblich einen “signifikanten Therapievorteil zugunsten der Homöopathie” zeigt.

Und weil die Negativschlagzeilen in Sachen Homöopathie kein Ende nehmen, hängt man der jungen Medizinerin schnell noch eine Auszeichnung um, die ein bisschen Publicity bringen soll, nämlich den “Dr. Peithner Sonderpreis für Forschung in der Homöopathie”.

Auch das ist gute Tradition bei den Homöopathen, ebenso wie das Selberbacken von “positiven” Studienergebnissen.

Dass auch diese sondergepriesene Diplomarbeit (“Und Homöopathie wirkt doch!”) kaum das Papier wert ist, auf dem sie ausgedruckt wurde, erklärt Dr. Norbert Aust bei Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie:

Entgegen der Darstellung in der zugehörigen Pressemitteilung überzeugt die Arbeit nicht, denn die vorliegende Literatur wurde offenbar doch unvollständig aufgearbeitet. Die Bewertung der Studienqualität ist zumindest fragwürdig, denn in den vier Studien, die auch von Mathie et al. in einem früheren Review betrachtet wurden, widersprechen sich die Beurteilungen komplett.

Hier gilt die Kritik aber eher denjenigen, die diese sehr umfangreiche Aufgabe als Diplomarbeit vergeben haben, als der Studentin, die in einem festen und engen Zeitrahmen die Arbeit irgendwie zu Ende bringen musste, um überhaupt ihr Studium abschließen zu können.

Als Ergebnis der Metaanalyse ergibt sich ein ‘Trend zugunsten der Homöopathie’ – was einen Misserfolg der Metaanalyse bedeutet, denn es ist nicht gelungen, für die Homöopathie einen statistisch signifikanten positiven Effekt über Placebo hinaus aufzuzeigen.

Die in einer Untergruppe tatsächlich vorgefundenen gelungenen Nachweise, dass die Homöopathie gleichwertig zu wirksamen Medikamenten sei, beruhen ausschließlich auf falsch ausgewerteten Studien oder einem verzerrenden Studiendesign.

Diese Arbeit bestätigt eher die Aussagen der Homöopathiekritiker als sie zu widerlegen: Es gibt keine belastbare Evidenz zugunsten der medikamentösen Wirkung homöopathischer Präparate und ein in einzelnen Studien auftretender Effekt verschwindet mit zunehmender Studiengröße.”
[/quote]
Natürlich werden die Globulie-Lutscher ihrerseits Artikel, die bei GWUP erscheinen, nicht anerkennen, ist doch GWUP dafür bekannt, dass man dort fortschrittliche, ungewöhnliche Heilmethoden, wie die Homöopathie, Reiki, schwingende Kristalle, Heiledelsteine und [d]ähnlichen Unfug[/d] ähnliches uraltes Wissen, dass nur Eingeweihten bekannt ist, belächelt oder gar offen schmäht und kritisiert.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

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sven23
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#1139 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » So 31. Mai 2015, 18:39

piscator hat geschrieben: Natürlich werden die Globulie-Lutscher ihrerseits Artikel, die bei GWUP erscheinen, nicht anerkennen, ist doch GWUP dafür bekannt, dass man dort fortschrittliche, ungewöhnliche Heilmethoden, wie die Homöopathie, Reiki, schwingende Kristalle, Heiledelsteine und [d]ähnlichen Unfug[/d] ähnliches uraltes Wissen, dass nur Eingeweihten bekannt ist, belächelt oder gar offen schmäht und kritisiert.
Und vor allem besitzen die Skeptiker die Unverschämtheit, Wirkungsnachweise zu verlangen. Wie verrückt ist das denn? :lol:
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#1140 Re: Homöopathie II

Beitrag von barbara » So 31. Mai 2015, 19:37

Janina hat geschrieben:Doch, ist es. Die Reaktionsmechanismen sind bekannt,

Was im menschlichen Körper alles geschieht, und wie das alles zusammenhängt, ist erst in schüchternen Ansätzen bekannt. keinesweg gibt es so etwas wie ein vollständiges Wissen.

gruss, barbara

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